451

Re: Restaurations-Tagebuch

Frage an die Getriebeprofis: muss das Gangradpaar des 2. Gangs immer komplett getauscht werden oder kann man evtl. auch nur eins der beiden ersetzen?

LG

Wolfgang

452

Re: Restaurations-Tagebuch

"Eigentlich" immer paarweise. Ich hatte nur eine Seite erneuert, was gut funktioniert, aber je nach Flankenpassung durchaus schräge Geräusche von sich gibt ...

453

Re: Restaurations-Tagebuch

Hallo Werner,
danke für die Info!
Wäre mal interessant zu testen ob man durch das Tragbild (Tuschierpaste) vorher sagen kann ob zwei Räder zusammen passen oder
ob es da noch andere Parameter gibt die zu Geräuschen führen können?
LG
Wolfgang

454

Re: Restaurations-Tagebuch

N'Abend Wolfgang,

wenn das Tragbild bei beiden bohnenförmig und etwa mittig ist, dann passt das bezüglich der Kraftübertragung. Bei Getriebezahnrädern ist das erheblich unkritischer als beim Differential. Man hört es halt, wenn ein altes auf einem neuen abrollt.

455

Re: Restaurations-Tagebuch

Ich werde jetzt doch erst mal für die eine, konische Seite des Rades eine minimal größere Buchse drehen.
Um wieviel sollte der Außendurchmesser der Bronzebuchse größer als die Bohrung im Rad sein?
Das sollten so 0,05 bis 0,1 sein oder?

LG

Wolfgang

456

Re: Restaurations-Tagebuch

N'Abend Wolfgang.

5/100 mm ist ein brauchbarer Wert. 3 wären ideal, sind aber wegen der kaum erreichbaren idealen Konizität und Konzentrizität in der allgemeinen Praxis nicht machbar.

Falls möglich, solltest Du schlußendlich etwas läppen. Ein Zusatz von MoS2 zum Öl wäre kein Fehler.

Viel Erfolg!

457 Zuletzt bearbeitet von Meini (29.05.2022 23:10)

Re: Restaurations-Tagebuch

Werner schrieb:

Wolfgang,

vermutlich meinst Du die sogenannten "Trabanten"?

Wenn Du das Spiel gemäß Tabelle mittels der Scheiben einstellst, solltest Du beim Austarieren des Differentials Tuschierpaste verwenden. Wichtig ist, dass der Traganteil der Trabanten gleichmäßig ist und das Tragbild jeweils mittig liegt.

(Bei der Montage des axialen Gleitspiels gab es in der Fließbandfertigung spezielle Meßlehren. Ein erfahrener Arbeiter brauchte zur Justierung 20"!)

Trabanten? Wo kommen den die her?

Habe bis jetzt in der einschlägigen fachliteratur  nur von satellittenräder und planetenräder gelesen.
Fachliteratur querbett, nicht nur von Citroën.

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Anhang Symbol Differential 2022-05-29 um 23.06.23.png 313.78 kb, 347 Downloads seit 2022-05-29 

458

Re: Restaurations-Tagebuch

Otto schrieb:

Beim Auspressen der alten Buchsen vom 2.Gangrad und dem Einpressen der neuen Buchsen ist mir aufgefallen, dass die Buchse auf der Seite
des schräg verzahnten Rades zwar ohne Spiel im Zahnrad sitzt, ich es aber von Hand wieder heraus ziehen kann.
Die andere Buchse sitzt fest wie es auch sein soll.
Die beiden Buchsen hatten den vorher den gleichen Außendurchmesser.
Das kann ja eigentlich nur bedeuten, dass das 2. Gangrad innen konisch ist.
Wenn ich es richtig gelesen habe dann sollte ein konisches Gangrad ersetzt werden.
Ist es damit wirklich erforderlich ein neues Gangrad einzubauen oder wäre es auch möglich einfach für die eine Seite eine etwas größere Buchse zu drehen
damit sie fest sitzt?

LG

Wolfgang

Schau mal im reparaturhandbuch nach. Da steht es ziemlich genau beschrieben.

459

Re: Restaurations-Tagebuch

Habe nun eine neue Bronzebuchse aus CuSn8 mit etwas Übermaß gedreht, mit einer Ölnut versehen und eingepresst.
Beide Gleitlager, also das originale auf der einen und mein selbstgedrehtes haben jetzt einen Innendurchmesser von 29,97mm
Da die Welle einen Durchmesser von 29,90 hat ergibt sich ein Spiel von 0,07mm.
Das bleibt jetzt so und wird zusammengebaut.
Die Welle liegt testweise in der Gefriertruhe. Morgen messe ich mal was die Abkühlung auf -18 Grad am Durchmesser ändert.
Das der genutete Bereich der Welle einen größeren Durchmesser als die Lauffläche hat können sich auch nur die Franzosen ausdenken!

LG
Wolfgang

460

Re: Restaurations-Tagebuch

Also, das Rad mit 0,07mm Spiel auf die Welle aufzuschieben kann man abhaken!
Welle auf -18 Abgekühlt, Laufrad auf 60 Grad erhitzt und etwas Fett auf die Welle.
Absolut unmöglich das Rad über den genuteten Bereich zu bekommen!
Da bleibt wohl nur den genuteten Bereich um ein paar Hundertstel abzudrehen.
Alles andere ist Murks!
LG
Wolfgang

461

Re: Restaurations-Tagebuch

Habe da mal eine Frage und zwar wofür wird diese Einbuchtung auf der Welle benötigt auf der die Planetenrädchen laufen? Im Grunde wird doch dadurch nur der Querschnitt / die Lauffläche geschwächt?
Habe mir neue gehärtete und geschliffene Wellen in 14mm besorgt und denke nun darüber nach ob diese Einbuchtungen da überhaupt rein müssen.
LG
Wolfgang

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Anhang Symbol Welle für Planetenrädchen.jpg 254.89 kb, 338 Downloads seit 2022-06-12 

462

Re: Restaurations-Tagebuch

Hallo zusammen,

da die Bohrungen meiner Satellitenrädchen mit 14,1mm schon reichlich groß sind wollte ich mal anfragen ob jemand eine Quelle für die Teile hat.
Müssen nicht neu sein aber halt noch brauchbar.
Da es im Augenblick daran hängt, dass ich mein Getriebe nicht fertig bekomme, wäre es schön wenn mir jemand helfen könnte!

LG

Wolfgang

463 Zuletzt bearbeitet von Meini (13.06.2022 20:15)

Re: Restaurations-Tagebuch

Otto schrieb:

Habe da mal eine Frage und zwar wofür wird diese Einbuchtung auf der Welle benötigt auf der die Planetenrädchen laufen? Im Grunde wird doch dadurch nur der Querschnitt / die Lauffläche geschwächt?
Habe mir neue gehärtete und geschliffene Wellen in 14mm besorgt und denke nun darüber nach ob diese Einbuchtungen da überhaupt rein müssen.
LG
Wolfgang

Oelzufuhr.
Kann sicherlich auch etwas kleiner ausfallen.

464

Re: Restaurations-Tagebuch

Oder Ölspeicher. Es dauert sicherlich ein bißchen, bis nach langer Standzeit Öl in das Innere des Differentials gelangt. Irgendeine Nut wird schon so liegen, dass dort im Stand kein Öl rausfließt. Das könnte als Notschmierung ausreichen, bis wieder frisches Öl ankommt. Rein hypothetisch.

465

Re: Restaurations-Tagebuch

Hallo zusammen,
mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!

Aus Zeitgründen komme ich wirklich nur sehr langsam voran mit der Getriebeüberholung, aber so langsam wird es.
Für die Montage des Synchromesh hab ich ein kleines Drehteil angefertigt.

Damit dann die Kugeln + Federn eingebaut und am Ende den Innenring in den Außenring eingepresst.

Weil ich testen wollte, wie leichtgängig das Werk ist, habe ich die beiden Ringe von Hand gegeneinander verschoben.
Ergebnis war, der Synchromesh ist sehr leichtgängig und alles ist mir um die Ohren geflogen.
Zum Glück habe ich alle Federn und Kugeln wieder gefunden, obwohl sich einige sehr gut versteckt hatten.

Dann also wieder: Damit dann die Kugeln + Federn eingebaut und am Ende den Innenring in den Außenring eingepresst.

Weil ich ja schlau bin, hab ich nun auf noch einen Test verzichtet!
Damit sind alle Teile der Hauptwelle so weit ok.
Mir ist jetzt nur aufgefallen, dass ich ganz vergessen habe neue Lager zu beschaffen, was ich heute noch machen möchte. Dazu hätte ich nun zwei Fragen an die Profis:

1. Sollte für das Lager 500367 lieber ein NU306 oder ein NUP306-E verwendet werden? Die unterscheiden sich wohl dadurch, dass das NU306 (das auch eingebaut ist) einen Innenring besitzt und das NUP306-E einen geteilten Innenring hat. Bei CAS im Shop sieht es auch nach einem geteilten Innenring aus.

2. Mir ist aufgefallen, dass die Teile 89448, 500509, 500513 bei mir nicht vorhanden sind und ich auch überhaupt nicht wüsste wo die überhaupt verbaut werden könnten (siehe Foto). Waren diese Teile vielleicht bei den ersten Getrieben vorhanden oder wieso sind die in der Reparaturanleitung abgebildet.
Ich hoffe mal, dass ihr nicht schon alle in den Ferien seit und mir dazu noch Antworten könnt.
LG
Wolfgang

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Anhang Symbol einheit verloren.jpg 192.73 kb, 301 Downloads seit 2022-07-02 

466

Re: Restaurations-Tagebuch

Hier mal wieder ein kurzer Zwischenbericht:
- Die restlichen Getriebelager sind bestellt und ich habe mich für das NUP306 E mit Stahlkäfig entschieden.
- Die neuen Bolzen für das Differenzial hab ich fertig gedreht. Im Vergleich zu den alten Bolzen wird dadurch das Spiel um 0,06mm vermindert.
- Neue Lagerbuchse für den Rückwärtsgang ist eingepresst

Eine eigene Drehbank ist echt goldwert und macht total Spaß!

LG

Wolfgang

467 Zuletzt bearbeitet von Otto (17.07.2022 18:54)

Re: Restaurations-Tagebuch

Hallo zusammen!

Wenn man das Getriebe / Differenzial das 11CV überarbeitet dann ließt man natürlich zunächst die Reparaturanleitung durch (mehrmals).
Hier und da findet man dann mal eine Vorgabe für ein Spiel, aber ein übersichtliche Darstellung eines Bereichs sucht man vergeblich.
Vielleicht könnte das für das Differenzial z.B. so aussehen wie auf dem Bild in der Anlage.
A, C, D, F, H sind jeweils Axialspiele und die anderen radiale Spiele und zwar immer trocken, also ohne Öl gemessen.
Wenn ich mir die Beiträge im Forum durchlese, dann gibt es zwei Fraktionen und zwar die, die auf ein Hundertstel arbeiten und die anderen die mehr nach Gefühl überholen.
Das mit dem nach Gefühl arbeiten hat nur den Nachteil, dass man dazu schon einige 11CV-Getriebe überholt haben muss um die Erfahrung zu haben was gerade noch so ist,
dass es ein paar Jahre hält.
Daher macht es durchaus Sinn Anhaltswerte für alle wichtigen Spiele zusammen zu stellen.
Vielleicht könnt ihr mal drüber schauen und fehlende Angaben ergänzen und vorhanden mit eurer Erfahrung korrigieren.
A, D, F, H = 0,1 mm
C = möglichst spielfrei ?
G = 0,05 bis 0,08mm

LG

Wolfgang

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Anhang Symbol Spiel Differenzial.jpg 66.99 kb, 248 Downloads seit 2022-07-17 

468

Re: Restaurations-Tagebuch

Hier mal die Spiele für das Getriebe.
LG
Wolfgang

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Anhang Symbol Spiele im Getriebe 11CV.pdf 124.12 kb, 471 Downloads seit 2022-07-28 

469 Zuletzt bearbeitet von Meini (09.08.2022 13:12)

Re: Restaurations-Tagebuch

"einheit verloren".jpg

War die erste ausführung 1934.

470 Zuletzt bearbeitet von Otto (28.08.2022 12:40)

Re: Restaurations-Tagebuch

Nach einiger Zeit hier mal wieder ein Zwischenbericht.
- Die Pignonwelle ist eingebaut aber mit den Distanzblechen noch nicht eingestellt
- Das Differenzial ist ebenfalls eingesetz und könnte nach der Einstellung der Welle auf ein Zahnflankenspiel von 0,2mm eingestellt werden.
Meine Frage an die Getriebeprofis die selbst schon mal die Einstellung von Kegelrad / Tellerrad vorgenommen haben, wie genau muss das eigentlich erfolgen?
Natürlich wird in der Reparaturanleitung geschrieben, dass es auf 0,01mm genau zu sein hat aber ist das in der Praxis überhaupt machbar?
Wenn auf eine Fläche der Distanzbleche etwas Hylomar kommt dann stimmt das Maß doch schon nicht mehr.
Mein aufgedrucktes Maß auf dem Kegelrad beträgt 55,36mm. Wenn die Einstellung mit der Fühlerlehre vorgenommen wird dann bräuchte man ein 0,36 Lehre die es
ja erst mal nicht gibt. Wie seit ihr bei der Einstellarbeit genau vorgegangen?
Kommt auf die Papierdichtungen eigentlich noch Dichtmittel oder nicht?

Edit: Muss mich berichtigen, es gibt doch eine 0,36mm Lehre womit das Problem mit dem Ausmessen gelöst wäre, auf jeden Fall wenn das Differenzialgehäuse wirklich einen Durchmesser von 110mm hat.

LG
Wolfgang

471

Re: Restaurations-Tagebuch

Hi, Wolfgang,

ausschlaggebend ist letztendlich das Tragbild. Mit Tuschierpaste o. ä..

472

Re: Restaurations-Tagebuch

Hallo Werner,

ok, die Tuschierpaste liegt schon hier.
Das wird auf jeden Fall der Abschluss zur Kontrolle und Optimierung!
Dann mach ich es so wie gedacht.

Eine Frage zu den Einstellblechen für die Pignonwelle.
Beim Zerlegen ist mir aufgefallen, dass zwischen den Blechen jeweils ein dünnes Papier liegt.
Zur Abdichtung kann das ja nicht sein sondern vermutlich auch um wenige Hundertstel auszugleichen oder hat
das Papier da noch eine andere Funktion?

LG

Wolfgang

473

Re: Restaurations-Tagebuch

Tach Wolfgang,

ich kenne das von SAAB. Damals wurden solche Scheiben/Ringe nicht aus Papier, sondern aus 0,1 mm Nylon zwischengelegt. Das diente sinngemäß als "Puffer", Prinzip Federring.

474

Re: Restaurations-Tagebuch

Es könnte ja alles so einfach sein wenn neue Teile einfach mal passen würden.
Das neue Set Kegelrad / Tellerrad läuft nicht gleichmäßig durch.
Es gibt immer mal Stellen die klemmen obwohl der Kegelradabstand zum Drehpunkt korrekt eingestellt ist.
Erst bei einem Zahnspiel von 0,5mm am Tellerrad gibt es keine schwergängigen Stellen mehr.
Bei 0,2mm läuft es nicht komplett gleichmäßig durch ohne an einzelnen Zähnen zu klemmen.
Es sieht fast so aus als ob das Kegelrad nicht 100% auf der Welle zentriert wäre was ich mir aber eigentlich garnicht vorstellen kann.

LG

Wolfgang

475

Re: Restaurations-Tagebuch

Bin immer noch auf der Suche nach den Grund, warum das neue Set Pignonwelle / Tellerrad klemmende Stellen hat.
Hat schon mal jemand am Kegelrad den Rundlauf gemessen?
Die Höhe auf den Zähnen gemessen schwankt zwischen 0 und 4 Hunderstel.
Jetzt ist wieder die Frage, ist das zu viel oder normal???

LG

Wolfgang