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Thema: Bremsbeläge, geklebt

Hallo miteinander,

ein periodisches Tacken aus der Hinterachsenrichtung, das beim leichten Anbremsen verschwand, ließ mich die Bremstrommel abziehen.

Einer der (von CTA) aufgenieteten Beläge war locker und konnte sich um ca. 2,5 mm rundum bewegen. Die flachen Nietenköpfe hatten sich in das Belagsmaterial bereits eingearbeitet.

Das Problem beim Aufnieten ist, dass, wenn es zu fest gemacht wird, der Belag reißt, wird es nicht fest genug gemacht, kann er sich im Laufe der Zeit lösen.

Meine Frage nun: Wer hat eigene (!) ErFAHRung mit geklebten Belägen?

Mich Interessieren sowohl positive als auch negative Beispiele; damit sie bewertbar sind, auch die damit zurückgelegten Km nebst Betriebsjahre.

Danke für jeden sinnvollen Hinweis vorab!

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Bremsbeläge, geklebt

moin Werner,
meine Beläge sind schon seit vielen Jahren geklebt, vorne sogar vor einem Jahr erneuert. Ich konnte die Belagstärke und den Härtegrad der Beläge bestimmen. Habe etwas weichere gewählt, da sehr gutes Bremsverhalten. Die Bcken wurden von der Firma voher gestrahlt, neu versiegelt und Beläge aufgeklebt. Bei 4 Backen 70 Euro. Möchte nie mehr aufnieten.
Grüße aus dem sommerlichen Norden

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Re: Bremsbeläge, geklebt

Tach Jörg,

<<<meine Beläge sind schon seit vielen Jahren geklebt, vorne sogar vor einem Jahr erneuert>>>

Was sind denn genau 'viele Jahre'?
Und wieviel Kilometer?

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Bremsbeläge, geklebt

moin,
vorne habe ich die Bremsen Anfang der 90er Jahre aufkleben lassen, hinten dann zusammen mit vorne vor ca. einem Jahr. Die Laufleistung der ersten Serie betrug etwa 60000 km. Beim Erneuern bremsten diese zwar noch, aber wenn man schon mal dabei ist, habe ich alle erneuert.
Grüße aus dem nassen Norden

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Re: Bremsbeläge, geklebt

Hallo und guten Tag Werner,
hier meine Antwort zu Deiner Frage bezüglich geklebter Bremsbeläge. Mit solchen fahre ich seit Frühjahr 1998 ohne jegliche Auffälligkeiten bis heute, letzter TÜV 06/2014. Es sind mehr als 41.275 km und 5 Urlauben in den Alpen bis hinunter nach Italien. Das Befahren von Passstraßen war immer ein Highlight, hinauf wie auch hinunter und da hatten die Bremsen dann immer
top fit zu sein. Die spektakulärsten davon waren die Fahrten über den Maloja, Lukamnier, Jaufen, Simplon und das Stilfser Joch mit seinen 2.758 m und 82 Kehren.
Gruß aus der Lüneburger Heide,
Uwe

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Re: Bremsbeläge, geklebt

Danke für die Antworten!

Ich neige zum doppelt Moppeln, nämlich Kleben + Nieten. Dass auch Fachwerkstätten nicht sicher vernieten, zeigt mir das aktuelle Beispiel. Also niete ich die Beläge selbst auf und klebe sie zusätzlich. Ob es notwendig ist, kann man diskutieren, auf jeden Fall ist es beruhigend.

Dazu nun noch eine Frage: Wer hat fertig konfektionierte Nietbeläge unterschiedlicher Härtegrade probiert? Und wo erhalten?

Dankeschön vorab!

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Bremsbeläge, geklebt

Hallo Werner,

RICHTIG genietet ist völlig ausreichend, RICHTIG geklebt ist aber in jedem Fall besser. Nicht umsonst werden Neuwagenbremsen ausschließlich geklebt.

Beide Methoden brauchen KnowHow: Das Nieten kriegt man mit Hausmitteln ggf. hin. Das Kleben sollte man grundsätzlich Fachbetrieben überlassen.

Das Problem beim Nieten ist, dass dabei durch den zwangsläufig auf den Belag aufgebrachten, punktuellen Druck immer eine gewisse Verformung des Belags erfolgt. Daher müssen die Nieten immer in der Reihenfolge von innen nach außen eingebracht werden. Andernfalls kann der Belag hohl liegen und beim Bremsen brechen.

Außerdem sollten die Nietköpfe mit einem passenden Bördelwerkzeug sauber und rissfrei geformt werden, einfach platt drücken oder ähnliches ist nicht fachgerecht und gefährlich.

Die Lebensdauer von Trommelbremsbelägen ist im allgemeinen ja schon sehr hoch und eigentlich gar kein Kriterium. Rein theoreitisch kann man aber geklebte Beläge natürlich länger fahren, weil die Nieten die nutzbare Belagdicke reduzieren.

Schönen Gruß, Ferdi

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Re: Bremsbeläge, geklebt

Hier nochmal ein Foto vom richtigen Bördelwerkzeug. Ohne sowas sollte man das Nieten besser lassen und lieber gleich kleben lassen. Gruß Ferdi

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Re: Bremsbeläge, geklebt

Tach Ferdinand,

danke für Deinen Beitrag.

<<<RICHTIG genietet ist völlig ausreichend,>>>
___Genau das stimmt, ist aber (m)ein Problem. Die derzeitigen Beläge hat eine Fachwerkstatt genietet. Wie sich nun herausstellt, aber nicht gut genug. Auf wen kann ich mich dann  v o r h e r  verlassen?

<<<Nicht umsonst werden Neuwagenbremsen ausschließlich geklebt.>>>

___Kleben (auf Aluträger) ist nicht nur erheblich preisgünstiger als Nieten. (Es gibt noch weitere, bremstechnische Vorteile.) Daher macht dies die Fahrzeugindustrie in der Großserienfertigung.

<<<Das Nieten kriegt man mit Hausmitteln ggf. hin. Das Kleben sollte man grundsätzlich Fachbetrieben überlassen.>>>

___Nieten ist hauptsächlich eine Sache der Erfahrung. Die habe ich nicht. Somit klebe ich zusätzlich. Backen metallisch blank, Primer aushärten, Kleber drauf, Nieten schön stauchen und leicht bördeln und ab damit in den Backofen.

Die heutigen Spezialkleber sind unglaublich temperaturfest. (Hier in der Nähe sind die AWACS-Boeing stationiert, da lassen sich die hochwertigsten Mittelchen abgreifen.) Das A ist die saubere Vorarbeit der Backen, das B ist das richtige Tempern, enges Temperaturfenster und minutiöse Backlänge, dann passt es.

<<<Außerdem sollten die Nietköpfe mit einem passenden Bördelwerkzeug sauber und rissfrei geformt werden, einfach platt drücken oder ähnliches ist nicht fachgerecht und gefährlich.>>>

___Danke für das Bild. So etwas lässt sich zur Not mit der Zahnarztspindel + Geduld schön anfertigen.

<<<Die Lebensdauer von Trommelbremsbelägen ist im allgemeinen ja schon sehr hoch und eigentlich gar kein Kriterium. >>>

___So ist es. Das, was ich nun suche, sind nietfertige, weiche Beläge. Den Mehrverschleiß macht der höhere Reibwert wett.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Bremsbeläge, geklebt

Hallo zusammen,
ich habe meine Beläge schon immer und ohne Erfahrung beginnend genietet. Von innen nach außen, damit sie nicht beulen, sorgfältig den Druck dosieren. Ich habe bisher noch nie einen abgelösten oder lockeren Belag gehabt.
Zukünftig würde ich auch weiche Beläge kleben - es gab doch mal einen MArkt-Artikel vor ca. 1 Jahr zu dem Thema mit Nennung eines Betriebes?

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Re: Bremsbeläge, geklebt

@werner: ich verwende jetzt den Belag "Beral1126" mit einem relativ hohen Reibwert von 0,58.
Siehe    http://www.eurobremsband.com/index.php/ … daten.html

@pepe: Besorgt und aufgeklebt hat sie mir die Fa. GROSSE Autoteile in Hamburg.
Siehe    http://www.grosse-autoteile.de/
Kosten für 4 Vorderradbacken incl. Beläge, Kleben und Transport 83,- €

Ferdi

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Re: Bremsbeläge, geklebt

@Ferdi,
danke für die Infos.