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Thema: Füllmenge Motoröl

liebe Freund des rostigen Hobbys. In den verschiedenen Unterlagen wird beim 11CV von einer Ölmenge von 4 Litern oder 4,5 Litern gesprochen.
Beim Ölwechsel habe ich nach 3 Litern eine mittlere Anzeige auf dem Ölmeßstab. Das sollte doch aussreichen. Bitte schreibt mal Eure Meinung.
Danke
Martin Werner Bingen am Rhein

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Martin,
kann es sein das du den falschen Meßstab in deinem Motor verwendest.
Beim Original Stab steigt das Öl bei 4,5 Lit. auf Max. Bei 4Lit. zw. Min u. Max.
Öl ablassen und  exakt 4 Lit. einfüllen , dann in deinen Meßstab eine neue
Markierung einfeilen und fertig.
Gruß Heinz

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo,
der Ölstand sollte genau stimmen. Ist zu viel Öl im Motor, läuft es im Stand an den Hauptlagern raus. Hier gibt es nur Schleuderdichtungen und Streifendichtungen und die wirken im Stillstand nicht, es sind eben keine Simmeringe.
Also wie schon von Martin gesagt: Motor warmlaufen lassen und dann das Öl ablassen und richtig abtropfen lassen. Nun 4 ltr einfüllen und mit Ölmesstab kontrollieren. Eventuell noch einen halben Liter nachfüllen. Markierungen dabei kontrollieren und evtl. korrigieren.

Gruß Ulli

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Martin,
ich habe gerade noch mit einem Tractionfreund telefoniert
und er meinte das gleiche Problem mit der zu geringen Ölmenge
auch schon einmal gehabt zu haben. In seinem Fall war ganz einfach
der Wagen Wahrscheinlich einmal falsch aufgebockt worden und die Blechölwanne eingedrückt worden. Vieleicht hast du mal mit deinem Wagen aufgesetzt. In seinem Fall machte das 1 Lit. weniger an Fassungsvermögen
aus. Wäre evt. eine möglichkeit
Gruß Heinz

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Re: Füllmenge Motoröl

hallo zusammen, die Ölwanne ist nicht eingedellt. Der Ölmeßstab scheint der alte originale zu sein. Beim Ölwechsel lasse ich den Motor selbstvertändlich gut warmlaufen. Dann lasse ich das Öl ab. Danach gieße ich ca. 1/4 Liter Benzin in den Einfüllstutzen und lasse es mindestens 15 Minuten auslaufen. Da kommt meist noch etwas Dreck mit. Die 3 Liter Öl habe ich mit einem Messbecher zu je 1/2 Liter eingefüllt. Ölverlust hat der Wagen im Betrieb keinen meßbaren. Bei den letzten Fahrten war ich mit dem Ölstand im max Bereich, d.h. gut einen Liter mehr. Ich habe den Verdacht, dass das zu viel an Öl die verglasten Kerzen verursacht. Sehen Sie hierzu meinen anderen Beitrag.
Martin Werner Bingen am Rhein

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Martin,

anbei eine Tabelle, aus der Du ersehen kannst, daß es unterschiedliche Meßstablängen gab. Schau auf die vorderen Spalten und ganz rechts unter ANMERKUNGEN.

Gruß
Peter

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Ölpeiler.

Das Ölvolumen des Motors beträgt 4,5 l. Das Nachfüllvolumen ist 4 Liter, da immer ein relativ großer Rest in Leitungen, Kanälen, Zylinderkopfvertiefungen etc. verbleibt und nicht ablaufen kann.

Der Ölstand darf nie so hoch sein, dass die Kurbelwangen bzw. Pleuelfüße darin eintauchen können! Das würde eine so extreme Verwirbelung geben, dass jede Menge Öl(schaum) sofort aus sämtlichen Ritzen und Öffnungen herauslaufen würden.

Somit ist auch der Hinweis etwas irritierend, dass zuviel Öl aus den KW-Lagern laufen würde. Das stimmt zwar, aber dann stände das Öl derart hoch, das bereits die Hauptlager der Kurbelwelle im Öl ständen, das wäre dann fast bis zur Oberkante der Ölwanne, schätzungsweise 5 - 6 Liter!

In meinem Motor passten anfangs nur etwas mehr als 3 1/4 Liter. Grund war eine die etwas nach innen deformierte Ölwanne. 

Das Bild zeigt, dass die Wanne nur wenig  und sehr unauffällig eingedrückt ist, das machte aber mehr als einen halben Liter aus.

...

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Füllmenge Motoröl

...

Richtig ist der Ölstand somit, wenn er deutlich unter dem Radius der Pleuelfüße steht ("max") und nicht unter die Ansaugöffnung der Ölpumpe sinkt ("min").

Anlässlich eines Pleuellagertausches habe ich mit einer Schlauchwaage die Pegel anhand des eingeschobenen Ölmaßstabes kontrolliert.
Bei meinem Perfo Motor ergibt sich ein Minimummaß von 299 mm und ein Max-Maß von 284 mm, gemessen ab Blockbund für den Ölpeilstab. Die Differenz der beiden Peilmarken beträgt 1 Liter.

Man sollte den Ölstand nicht unter Halbmaß sinken lassen. Denn das große Tellersieb für die Ölpumpe zieht sehr schnell Luft. Wer ein Manometer für den Öldruck hat, kann das gut feststellen: Beim kräftigen Bremsen schwappt das Öl nach vorne, die Pumpe zieht (hinten) Luft, und der Öldruck bricht für wenige Sekunden zusammen.

Und noch etwas: NIE den Motor mit Benzin oder anderen Lösungsmitteln spülen! Aus ober genannten Gründen bleibt immer ein Rest im Motor zurück, und somit ist das frische Öl bereits vom Start weg kontaminiert. Wenn, dann mit speziellem Öl spülen.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Ölfans,
das mit dem schädlichem Ölschaum durch eintauchende Kurbeln ist eine ganz neue "Theorie".
Wie soll bitte schön das dringend benötigte Öl an die Zylinderwandungen und die Pleuellager kommen, wenn nicht durch diesen Schleudervorgang! Da schäumt nichts, und wenn, ist Wasser im Spiel! Und dann ist sowieso etwas kaputt!
Der zu hohe Ölstand wirkt sich nur im Stillstand des Wagens aus, da während des Betriebes die Ölpumpe fleißig für Umlauf sorgt, somit ist ein großer Teil des Öls im Motor unterwegs und schmiert alle möglichen Stellen!
Auslaufendes Öl bei zu hohem Ölstand ist jederzeit möglich, wenn der Wagen an einer Steigung oder einem Gefälle geparkt ist! Das sieht dann auf der Straße toll aus, überhaupt bei Regen!
Ölstand nur bei waagerechter Lage des Fahrzeuges und im Stillstand messen, das gilt für fast alle Autos. Eine Ausnahme steht bei uns in der Garage, das ist ein 911er Porsche. Da wird bei laufendem, warmen Motor gemessen. Das nur nebenbei.

Viele Grüße  Ulli

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Werner,
ich habe noch etwas zu fragen. Was sind das in Beitrag 7 für Fanghaken auf der Unterseite Deiner Ölwanne? Ist das zum plötzlichen Entleeren der ÖLwanne auf die Fahrbahn bei Polizei- oder sonstiger Verfolgung a la James Bond? Das funktioniert nur bei sehr hohem Molikote-Anteil im ÖL. Das hat mal einer unfreiwillig ausprobiert und ist dann ca. 70 km weit bei mäßiger Fahrweise gekommen.
James Bond hatte dafür einen eigenen Behälter!

Gruß  Ulli

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Re: Füllmenge Motoröl

Tach Ulli.

Du schreibst u. a. <<<Wie soll bitte schön das dringend benötigte Öl an die Zylinderwandungen und die Pleuellager kommen, wenn nicht durch diesen Schleudervorgang!>>>

Die Zylinder werden durch das abgeschleuderte Öl aus den Pleuelfußlagern geschmiert, die wiederum durch den Druckumlauf  durch die KW-Bohrungen versorgt werden. Daher wird ein bestimmtes Axialspiel der Pleuel auf dem Hubzapfen vorgegeben.


<<<Da schäumt nichts>>>

Und wie das schäumt! Das Öl wid buchstäblich vernebelt.
Das, was Du vermutlich meinst, ist die Schleuderölschmierung.

Die  hatte beispielsweise der "Tourist" von Heinkel, um die aufwendige Ölpumpe einzusparen. Nur bei der Schleuderschmierung tauchen die Pleuelfüße in den Naßsumpf ein, um Ölnebel zu erzeugen, der den gesamten (hier: wenig belastbaren) Viertakter schmiert.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Werner,
Schaum und Nebel sind zwei paar Stiefel.
Ist das Öl sauber, eben nur ÖL, dann gibt es kaum Schaum. Der löst sich sofort wieder auf! In der Ölwanne ist kein raumfüllender Schaum, dass wäre fatal!
Der Nebel entsteht durch die Verwirbelung des Öls im warmen Zustand. Das ist auch nicht sehr viel, ähnlich wie beim Schaum. Hier soll beim 11er die Entlüftung ( direkt auf die Straße) für Abhilfe sorgen. Die habe ich bei meinem Auto mittels Schlauch zum Ansaugtrackt vorgenommen. Am Vergaser kommt da wenig an, da sich das meiste Öl im Schlauch niederschlägt und wieder zurück läuft in die Ölwanne. Aber das hatten wir ja schon vor ein paar Monaten hier im Forum. Du hast mittels einesTopfes am Entlüftungsrohr das Tropfproblem ( aber nur im Stand ) gelöst. Der Topf muss regelmäßig gesäubert werden, sonst ist das Öl wieder auf der Straße, bei starkem Regen sowie so! Das passiert während der Fahrt nach dem Motto: Nach mir die Sintflut.
Zu der Schmierung der Pleuellager noch drei Worte. Natürlich werden die Pleuelhauptlager durch die Kubelwelle versorgt, aber erst am Ende der Versorgungsstrecke mit sehr wenig Öldruck. Der Pleuelbolzen hängt da nicht mit dran und die Zylinderwandungen auch nicht. Beide und auch die Pleuellager profitieren vom Schleuderöl. Der Ölnebel reicht da bei weitem nicht aus. Da dort viel Öl gebraucht wird, hat jeder Kolben seinen Ölabstreifring am unteren Kolbenende, der dafür sorgt, das möglichst wenig Öl in den Brennraum gelangt. BMW hat in der Mitte seiner neuen Fahrzeuggeneration, von heute zurück gesehen, bei Leerlauffahrt, z.B. bergab, extra Öl in den Zylinder gespritzt um ein Trockenlaufen zu verhindern. Das war deutlich beim Gaswegnehmen durch eine Ölwolke am Auspuff zu sehen. Nicht so das Gelbe vom Ei. Da ist eine gute Schleuderölversorgung immer noch besser!
Die reine Schleuderölversorgung ist bei vielen älteren Motoren, hauptsächlich im Motorradbau, üblich. Hier wurde der Ventiltrieb durch Tropföler versorgt. Aber das sind Zeiten vor dem 11er. Zweitakter, die das Kurbelgehäuse als Zufuhrweg des Benzin/Luftgemisches zum Brennraum mit benutzen, laufen an dieser Stelle mit Fliessfett, damit sich Öl nicht Richtung Brennraum bewegt. Es wird auch durch die Kurbelwelle geschleudert, gibt aber sein Gefüge nicht auf und wird auch durch Benzinvermengung kaum verdünnt. Die Schmierung der Zylinderwandungen erfolgt hier durch das Zweitaktergemisch mit seinem Ölanteil.

Viele Grüße  Ulli

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Re: Füllmenge Motoröl

Na, Ulli,

Du schreibst: <<< ... hast mittels einesTopfes am Entlüftungsrohr das Tropfproblem ( aber nur im Stand ) gelöst. Der Topf muss regelmäßig gesäubert werden, sonst ist das Öl wieder auf der Straße, bei starkem Regen sowie so! Das passiert während der Fahrt nach dem Motto: Nach mir die Sintflut.>>>

     Das möchte ich mir nicht sagen lassen, so simpel bin ich nicht gestrickt. Denn selbstverständlich wird das in den Topf gelangende Öl aufgefangen und Ölnebel per Siebscheibe weitgehend kondensiert. Da stecken, wie das Foto zeigt,  3 Tampons drin, die regelmäßig alle 400 km gewechselt werden.

Und zu dem langen Lamento des Ölspiegels in der Kurbelwanne:
     Das Foto von Beitrag Nr. 8 zeigt unübersehbar, dass der Meßbereich des Ölmessstabes deutlich unterhalb der Hubzapfen steht.

Etwas Aufgeschlossenheit, gepaart mit gutem Willen, und schon hat man noch etwas Motorentechnik dazugelernt.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Füllmenge Motoröl

Zitat von Spitzkühler:
"das mit dem schädlichem Ölschaum durch eintauchende Kurbeln ist eine ganz neue "Theorie".
Wie soll bitte schön das dringend benötigte Öl an die Zylinderwandungen und die Pleuellager kommen, wenn nicht durch diesen Schleudervorgang! Da schäumt nichts, und wenn, ist Wasser im Spiel..."

Aha...
Die Theorie dürfte so etwa 90 Jahre alt sein...
Stichworte sind:"Viskositätsveränderung durch Luftanteil", "Luftabscheidevermögen des Öls", "zusammenbrechender Öldruck und Kavitationsschäden in Gleitlagern durch Luftblasen im Öl".

Den Schleudervorgang gibt es ja, klar. Aber wenn Du meinst, daß die Pleuel und Kontergewichte dazu im Öl plantschen müssen, wundert es mich, daß Dein Motor überhaupt noch läuft. aus eigener Kraft, meine ich.
Wieviel Öl hast Du da 'reingekippt- 11 Liter?

Ganz früher gab es das tatsächlich- an der KW waren sogenannte Schöpfvasen befestigt, und die schmissen beim Eintauchen das Öl überall hin. Da gab es aber noch keine Druckumlaufschmierung mit Pumpe, und bei 1500 rpm war Schluß mit lustig. Für höhere Drehzahlen ist reine Schleuderschmierung ungefähr so geeignet wie 'ne Maurerkelle für 's Fensterputzen.


Salut   Rolf

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Rolf,
welch ein Beitrag! Möglichst für den Laien viel in Rätseln (mit Fremdworten und speziellen Fachausdrücken) sprechen und so tun, als ob man schon ewig in der Materie steckt und der große Zampus ist, toll! Schwamm drüber!
Bei unseren Motoren handelt es sich aus heutiger Sicht um ganz einfache Maschinen, die nur richtig behandelt werden wollen.
Meinen 11er-Motor ( Bj 1949) habe ich vor gut 30 Jahren bekommen, mit Auto. Alles zerlegt, da die Standzeit von über 10 Jahren in einer Scheune mit einem Kurzcheck danach und die anschließende Überführungsfahrt auf der Straße von Westfrankreich nach Oberbayern viele technische Mängel ans Tageslicht brachten. Seit der technischen Revision läuft und läuft er. Ca gute 200 000 km meist mit viel Gepäck und Familie. Natürlich sind Reparaturen angefallen, wie z.B. Wasserpumpe, Antriebswellen, Gummiteile, Fensterheber usw. Auf dem Abschlepper stand er nur 2x, wegen abgerissener homokinetischer Antriebswellen, der Wagen kennt keinen Autoreisezug und auch keinen Trailer. Und er war nie weiß, rot/schwarz oder ähnlich unterwegs, sondern seit eh und je Schwarz mit beigen Rädern. Der Außen- und Innenzustand ist gut 40 Jahre alt, hergestellt anläßlich der Hochzeit des Vorbesitzers.
Jetzt zu den Schöpfkellen:
Ganz so alt ist unser ältestes Auto nicht, dass es mit Schöpfkellen beölt wird, aber es ist ein Citroen von 1922, der jedes Jahr ca 3000 km läuft, auch sein großer Bruder von 1925 hat das nicht. Er dreht deswegen nicht mehr als 2500 U/min,  weil er als Langhuber mit nur 2 Kurbelwellenhauptlagern und mehr Drehzahl total überfordert wäre. Hier habe ich alles neu machen müssen, z.B. die Hauptlager aus Bronze, Zahnräder aus Stahl und dann vergütet, eben so die Wellen mit Längsverzahnung und so weiter. Dazu war gelerntes Wissen und für viele tausend DM Werkzeug und Maschinen nötig.
Ich weiß in etwa, wo von ich rede, denn ich habe und will auch keinen sogenannten Schrauber. Dagegen Ratschläge kann auch ich brauchen, denn die gekauften Anleitungen sind zwar gut, aber nicht immer das Gelbe vom Ei. Erfahrungen zeigen oft auch andere Wege.

Bis auf Weiteres  Ulli

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Ulli,
den Beitrag von Werner und Rolf finde ich doch sehr Interessant und Lehrreich.
Für mich als Nichtfachmann macht mich der Beitrag doch sehr neugierig.
z.B. wie kommt das Öl an die betreffenden Schmierstellen und auf welschem Weg. Wäre schön hier im Forum mehr über dieses Thema zu lesen.
Mir ist es egal ob ein Traction weiß  schwarz/rot oder sonst wie lackiert ist solange es stimmig  ist geht das in Ordnung. Meinen 11 er aus erster Hand
mit Handkupplung fahre ich seit 22 Jahren.
schönen Gruß
Heinz

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Re: Füllmenge Motoröl

Um auf die eigentliche Frage zurückzukommen,ich habe vor kurzem einen Ölwechsel gemacht.Bei heißem Motor, wie vorgeschrieben und ordentlich leerlaufen lassen.Aufgefüllt wurden 3,8 l bis Maximum.

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Re: Füllmenge Motoröl

Hallo zusammen,

nun gibt der Spitzkühler-Junior auch noch was zum Besten.

Bei einem trockenen Prefo-Motor müssen 4,5 Liter rein. Durch diverse Stellen am Motor bei denen das Öl bei einem Wechsel nicht ablaufen kann, ergibt sich eine Wechselmenge von 4 Litern.

Sollte weniger reinpassen ist was faul. Dies kann zum einen eine eingedrückte Ölwanne sein oder auch DRECK der sich im Laufe der Jahre angesammelt hat.

Unser Motor lief vor seiner Überholung ohne Probleme. Da wir den Wagen aber nutzen und er vor dem Kauf jahrelang stand, wurde die gesamte Technik überholt. Aus dem zerlegten Motor haben wir mehrere Kilogramm Dreck geholt. Dies war zum größten Teil Sand und Ölkohle/ Schlamm aber auch sonstige Rückstände.

Seit seiner Überholung wird der Motor mit 15W40 Öl ausm Baumarkt gefahren.

Und zum Schluss möchte ich noch sagen, dass unser Öl selbst beim Wechsel die Farbe kaum verändert hat und keine schwarze Brühe herausläuft...

Ölfingergruß
Stephan

19 Zuletzt bearbeitet von Wolfgang Fritz (19.01.2012 19:25)

Re: Füllmenge Motoröl

Spitzkühler schrieb:

Hallo zusammen,

nun gibt der Spitzkühler-Junior auch noch was zum Besten.

Aus dem zerlegten Motor haben wir mehrere Kilogramm Dreck geholt. Dies war zum größten Teil Sand und Ölkohle / Schlamm aber auch sonstige Rückstände.

Und zum Schluss möchte ich noch sagen, dass unser Öl selbst beim Wechsel die Farbe kaum verändert hat und keine schwarze Brühe herausläuft...

Ölfingergruß
Stephan

Hallo,

mehrere Kilogramm Sand & Co. im Motor ? hmm ... *kopfgratz* wie sehen denn da die Lauflächen im Motor aus ?

Mein Öl ist nach dem Wechsel und ´ner Fahrt um die Ecke gleich wieder schwarz wie die Nacht. Ist ja auch der Sinn von dem Ölchen den "Sand & Co." zu "binden" ...

Gruß
Wolfgang

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Re: Füllmenge Motoröl

Tach miteinander.

<<<Seit seiner Überholung wird der Motor mit 15W40 Öl ausm Baumarkt gefahren.
Und zum Schluss möchte ich noch sagen, dass unser Öl selbst beim Wechsel die Farbe kaum verändert hat und keine schwarze Brühe herausläuft...>>>

___Hihi, und haargenau das ist das, was Billigöle auszeichnet: Schlechtes Reinigungs- und Schmutztragevermögen!

Bei guten Schmierstoffen beträgt der Anteil an Dispersants, Detergents, etc. runde 20 %.
Da die Kosten der Wirkstoffe mit etwa dem Faktor 3,5 der Rohstoffkosten zu Buche schlagen, lässt sich hier natürlich viel Geld bei der Produktion sparen.

Ein Schmieröl mit diesbezüglich hochwertiger Additivierung zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr schnell dunkel wird, weil es die ansonsten ölunlöslichen Rückstände aus der Verbrennung löst, trägt und beim Ölwechsel abführt. ---

An Noname Mikroko:
Deine Angabe deckt sich exakt mit meinen Messungen. Wenn ich 4 Liter nachfülle, steht der Pegel 2 mm über "max".

An Heinz Scheuer:
Die Ölpumpe drückt das aus der Wanne angesaugte Schmieröl längs durch ein ausgeklügelt vernetztes Kanalsystem in der Kurbelwelle. Über quer zum Längskanal gebohrte Radialbohrungen in den Hubzapfen gelangt das dort austretende Öl in die Pleuellager.

Die Abbildung zeigt diese Austrittsbohrungen.

...

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Füllmenge Motoröl

...

Seitlich der Pleuefüße wird das dort rechts und links austretende Öl durch die Rotation gegen die Zylinderwände, den Kolbenbolzen und (zur Kühlung) zum Kolbenboden geschleudert.

Bei den nachfolgenden Motoren war auch der Pleuel längs mit einem Kanal versehen und das Drucköl gelangte von von den Fußlagern hinauf zum Kolbenbolzenlager. Dadurch reduzierte sich durch engere axiale Pleuelfußpassung der Ölverbrauch und die Kolbenreibung, da nur noch 1 Ölabstreifring notwenig ist.

Die Ölpumpe fördert lediglich den Öldurchsatz, der tragende Öldruck in den Lagern selbst entsteht erst bei der Roration durch die Hydrodynamik.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

22

Re: Füllmenge Motoröl

Hallo Wolfgang,

Du hast Recht wenn Du sagst, dass Öl auch die Aufgabe hat Dreck abzutransportieren.

Nur...

...hat der 11er bekanntlich keinen Ölfilter wie wir ihn heute kennen und auch haben die damaligen Mineralöle nicht solch reinigende Eigenschaften wie sie die heutigen Öle haben. Dadurch ergibt sich automatisch, dass sämtlicher Dreck im Umlauf bleibt oder er sich dort ablagert wo eben keine große Spülwirkung (Umlauf) vorhanden ist. Über die Jahrzehnte ist diese Menge nicht unbeträchtlich.

Füllt man nun auf einen solchen Motor frisches (heutiges) Öl löst sich dieser Dreck und kommt wieder in den Umlauf. Dies führt zu schnell eingedrecktem Öl und im schlimmsten Fall zu einem Motorschaden. Aus diesem Grunde raten viele Leute davon ab, alte Motoren mit heutigen Ölen zu fahren. Ist der Motor jedoch gründlich gereinigt ( eine Reinigung in einer Motorwaschlage reicht niemals!!) ist dies kein Problem.

Wir haben unseren Motor damals komplett zerlegt und über mehere Tage eingeweicht. Es folgte eine Reinigung mittels Dampfstrahler. Anschließend wurde er wieder eingeweicht und dann mit Bürsten, Pfeifenreinigern und ähnlichen Hilfsmitteln ausgeschruppt. Dabei müssen sämtliche Öl- und Wasserkanäle behandelt werden. Zum Abschluss wird der wieder mit dem Dampfstrahler gereinigt. Diese Arbeit ist natürlich sehr zeitintensiv und wird deshalb sehr oft so nicht durchgeführt.

Ölfingergruß
Stephan

23 Zuletzt bearbeitet von Spitzkühler (19.01.2012 20:22)

Re: Füllmenge Motoröl

Moin Werner,

wenn kenn Dreck im Motor wird auch nichts abtransportiert. ... ;)

Fairerweise muss ich dir aber teilweise Recht geben. Schlechte Öle transportieren den Dreck wirklich nicht so gut ab wie hochwertige Öle. Nur bedeutet ja nicht, dass ein Öl ausm Baumarkt schlecht sein muss nur weil es ausm Baumarkt kommt.  ;)

Und wenn das Öl so schlecht wäre, wäre es in meinem 911er auch bei jedem Ölwechsel sauber... Ist es aber nicht. Neben den "beidern" 11ern fahren wir diese Öle aber auch im Hansa, einem Willys Jeep, einigen Motorrädern und auch im Citoren 5HP. Und unsere Auto werden regelmäßig bewegt.

Probleme wegen schlechter Schmierung, Temeratur oder ähnlichem gab es dabei noch nie. Und ich spreche hier zum Beispiel von über 200.000 Km im Traction Avant.

Ölfingergruß
Stephan

24

Re: Füllmenge Motoröl

Ich nochmal ...

Unlegiertes Öl hat die Eigenschaft, den Motor zu schmieren (:-)), aber Schwebeteilchen (Ruß, Rost, Ölrückstände etc), die sich im Motor befinden, nicht im Umlauf zu halten. So sammelt sich in vielen Jahren des Betriebes ein Schlammdepot am Boden der Ölwanne. Das Öl ist auch nach vielen tausend Kilometern noch klar. Wird nun LEGIERTES Öl eingefüllt (das die Eigenschaft hat, alle Schwebeteile aufzunehmen und bei jedem Ölwechsel mit nach draußen zu transportieren) löst sich der Schlamm auf einmal auf und setzt die feinen Ölkanäle in Nullkommanix zu und der Motortod ist vermutlich irgendwann mal vorprogrammiert.

Sollte der Motor aber inzwischen überholt worden sein, kann man eigentlich legiertes Mehrbereichsöl einfüllen. Nach der Komplettüberholung meines Motors im Jahr 1984 habe ich das auch gemacht und bin seither damit weit über 160.000 Kilometer gefahren.

Zum eigentlichem Thema:
Bei mir gehen immer knapp 4 Liter rein, Perfomotor mit D Lager / Pleuel.


Schönes Wochenende an alle Leser!

Wolfgang

25

Re: Füllmenge Motoröl

W. Frings schrieb:

...

Seitlich der Pleuefüße wird das dort rechts und links austretende Öl durch die Rotation gegen die Zylinderwände, den Kolbenbolzen und (zur Kühlung) zum Kolbenboden geschleudert.

Bei den nachfolgenden Motoren war auch der Pleuel längs mit einem Kanal versehen und das Drucköl gelangte von von den Fußlagern hinauf zum Kolbenbolzenlager. Dadurch reduzierte sich durch engere axiale Pleuelfußpassung der Ölverbrauch und die Kolbenreibung, da nur noch 1 Ölabstreifring notwenig ist.

Die Ölpumpe fördert lediglich den Öldurchsatz, der tragende Öldruck in den Lagern selbst entsteht erst bei der Roration durch die Hydrodynamik.

Ja wie das so ist mit dem Öl und wie das so sein sollte.

Der Öldruck entsteht durch den sich bewegenden Motor. Stimmt, --- aber nur wenn die Pumpe in Ordnung ist und Druck erzeugt. Um einen hohen Durchsatz zu bekommen, werden die Kanäle kurz und möglichst dünn gehalten, die Passungen knapp und das Öl mit einem Mehrbereich in Sachen Temperaturstabilität versehen. Sind die Kanäle dick oder ein vorhandener Ölfilter ist leer gelaufen muss alles erst gefüllt werden, dann kann der Motor trocken laufen und geht kaputt. Das gleiche kann passieren bei hohen Kurvengeschwindigkeiten im sportlich bewegtem Fahrzeug, da aber, weil kein Öl zum Ansaugen da ist. Das was in der Wanne an Rest-Öl ist, hängt in diesem Moment an einer Seitenwand der Ölwanne, und die Pumpe saugt Luft an. Hier kann ein im Stand gemessener Min-Ölpegel dann schon das Aus des Motors sein. Oft schon passiert bei in Rennen eingesetzten Serienfahrzeugen. Rennwagen haben größere Ölmengen dabei und werden deshalb auch erst im Schongang warm gefahren, damit Öl und Lager miteinander harmonieren. Wie oben schon gesagt, sind es knappe Dimensionen in den Förderwegen, also ist evtl. vorhandener Ölschlamm gar nicht gut! Es ist unter diesen Umständen zwar Druck vorhanden aber keine ausreichende Fördermenge! Auf einen Bild von Werner ist gut zu sehen, wie die Ölpumpe im 11er plaziert ist, etwa in der Mitte der Ölwanne. Man sieht zwar nur den Ansaugfilter, der weitgend sich zugesetzt hat, darüber aber den Ölkanal, ein nicht sehr dickes Rohr, dass zum Hauptkanal geht. Hier wird das Öl verteilt auf die Kurbelwellenlager und am hinteren Ende des Motorblocks, links in Fahrtrichtung, in eine außenliegende Steigleitung für die Kopfversorgung geschickt. Hat das Öl dann alle Lager mit entsprechender Menge und Druck versorgt fließt es zurück in die Ölwanne und der Kreislauf beginnt von vorn. Hier an der Verbindungsschraube kann man den Öldruck abgreifen und kontollieren. Dazu ist eine Schraube anzufertigen, in der man einen Druckschalter oder einen Anschluss für ein Manometer plazieren kann. Hier herrscht ausgeglichener Öldruck ohne Druckspitzen, also gut für eine Kontrolle.
Noch ein Wort zum gut versorgten Lager. Ist der Druck, die Qualität des Öls gut und die angebotene Menge auch, "schwimmt" das Lager auf, d.h. es bildet sich ein Ölfilm rund um den Lagerbolzen. So soll es aussehen und nicht anders.

Viele Grüße  Ulli