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Thema: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo liebe Gemeinde,

habe heute ca. 300 km Autobahnfahrt mit Tempo 90 abgespult. Der Motor hat geschnurrt wie ein Kätzchen. Auf dem Rückweg hat mein Perfo aus der Öleinfüllöffnung Öl auf den heissen Motor ausgeworfen. Die Fahreigenschaften waren bis auf den Geruch gut. Habe einen ganzen Liter Öl nachfüllen müssen!
Ich bin mir nicht sicher, ob das mit Motorverschleiss und/ oder mit einem falsch eingesetzten Deckel zu tun hat. Unter diesem befindet sich ein Ring mit Feder,
von welchem ich nicht weiß, wie rum er eingesetzt wird.
Danke schon mal für Eure Antworten

Gruß aus dem Siebengebirge

Klaus

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Es ist erst einmal normal, dass der Motor ohne Kürbelgehäuseabsaugung aus dem Deckel dampft. Allerdings sollte kein Öl rausspritzen - so wie ich Deine Beschreibung interpretiere. Auch wäre der gemessene Ölverlust zu verifizieren. Es kann sein, dass nur Wasser und Kraftstoff verdampft sind. Eine genauere Beschreibung der Bedingungen und der Phänomene wäre für eine Ferndiagnose hilfreich.

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Ich denke, wenn das bei Autobahnfahrt und Kühlung durch den Fahrtwind passiert, wird Dein Motor unter Garantie zu heiß!

In Deinem Motor fürfte jede Menge Dreck sein, der sich mit Ölresten zu einem Schlamm verbunden hat, und überall sitzt.

Dieser Schlamm macht mit der Zeit die Ölpumpe immer schwergängiger, es wird weniger geschmiert als notwendig - und der Motor wird noch heißer.

Ursachen sind gewöhnlich viel zu seltene Ölwechsel und jahrelange Vernachlässigung.

Da ist eine professionelle Motorreinigung fällig - ggfs. sogar Ausbau und Extra-Reinigung der Ölpumpe!

Man kann das ignorieren - aber der nächste Schaden aufgrund von Überhitzung und mangels ausreichender Ölzirklulation ist dann ernster.

Ich hatte das gleiche Problem - und hab es auch zu lange ignoriert. Und dann hatte ich einen Bruch des Pleuellagers, mit dessen Behebung ich immer noch nicht durch bin!

Die Spuren der Überhitzung kann man auf den Kolben auch gut sehen - ich hab so ziemlich jedes bewegliche Teil ausgetauscht.

Die Folgen davon sind weitaus teurer als eine Motorreinigung.

Mach mal Deine Ölwanne runter und schau sie Dir an! Und wenn sie ao aiussieht wie meine (Foto anbei), dann lass den Motor reinigen, die Ölpumpe wieder gängig machen und wechsele öfter das Öl.

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4 Zuletzt bearbeitet von Martin Rohmann (08.07.2020 01:40)

Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Noch ein Foto:

Bei jahrelanger Vernachlässigung des Motors, zu seltenen Ölwechseln und Bildung von Ölschlamm sehen Ventile dann so aus.

Damit läuft ein D-Motor immer noch, zwar rauher, aber er läuft! Und aus dem Öleinfülldeckel dampft es und stinkt.

Nur irgendwann macht es dann irgendwo "kracks" - und dann läuft er nicht mehr.

Ich hab für diese Erkennis viel "Lehrgeld" bezahlt, da ich lieber gefahren bin als geschraubt habe. Das würd' ich Dir gern ersparen!


Gruß

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Lieber Pepe, lieber Martin,

erst einmal vielen Dank für Eure Antworten.
Die Kühlwassertemperatur ist mit 80 bis maximal 85 Grad eigentlich eher zu niedrig. Nach Instandsetzung des Fahrzeuges (Motor nicht geöffnet, nur Ventile eingestellt) wurde die Ölwanne demontiert und von dem dort abgesetzten Ölschlamm befreit. Im Anschluss wurde unlegiertes Öl nach Vorgabe aufgefüllt.
Dass ein Motor mit zunehmendem Verschleiss mehr Gase aus dem im Prinzip offenen Öleinfüllstutzen und der seitlichen Motorentlüftung drückt, ist mir klar. Ich bin nur beunruhigt über den Ölsturm, der wohl unter meinem Ventildeckel tobt.
Selbst das fest eingelassene Lochsieb mag das nicht zu verhindern.
Wie sind denn Eure Öleinfülldeckel aufgebaut?

LG aus dem Siebengebirge

Klaus

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo Klaus,

es ist ja schon ne Menge gesagt worden, somit nur als Ergänzung aus meinem Erfahrungsschatz.
Du schreibst was von "unlegiertem" Öl. Bei mir klingeln da schon die Alarmglocken. Wer weiß was für eine Brühe Dir verkauft wurde. Mir hat man mal vor ca 35 Maschinenöl als "unlegiertes" Motorenöl angedreht. Nach ca 1000 km war der Motor bis in die letzte Ecke versifft. Die Folge war letztendlich eine Motorrevision.

Gut möglich, dass bei Dir lediglich die Motorentlüftung zugewachsen ist. Ich empfehle einfach mal durchpusten oder Demontage und reinigen. Und danach Öl....Öl....Öl und den Motor innen reinigen. Motor raus, Ölwanne weg und los geht's.

Grüße
Thom

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Wenn Du Ölschlamm in der Ölwanne gefunden hast, dann ist er auch woanders im Motor zu finden!

Die Ventilsitze dürften - wie bei mir - mit diesem steinhart gebackenen Dreck ebenso voll sein wie Deine Ölpumpe, die damit von Mal zu Mal schwergängiger wird und weniger Öl fördert, was die Hitzeprobleme verstärkt und somit noch mehr Ölschlamm produziert.

Klar kann man den Einfülldeckel dichtsetzen - dann sieht (und riecht) man das Problem nicht mehr - aber das LÖST das Problem nicht!

Lass' Deinen Motor reinigen, bevor Du ähnlich viel "Lehrgeld" für 'ne Totalinstandsetzung löhnen musst wie ich!

8 Zuletzt bearbeitet von Klaus (08.07.2020 15:49)

Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo nochmal,

habe meine Flasche unter der seitlichen Motorentlüftung geleert, was ich versäumt hatte. Da musste die Entlüftung gegen 0,4l Ölpegel arbeiten, da das nach unten führende Entlüftungsrohr im Öl steckte!  Eventuell hat sich der Überdruck damit einen anderen Weg gebahnt. Die Scheibe mit der Feder (wohl nicht original) unter dem Ölverschlussdeckel habe ich entfernt. Werde gleich mal einen Kompressionstest durchführen und über die Kerzenlöcher mit dem Kompressor etwas Druck aufbauen, um das Problem einzukreisen und den Motor mal ohne Ventildeckel starten
Das von mir verwendete Öl ist ein Markenöl aus dem Oldtimerbedarf.
Wie entfernt Ihr denn Euren Ölschlamm aus dem Motor ausser durch mehrmaligen Ölwechsel und Reinigen der Ölwanne? Ich denke, Ihr habt sicher bei einem Motor, der immer nur mit unlegiertem Öl gefahren wurde, nicht das Risiko auf Euch genommen, diesen mit legiertem Öl "sauber" zu fahren und dieses Öl dann nach kurzem Betrieb wieder zu wechseln? Ich befürchte, damit alles in Umlauf zu bringen, was sich im Leben des Motors abgesetzt hat. Alternative wäre ja nur die Zerlegung des Motors.

LG Klaus

9 Zuletzt bearbeitet von Pepe (08.07.2020 22:41)

Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Auch "unlegierte" Markenöle fördern die Verschmutzung des Motors. Dafür sind sie gebaut. Einmal hat hier einer entsetzt den Ölschlamm in seiner Ölwanne gepostet. Er fuhr ein Marken-Klassik-Öl. Nun, er hat das bekommen, was er bestelllt hat. Und weil das Zeuch so teuer ist, lässt man es dann halt auch gerne länger drinnen als gut gewesen wäre..Als es früher keine besseren Öle gab wurde nach Hörensagen empfohlen, den Motor nach 30.000 km zu zerlegen und zu reinigen (!). Die englische Anleitung der Traction von 1949 (die wie ein Reparaturhandbuch geschrieben ist, siehe Anhang) empfiehlt bei jedem Ölwechsel nach 2500 km eine Spülung mit einem Spülöl. Also dort hat man keine Angst vor Dreck im Umlauf sondern eher vor den Ablagerungen.

Einen sehr dreckigen Motor sauber zu fahren ist tatsächlich schwierig. Aber solange Du das Öl beobachtest und wechselst sobald es dunkel wird, kann wenig passieren. Grobe, und damit gefährliche Partikel sinken auch bei einem legierten Öl zu Boden. Wenn sehr viel Bodensatz in der Ölwanne ist, ist das natürlich auch ein riskantes Unterfangen. Daher die dringende Empfehlung die Ölwanne zu reinigen.

Wenn Du die Ölwanne reinigst entfernst den Großteil an möglichen Ablagerungen. Das kann ich Dir in jedem Fall -also mit modernem oder altem Öl-  empfehlen. Ich nehme dafür mittlerweile hin, dass die Ölwanne durch das häufige Abnehmen nicht mehr ganz dicht ist. Wenn sie bei Dir mit Dichtungsmittel fest eingeklebt ist hast Du natürlich ein Problem. Im Idealfaall klebt die Dichtung nämlich nur auf dem Block.

Verkokungen an den Ventilen reultieren aus zu großen Spiel im Ventilschaft und einhergehendem Ölverlust und Verbennung auf dem Ventil. Das hat weniger mit der Ölqualität zu tun.

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hier nochmal ein Bild von den Ablagerungen in meiner DS. Hochwahrscheinlich seit 1972. Ich bin ca. 10.000 km mit modernem Öl gefahren und habe jährlich bei 1000 km Öl und Filter gewechselt. Das Öl war dann schon schwarz und im Filter hat es geglitzert (Metalle, Alu). Das habe ich zuerst auf die undichten Kolben und einem Fresser zurückgeführt. Bei der Motorzerlegung bin ich ziemlich überrascht gewesen, was so in der Ölwanne lagert. Das hat mir das Öl verdreckt. Da hätte ich noch mit 10 weiteren Ölwechsel nicht rausgekriegt.

Nun hat die DS einen Ölfilter und das ist nicht so schlimm. Was ich aufzeigen will, ist, dass man eine alte Ölwanne reinigen sollte, wenn der Motor keinen Ölfilter hat.

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Moin Klaus,

Du hast geschrieben:
"Das von mir verwendete Öl ist ein Markenöl aus dem Oldtimerbedarf"

Auch "Marken"öle, hier Oidtimeröle, in der Ausführung "unlegiert" sind des Öfteren umgelabelte Maschinenöle. Ein Datenblatt, sofern auffindbar, gibt Auskunft.
In der Zwischenkriegszeit (gelegentlich auch noch kurz nach dem Krieg) war das "Regular"- Öl state of the art. Dies entsprach weitgehend einem Maschinenöl. Ohne Verschleißschutz- und Reinigungsadditive. Lediglich ein wenig Schwefelverbindungen (je nach Herkunft des Öls) waren als minimaler Verschleißschutz vorhanden. Die Folge war damals, dass das Öl schnell verschlissen ist und die Motoren sehr schnell innerlich verschmutzten. Die Automobilisten damals wussten dass das (heiße!) Öl häufig gewechselt werden musste. In regelmässigen Abständen wirde die Ölwanne und der Kopf demontiert (lt Betriebsanleitung) um Schlamm (Schmutzeintrag, chemische Reaktionen) und Verkrustungen (Verbrennungsrückstände) zu entfernen. Nach ein paar tausend Km waren die Motoren eh verschlissen und wurden eben (teil-)revidiert. Machte damals jede Dorfwerkstatt.

Doch bald kamen die sog "Premiumöle" auf den breiten Markt. Dies waren ausgesuchte Grundöle (mit das Beste: Pennsylvaniaöle) mit quasi natürlichen Verschleißschutz"additiven". Diese nutzten sich aber relativ schnell ab. Erste milde Reinigungsadditive wurden zugefügt. Waren teuerer. Mussten, wie auch die Regularöle, häufig gewechselt werden.

Bereits währen des WK2 gab es HD- Öle. Diese hatten bereits Zink-Phosphor-Additive zum Verschleißschutz und vermehrt DD-Additive (reinigend und in Schwebe haltend). Diese waren für einige Vorkriegskonstruktionen eher suboptimal. Lag am Lagermaterial. Würde ich für die gegossenen (Pleuel-)Lager einer Traction der Perfo- und Vorperfoära nicht verwenden.

In den Betriebsanleitungen damaliger Autos war i.d.R. vermerkt ob Premium oder HD verwendet werden soll/muß.

Soweit die Historie.

Diese Öle gibt es noch. Wenn auch, da die entsprechenden Grundöle nicht mehr erhälltlich sind, in durch Additivierung "nachgebaut".

Regular entspricht in etwa SAE API SA. (Die "unlegierte" Billigplörre)
Premium entspricht in etwa SAE API SB (enthölt nun i.d.R. Zinkadditive)
HD entspricht  SAE API SC.



"Wie entfernt Ihr denn Euren Ölschlamm aus dem Motor ausser durch mehrmaligen Ölwechsel und Reinigen der Ölwanne?"

mechanisch durch (Teil-)Zerlegung. Einen Motor, er war nur schwach verschmutzt, durch Petroleumspülung und kurzzeitigen Betrieb (fünf Minuten bis ca 50 km) mit fastrmodernem Öl (max API SF).
Niemals mit den angepriesenen Motorinnenreinigern. Diese lösen derart stark dass u.U. grössere Partikel von der Ölpumpe angesaugt werden und die somit Gefahr einer Verstopfung von Ölkanälen besteht.

Grüße
Thom

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo zusammen,
die Materie scheint doch ziemlich komplex zu sein!
Konkret: Ich habe vor gut 1000km meinen letzten Ölwechsel mit Abnahme und Reinigung der Ölwanne vorgenommen. I. d. R. erfolgt ein Ölwechsel bei mir einmal pro Saison. Es ist sicher sinnvoll, bei jedem Ölwechsel die Wanne abzunehmen und zu reinigen. Ich werde das beherzigen.

Mein Fahrzeug ist Baujahr 1950 und hat damit einen nun 70 Jahre alten Perfo- Motor mit eingegossenen Weißmetalllagern und original Ventilsitzen. Die Laufleistung ist nicht sicher zu beziffern. Ich habe deshalb ein unlegiertes Vintage-Öl SAE 30 Spezifikation API-SA der Firma ROWE genutzt. Es ging mir dabei nicht um den Preis. Ich würde auch ein höherwertiges Öl fahren, wenn daraus für den Motor Vorteile entstehen. Klärt mich bitte auf, wenn ich hier falsch liege. Für die Ventile nutze ich beim Tanken einen Bleizusatz 1/1000.

Generell nerven mich die häufigen Wechselintervalle schon. Eine Reinigung meines Motors durch Zerlegen macht m. E.  ohne gleichzeitige Überholung wenig Sinn. Dabei würde ich neben neuen Ventilsitzen auch den (unauffälligen) Einbau eines Ölfilters in Betracht ziehen. Hier stellt sich mir die Frage, inwieweit ein „Umölen“ des Motors mit den sonstigen Motorkomponenten vereinbar wäre. Ich könnte mir vorstellen, dass man unter Beobachtung des Ölzustandes längere Wechselintervalle erzielen könnte.  Zudem würde ich dem Motor gerne grundlegend seine Inkontinenz austreiben wollen!

Aber nun noch einmal zum originären Problem: Über die Motorentlüftung wurden ca. 0,4 Liter Öl in das darunter befestigte, relativ kleine Auffanggefäß abgegeben. Das spricht sicher für Verschleiß. Der Zeitraum dafür und damit der Grad des Verschleißes bleibt aber im Dunklen, da ich dieses Gefäß irgendwie nicht auf dem Schirm hatte und auch nie geleert habe. Damit musste die Motorentlüftung „gegen das Öl arbeiten“, was zum Auswurf über die Einfüllöffnung geführt haben könnte. Es waren im Übrigen 2 Liter, die der Motor dort rausgepustet hat!
Heute habe ich nun nach Entleeren des Gefäßes eine Probefahrt (ca. 15km) unternommen. Und siehe da: Kein Ölauswurf mehr durch die Einfüllöffnung!

Deutlich entspanntere Grüße aus dem Siebengebirge

Klaus

13 Zuletzt bearbeitet von Pepe (09.07.2020 22:49)

Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo Klaus,
vielen Dank für die ausfürlichen Infos. Wenn Du die Ölwanne vor 1000 km gereinigt hast, ist ja erstmal gut. Da wird nicht viel drinnen sein.
Dein Motor ist im Originalzustand und bläst scheinbar sehr viel ab, damit meine ich, dass die Kolben sehr undicht sind. Meistens sind Kolbenringe gebrochen. Du kannst auch davon ausgehen, dass die Gleitlager Ausbrüche haben, das ist eine Alterserscheinung, die alle originalen Perfo-Motoren unabhängig von der Laufleistung aufweisen. Irgendwann bricht der Öldruck durch und man hört den Pleuellagerschaden. Also früher oder später steht eine Motorüberholung an. Da macht eine Reinigung natürlich keinen Sinn.

Wenn Du Deinen Motor so wie er ist möglichst lange erhalten willst, ist mein erster Gedanke: Never change a running system. Also altes Öl beibehalten und Motor schonend behandeln.

Wenn es mein Motor wäre, würde ich ein modernes 10W60 einfüllen und das Ölbild im Auge behalten. Dieses Öl hätte den Vorteil, dass es bei Betriebstemperatur dickflüssiger ist als ein SAE 30 und somit verschlissene Lager und undichte Kolben etwas kompensiert. Es könnte aber auch passieren -theoretisch-, dass es dichtende Dreckfüllungen in den Kolbenrinnuten auflöst und der Motor noch mehr abbläßt als vorher.

Also ich will Dir nicht zu viel Hoffung machen, letztendlich sind das nur lebenserhaltende Maßnahmen und viel Spekulation mit welchem Öl man länger fährt.

14 Zuletzt bearbeitet von Trax (10.07.2020 10:07)

Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Moin Klaus,

das Rowe SAE30 API-SA scheint, soweit man dem Datenblatt trauen kann (was ich bei Rowe durchaus tue) ein Motoreöl zu sein und nicht ein umgelabeltes Maschinenöl. Der Preis ist günstig. Kein Vergleich zu den mit vollmundigem Marketingsprech agierenden Superklassikanbietern mit Mondpreisen.
Rowe Regular hatte ich vor Jahren auch mal verwendet in einem ungeöffneten Perfomotor, der dann leider wegen eines Maschinenöls über die Wupper gegangen ist.
Ich bin vor Jahren dann bei einem Mitbewerber von Rowe gelandet (beginnt auch mit "R"). Dieser hat eine komplette Palette von entsprechenden Ölen im Programm. SA, SB, SC, SE.

Wenn der Motor gut läuft würde ich (und ich spreche ausschliesslich für mich). eh keine grössere Aktion starten, ausser API-SB verwenden. Das ist kein Ding und bei Preisen um 25 Euro für 5 Liter darf es auch ein oder zwei Ölwechsel mehr sein. Ist die Preiswerteste Lösung.

Mach Dir erst mal nicht zu viel Sorgen. Wenn sich das Auffangdöschen über einen langen Zeitraum mit 0,4 Liter Öl gefüllt hat halte ich das nicht für besonders tragisch.Ich kenne einige Trac-Motoren die dort gelegentlich tropfen.

Nochmals die Ölwanne weg und, ggf mit Endoskop den Motor genau inspizieren. Auch von Oben. Schmutz entfernen wo möglich.
Hilfteich zur Diagnose ist auch eine Druckprüfung und ein Kompressionstest. Die Druckprüfung ist aussagekräftiger.

Zum Thema Ölfilter findes Du hier im Forum so Einiges. Ich persönlich hatte in der Vergangenheit mit zwei verschiedenen Systemen von Feinstfiltern experimentiert. Dies hat absolut nichts gebracht. Eher geschadet. Die Filter sind teuer, da ist Ölwechsel günstiger.

Grüße
Thom

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo Pepe, hallo Trax,

vielen Dank für Eure Antworten,

ich werde mal eine Druckprüfung und eine Kompressionsprüfung vornehmen. Sobald ich hier belastbare Ergebnisse habe, malde ich mich.

LG aus dem Siebengebirge

Klaus

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo zusammen,

ich habe heute noch mit einem Maschinenbauingenieur und Oldtimerfreund gesprochen. Dieser ist als Sammler und Restaurator neben 11cv mit vielen Marken befasst. Er sagte, dass er unter dem Öldeckel auf dem Lochblech Stahlwolle liegen hat, was früher gängige Praxis gewesen sein soll.

LG Klaus

17

Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Eine grobe Stahlwolle, die nicht abbröselt - ok. Ich benutze ein Stück Schaumstoff. Ist auch beständig gegen Öl und dichter.

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Moin,
ich habe den Spritzschutz für die Bratpfanne, Alu, passend ausgeschnitten.
Der tut seit Jahren seinen Dienst.

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo,
ein zugeschnitter Fettfilter aus der Dunstabzugshaube tut auch ihren Dienst

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo zusammen.

Zur wirklich effektiven Vermeidung des Ölaustritts aus der Einfüllöffnung, vor allem aber auch der Geruchsbelästung und der damit verbundenen Gesundheitsgefährdung, empfiehlt sich unbedingt eine effektive Blowby-Abgasrückführung, wie sie hier im Forum bereits diskutiert wurde. Siehe Fotos

Ein positiver Nebeneffekt dabei ist übrigens, dass auch andere Ölverluste, wie zum Beispiel aus dem Kurbelwellenlager, reduziert werden, weil im Motorgehäuse ein Unterdruck entsteht, wenn Einfüllöffnung und die originale Motorentlüftung verschlossen werden.

Ferdi

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Moin Ferdi,

Deine Konstruktion überzeugt mich.
Schon lange drin? Wie ist die Erfahrung mit verölen des Vergasers?
Ich hatte mir gedacht den Schlauch ggf an der Entlüftung anzuschliessen. Was hältst Du davon?

Grüße
Thom

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo zusammen

Das ist aber doch keine neue Erfindung.
Der 11D Motor hat das standardmäßig direkt ab Werk.

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23 Zuletzt bearbeitet von Klaus (22.07.2020 10:07)

Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Da scheint  ja ein Vorbesitzer schon mal seine Gedanken in die Tat umgesetzt  zu haben...

Gruß Klaus

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Hallo Thom.

"Schon lange drin? Wie ist die Erfahrung mit verölen des Vergasers?"
++Mit der Absaugung fahre ich jetzt seit 2 Jahren und ca. 6000 km ganz problemlos und vor allem ganz geruchlos, was die Fahrfreude erheblich vergrößert. Auch der Vergaser meckert nicht.


"Ich hatte mir gedacht den Schlauch ggf. an der Entlüftung anzuschliessen. Was hältst Du davon?"
++Das macht m.E. wenig Sinn, denn an der Entlüftung herrscht ja kein Unterdruck, der absaugen könnte. Statt dessen könntest du auch einfach nur den Einfülldeckel gasdicht abdichten, hättest dann aber nicht den positiven Nebeneffekt, die Ölerei durchs Kurbelwellenlager und durch die Entlüftung zu verringern.

Schönen Gruß, Ferdi

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Re: Ölaustritt aus Einfüllstutzen

Der einfachste Weg ist es ein Schaumstoff unter den Ldeckel zu legen und die hintere Kante der Motorhaube mit einem weichen Neopren abzudichten. Dadurch verringert man erheblich den Eintritt von KWgehäuse-Dämpfen in den Innenraum.

Sowas:
rs-online.com  RS Best.-Nr. 619-1742

https://de.rs-online.com/web/p/schaumst … lsrc=aw.ds