701

Re: Restaurations-Tagebuch

Gestern bei der ersten Testfahrt mit Temperaturanzeige wurden nach ca. 10km eine Temperatur von 60 Grad angezeigt.
Bei einer Außentemperatur von ca. 20 Grad könnten das auch gerne 80 Grad sein oder?
Ein Thermostat möchte ich eigentlich erst mal nicht einbauen aber wie wäre es mit einer Jalousie?
Wo gibts die oder was habt ihr da bei euch so verbaut?
LG
Wolfgang

702

Re: Restaurations-Tagebuch

Bin auf der Suche nach einem günstigen / guten Motoröl.
Was bedeutet in "MANNOL SAE 15W-40 Universal Motoröl, API SN CH4" das CH4?
Von dem Öl kosten 5 L gerade mal 17 Euro.
Vom Viskositätsbereich sollte es nach vielen Beiträgen hier im Forum gut geeignet sein und SN sollte auch passen.
LG
Wolfgang

703

Re: Restaurations-Tagebuch

Nach dem auf die Frage, was das CH4 bedeutet keine Antwort kommt, gehe ich mal davon aus, dass es unwichtig ist.
Für meinen ersten Ölwechsel hab ich mir jetzt aus dem Baumarkt, auf die Schnelle erst mal Liqui Moly Formula Super 15W-40 für 23 Euro die 5 L besorgt.
Da ergibt sich ein ähnlicher Preis wie für das 17 Euro + Porto.
Langfristig werde ich wohl auch mal ein 20W-50 Öl testen.
Die alte Vorgabe war ja immerhin SAE30 für den Sommerbetrieb.
Da sollte eigentlich ein 20W-50 besser passen als 15W-40.
Die Öle gibt es auch für den selben Preis wie das 15W-40 und vielleicht läuft der Motor damit noch etwas ruhiger.
Nun wird zunächst mal die Öldruckanzeige eingebaut und der Öldruck mit dem alten, jetzt aktuellen, Öl gemessen.
Dann Wechsel auf 15W-40 und wieder eine Messung.
Nach ein paar hundert km, Kontrolle der Ölfarbe und Wechsel gegen ein 20W-50 um dann wieder den Öldruck zu vergleichen.
Ist natürlich klar, dass allein ein höherer Öldruck nicht automatisch eine bessere Schmierung bedeutet.
LG
Wolfgang

704

Re: Restaurations-Tagebuch

Auf die Schnelle sagt Google: "Die Zahl 4 in der Norm CH-4 kennzeichnet das Motoröl als geeignet für 4-Takt Dieselmotoren. Die Anforderungen an die Motoröle variieren je nach Motorhersteller und Ausführung. So sind Motoren mit Turboaufladung oftmals anspruchsvoller hinsichtlich des verwendeten Motoröls, als Saugmotoren"

Also für Dich irrelevant, außer dass das Öl wohl besonder temperaturbeständig ist und nicht so sehr zum Verkoken neigt. Interessant für Kolbenringbereich und Ventile. Zur Viskosität habe ich die Meinung, dass ein 20W50 nur in Frage kommt, wenn der Motor schon Verschleißerscheinungen aufweist wie z.B. ein erhöhter Ölverbrauch. Oder wenn man auschließlich Langstrecke fährt. Ansonsten ist die schnelle Durchölung beim Start und eine geringe Viskosität beim Warmlauf (die ersten 20-30 Minuten bis das Öl 60°C erreicht!) wichtiger als die Hochtemperaturviskosität (100°C). Gerade die dünne Leitung zum Zylinderkopf lässt Deine Kipphebel beim Anlassen und Warmlauf lange trocken. Ich empfehle ein handelsüblcihes 15W-40 oder auch ein 5W-40, wenn der Motor nicht viel Öl verbraucht. Der Viskositätsbereich deckt die für Traction empfohlenen Einbereichsöle SAE 30 und SAE 20 im Winter ab. Häufiges Wechseln ist wichtiger als die Viskosität. Alle 1000 bis 2500 km und mindestens jährlich. Und bitte richtig heiss ablassen und die Ölwanne gelegentlich reinigen. Da setzt sich viel auf dem Boden ab und löst sich auch gerne wieder. Beim Perfo kannst Du den Finger mal in das Ablassloch reinstecken und gucken was am Rand liegt. Dann weißt Du Bescheid.

Mein Standard ist halbsynthetisches (gecracktes Mineralöl, vielleicht mit Zusätzen an vollsynthetischem Öl) 5W40 API SN für DS und 11CV mit sehr zeitigen Ölwechseln. Im großen Gebinde von einem lokalen Ölhändler 4 €/L (der letzte seiner Art, er bezieht von TOTAL).

705

Re: Restaurations-Tagebuch

Hat jemand hier im Forum den geänderten Masseausgleich an der Kurbelwelle angebaut (siehe Artikel)?
Mein Motor springt super an und läuft auch im Leerlauf sehr schön ruhig.
Ab einer Geschwindigkeit von ca. 45 bis 50 km/h im 2. Gang wird er laut und es hört sich nicht mehr gesund an.
Eigentlich ist es ja denkbar einfach, die alten Gewichte ab und die neuen, größeren anbauen.
Im Artikel steht zwar, dass der Umbau nur im Ausgebautem Zustand erfolgen soll um die Kurbelwelle zu wuchten aber wenn man sich den Gewichtsunterschied
der alten zu den neuen Gewichten anschaut, dürfte der Umbau auf jeden Fall einen ruhigeren Lauf bei höheren Drehzahlen bringen.
Normal müsste es dann genügen die Ölwanne abzuschrauben um die Gewichte zu wechseln.
Was sagt ihr dazu?
LG
Wolfgang

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Anhang Symbol Gegengewichte Kurbelwelle 11CV.pdf 2.48 mb, 78 Downloads seit 2024-06-12 

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Re: Restaurations-Tagebuch

Öldruckmesser ist eingebaut und zeigt im Leerlauf, bei sehr geringer Drehzahl, 2,5 bar an.

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Anhang Symbol Öldruckmessung.jpg 251.69 kb, 9 Downloads seit 2024-06-13 

707

Re: Restaurations-Tagebuch

Is schon interessant, dass offenbar keiner hier im Forum diesen Masseausgleich kennt, bzw. eingebaut hat!
LG
Wolfgang

708 Zuletzt bearbeitet von zudroehn (15.06.2024 08:30)

Re: Restaurations-Tagebuch

Wenn ich es auf meinen Bilder richtig sehe, sind bei meinem Motor diese Gewichte montiert.
Aber ob die orginal da waren oder nachträglich kamen, kann ich dir nicht sagen.....

gruss

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Anhang Symbol motor-kw-gewicht-1.jpg 576.61 kb, 8 Downloads seit 2024-06-15 

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709

Re: Restaurations-Tagebuch

Das sieht so aus als ob das die großen wären und nicht die originalen!
Bis zu welcher Geschwindigkeit kannst du im 2. Gang fahren bevor es unangenehm wird?
LG
Wolfgang

710 Zuletzt bearbeitet von zudroehn (15.06.2024 22:57)

Re: Restaurations-Tagebuch

Hab den 2. Gang noch nicht ausgefahren, kurve ja nur hier am Hof rum.
Ist ja auch kein TA sondern ein U23...
Der Motor ist Baujahr 1967, Details: https://u23.zudroehn.de/index.php?title=Motor

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711 Zuletzt bearbeitet von Pepe (17.06.2024 10:57)

Re: Restaurations-Tagebuch

Die Sache mit den größeren Gewichten ist mir schon früher untergekommen. Ich frage mich dabei, ob die Citroen-Ingenieure bekanntes Wissen nicht schon früher ungesetzt hätten, wenn es sinnvoll gewesen wäre. Also irgendwie bin ich noch nicht ganz überzeugt, ob die Gewichte den Unterschied machen. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Vorläufig muss man den Berechnungen trauen. Es klingt ja alles fundiert, immerhin Dipl.-Ing. des Maschinbaus.

Entscheidend für eine ruhigen Motorlauf ist definitiv das Wuchten der Kurbelwelle, des Schwungrades und beides am besten noch im Verbund. Im Idealfall nimmt man noch die Kupplung mit rein. Die Kolben und Pleuel müssen gleiche Gewichte aufweisen. Meine Nachbau-Pleuel hatten bis zu 20g Unterschied, was sich auf den Motorlauf vor Bereinigung sehr negativ ausgewirkt hat.

Man beachte auch, dass das Schwungrad zur KW gehört. Am Schwungrad findet man Bohrungen in der Seitenflanke, die dem Ausgleich geschuldet sind. Wenn man Schungrad und KW bunt zusammewürfelt und alles nicht wuchtet, darf man sich nicht wundern wenn es laut wird.

712

Re: Restaurations-Tagebuch

Wie kommst du darauf, dass Schwungrad und Kurbelwelle bei meinem Motor wild zusammen gewürfelt wären???
Davon war bisher nicht die Rede oder?
Der Motor wurde vor ein paar Jahren von CAS überholt. Ich denke schon, dass die wissen, was sie tun.
Wenn du dir den Artikel durchliest, dann wird da doch alles erklärt und auch, dass bei sonst gleichen Kurbeltrieb beim DS19 plötzlich größere Gegengewichte eingebaut wurden.
Ob die Citroen-Ingenieure einen Fehler in ihrer Rechnung hatten oder sich evtl. auch später Daten der Pleuel und Kolben so verändert haben, dass die Ausgangsrechnung nicht mehr passte, ist Spekulation, wäre aber natürlich möglich.
Die Aussage, dass sich die Durchbiegung durch ein Zusatzgewicht ändert, ist falsch, bzw. trifft nur dann zu wenn die Kurbelwelle vorher im Gleichgewicht ist.
Es geht aber eben darum, dass sie nach diesem Artikel mit den originalen Gewichten nicht im "Gleichgewicht" ist!
Den Artikel hat mir vor Jahren ein älterer 11CV-Kollege geschickt, der selbst viele Jahre Getriebe und Motoren überholt hat und der dadurch mit Sicherheit Erfahrungen hatte, wie sich die größeren Massen auf den Motorlauf auswirken.
Leider ist Günther aber im Februar plötzlich verstorben, was ich erst vor ein paar Tagen erfahren habe, als ich ihn mal wieder angeschrieben hatte.
Um noch mehr Rückmeldungen zu eigenen Erfahrungen zu diesem Umbau zu bekommen wollte ich ja eben wissen, ob jemand den Umbau vorgenommen hat!
Um Missverständnisse zu vermeiden, mein Motor läuft bis 40km/h im 2. Gang auch sehr schön ruhig, da ich für den 3. Gang eine längere Übersetzung eingebaut habe, muss ich, bevor ich in den 3. schalte auf ca. 45 bis 50 km/h kommen, sonst läuft der 3. quasi erst mal im Standgas.
Hat man eine Standardübersetzung, dann kann man natürlich mit 40km/h hochschalten. Mit meiner Übersetzung kann ich im 3. Gang schneller fahren, wobei die Geräuschentwicklung sehr viel angenehmer ist als mit der normalen Übersetzung.
Vor der Getrieberevision bin ich ein paar km mit der normalen Übersetzung gefahren und kann das daher gut vergleichen.
LG
Wolfgang

713

Re: Restaurations-Tagebuch

Ich habe Dir nicht unterstellt, dass Du Deine Teile zusammenwürfelst. Das war allgemein gehalten. Das mit der stärkeren Durchbiegung stimmt nicht, Du hast Recht, ich habe meine Beitrag korrigiert.

714

Re: Restaurations-Tagebuch

<Der Motor wurde vor ein paar Jahren von CAS überholt. Ich denke schon, dass die wissen, was sie tun.>
Kann man annehmen, darf man aber nicht von ausgehen. Es gibt genug Instandsetzer, die die Ansicht vertreten, dass so ein alter Motor nicht gewuchtet werden muss. Und dann noch ungleich schwere Pleuel nicht ausgleichen und maximal ungünstig verteilen. Wie bei mir geschehen.

<Normal müsste es dann genügen die Ölwanne abzuschrauben um die Gewichte zu wechseln.>
Die originalen Gewichte haben auch Ausgleichbohrungen. Wenn Du nur die Gewichte austauschst ohne die Welle neu zu wuchten, wird das nur mit Glück etwas.

715

Re: Restaurations-Tagebuch

Bisher bin ich ja eher erstaunt, wie ruhig der Motor vom U23 läuft.
Der war ja fest, als ich den Wagen gekauft habe und nun springt er immer sofort an und hält das Standgas -
das hat eine Weile gedauert, bis ich ihn soweit hatte, wegen Falschluft am Vergaserfuss und sochen Dingen.

Mal schaun, wann ich dazu mehr schreiben kann, im Moment mach ich eine 2CV4 fertig,
andere Technik aber auch ein schöner Citroën!

https://www.zudroehn.de - Nichts bewegt Sie wie ein Gnu.

716

Re: Restaurations-Tagebuch

Jetzt aber doch noch mal die Frage wer hat den Umbau gemacht / machen lassen und wie ist der Vergleich vorher / nachher?

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Re: Restaurations-Tagebuch

Ja, der Sache sollte man auf den Grund gehen. Ich habe eine Motorüberholung vor und würde mir die Gelgenheit ungern entgehen lassen, wenn es denn soviel bringt. Vielleicht einen neuen Thread dafür aufmachen.

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Re: Restaurations-Tagebuch

Das wäre natürlich gut aber es müsste dann schon ein 11D Motor sein.
LG
Wolfgang

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Re: Restaurations-Tagebuch

Warum? Unterscheidet sich die D-Kurbelwelle in den Gewichten von der Perfo-Kurbelwelle?

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Re: Restaurations-Tagebuch

Gute Frage aber 11D fände ich interessanter.
Wenn ich mich nicht täusche dann wurden doch mehr 11D gebaut als Perfos und der 11D ist halt der jüngere Motor weshalb es vermutlich noch mehr davon geben sollte.
Und .... zufällig hab ich ja auch einen ;-)
LG
Wolfgang

721

Re: Restaurations-Tagebuch

Auf einer längeren Zugfahrt mal das Internet durchsucht. Das war hier auch schon einmal Thema:

https://forum.schaefer-oldtimer.de/topi … rbelwelle/

Er hat auch die größeren Gewichte eingebaut:

http://www.traxionavant.eu/resources/Al … r_11BL.pdf

Daniel Eberli sagt, die D-Kurbelwelle wäre besser gewuchtet:

https://forum.cvc-club.de/topic/4601/vo … ckenwelle/

722

Re: Restaurations-Tagebuch

Pepe schrieb:

Die originalen Gewichte haben auch Ausgleichbohrungen. Wenn Du nur die Gewichte austauschst ohne die Welle neu zu wuchten, wird das nur mit Glück etwas.

Bin hier nicht mehr so sicher. Vielleicht geht es auch nur die Gewichte zu wechseln.

723 Zuletzt bearbeitet von Pepe (21.06.2024 09:58)

Re: Restaurations-Tagebuch

Otto schrieb:

Hat jemand hier im Forum den geänderten Masseausgleich an der Kurbelwelle angebaut (siehe Artikel)?
Mein Motor springt super an und läuft auch im Leerlauf sehr schön ruhig.
Ab einer Geschwindigkeit von ca. 45 bis 50 km/h im 2. Gang wird er laut und es hört sich nicht mehr gesund an.
Eigentlich ist es ja denkbar einfach, die alten Gewichte ab und die neuen, größeren anbauen.
Im Artikel steht zwar, dass der Umbau nur im Ausgebautem Zustand erfolgen soll um die Kurbelwelle zu wuchten aber wenn man sich den Gewichtsunterschied
der alten zu den neuen Gewichten anschaut, dürfte der Umbau auf jeden Fall einen ruhigeren Lauf bei höheren Drehzahlen bringen.
Normal müsste es dann genügen die Ölwanne abzuschrauben um die Gewichte zu wechseln.
Was sagt ihr dazu?
LG
Wolfgang

Was sich mir aus dem Bericht nicht ganz erschließt, ob die angegebenen Maße der nachgefertigten Gegengewichte nun für Grauguss oder Stahl gelten. Es ist dort lediglich erwähnt, dass die Unterschiede bei den Maßen berücksichtigt wurden. Grauguss hat 7,15 ; Stahl 7,85. Handschriftlich ist im Artikel 925 g vermerkt, die laut Text 300g über dem der Perfo-Gewichte liegen. Ich werde versuchen ein Originalgewicht zu besorgen und zu wiegen.

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Re: Restaurations-Tagebuch

Habe eben noch ein Foto gefunden das mir Günther vor Jahren mit geschickt hat.
Die Gewichte sind mit Sicherheit aus Stahl gefertigt und sind beschriftet mit 846 g.
LG
Wolfgang

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Anhang Symbol Motorrevision November 2016 018.JPG 93.71 kb, 7 Downloads seit 2024-06-21 

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Re: Restaurations-Tagebuch

Gehe gerade nochmal alle Mails von Guenther durch und da sind wirklich interessante Sachen dabei die ich am Anfang, wo ich noch mit anderen Dingen beschäftigt war, einfach überlesen habe.
Wir hatten hier kürzlich mal wieder über die Wassertemperatur diskutiert und eigentlich hatte ich mich schon auf das Jalousie festgelegt aber die kostet bei CAS 185 Euro + Porto was ich persönlich schon unverschämt finde!
Außerdem muss für den Einbau der Kühlergrill abgenommen werden.
Guenther hat ein Thermostat aus der DDR verbaut das W50, was seine Wassertemperatur so auf 82 Grad gehalten hat.
Das Thermostat kostet ca. 24 Euro dazu braucht man dann nur noch ein kurzes D=20mm Schlauchstück und ein T-Stück. Gesamt sollte es für ca. 40 Euro machbar sein.
Falls es kein günstiges T-Stück gibt würde ich es einfach selbst fertigen.
Das ist dann eine saubere Lösung mit Bypass!
LG
Wolfgang