26 Zuletzt bearbeitet von Loetlampe (09.12.2011 15:21)

Re: Ventilspiel einstellen, warm oder kalt?

vilebrequin schrieb:

....
Da kommt Ihr übrigens auch ganz leicht hin, sobald Ihr Euch 'ne kleine Drehbank zugelegt habt- seid gewarnt... :o)
....

Zu spät :-))

27 Zuletzt bearbeitet von Michael_SO_TA_22 (09.12.2011 18:05)

Re: Ventilspiel einstellen, warm oder kalt?

Zu ClickAdjust:
Ja das Werkzeug ist nicht hochwertig und nicht geeignet für den
täglichen WerkstattProfibetrieb der zurecht verlangen würde, dass man "zackzack" standig exakt auf 0,25mm landen kann.

Bei folgender Vorgehensweise kommt man aber zu guten Ergebnissen.
1. Das Werkzeug und einen Gegenhalter (als Ersatz für den Kipphebel) im Schraubstock locker einpannen.
2. Mit der passenen Fühlerlehren zwischen Gegenhalter und Werkzeug gehen. --> Fest einspannen.
3. Mit dem lauten Click alles auf Vorspannung bringen.
4. Fühlerlehere rausziehen
5. Mit den leiseren Clicks experimentieren bis man den korrekten Abstand trifft. (Also die Klicks zählen und evtl. minimal zurück oder weiter)

Das ist zwar sicher nicht NASA geprüft und freigegeben, aber wenn man nach dem Einstellen mit dem Werkzeug die Abstände überprüft sind diese erstaunlich gleichmäßig.

Wenn man das Ganze sehr kritisch betrachtet mußte man auch die Stößelstangen erstmal "feinstrichten".

Gruß

Michael

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Re: Ventilspiel einstellen, warm oder kalt?

Hallo Villebrequin,

"keine gescheite Idee, wie man die Hebel aufspannen kann...?
So 1 mm würde ich 'rausdrehen, dann hat die Buchse 1 mm Wandstärke, und die Welle kann im Durchmesser so bleiben.
Oder: Buchsen in die Hebel einpressen, aber dann Welle mit kleinerem d verwenden.
Welche Variante willst Du versuchen?"

Ich will die Kipphebel aufbohren. Das Material hat einen Außendurchmesser von 18 ->Wandstärke 2mm (Perfo Welle 14mm) . Außbohren mit Standbohrmaschiene. Auf 0,00 Toleranz und im angewärmten Kipphel mit Loctite ohne Kraft einsetzen. Buchse etwas breiter machen und  soweit runterschleifen, dass sie ein ein paar Hundertstel übersteht. -> Anlaufscheibe und Dichtwirkung so dass das Öl überwigend oben aus dem Kipphebel austritt. Das Ausbohren der Buchsen erfolgt irgendwie auf der Drehbank - aber dazu werde ich noch meinen Werkstattbuddy  befragen, da ich mit diesem schönen neuen Spielzeg nicht sehr erfahren bin.

Über die Alternative einer dünenren Welle habe ich nachgedacht aber verworfen, weil die lieferbaren Wellen aus einem (geeigneten) harten MAterial sind und die Kipphebel deutlich weicher.  Die Bronzebuchse sollte auf einer gehärteten Welle laufen.

Grüße

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Re: Ventilspiel einstellen, warm oder kalt?

Hallo Florian,
"möglichkeit, an den auflagepunkten gehärtete Platten einzusetzten. "
Klingt interessant aber aufwendug - zumal eine Balligkeit der Auflagerfläche erzielt werden muss.

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Re: Ventilspiel einstellen, warm oder kalt?

Hallo Werner,
"Aber ich habe grundsätzliche Zweifel: Die nachgefertigten Wellen sind schlecht bezüglich Oberflächenhärte und Zylindrizität. Und selbst wenn eine Welle kohlenstoffreich, gasnitriert und gerichtet und die Kipphebel ausgebuchst und die Auflageflächen gepanzert sind - dann bleiben immer noch die Auflagenflächen der Ventilschäfte, die dann auch gepanzert werden müssen ... All der gesamtaufwand steht in keinem gesunden Verhältnis zum bescheidenen Erfolg."

Die Welle ist zumindest deutlich härter als die Kipphebel - meinst Du nicht hart genug? Und die Zylindrizität ...? Die paar My sind doch im Vergleich zum gegenwärtigen Geklapper vernachlässigbar, oder? Eine Aufhärtung der Auflagerflächen habe ich schon fast verworfen, weil mir kein geeignetes Verfahren bekannt ist, das wirtschaftlich und geeignet ist. (Flammhärten klang interessant, setzt aber bestimmt Erfahrung voraus...).

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Re: Ventilspiel einstellen, warm oder kalt?

Vielen Dank für die vielen Vorschläge, der Hinweis auf die Fa Wilms ist sehr hilfreich - für zukünftige Probleme.

Ist Glycodur geeignet? Es handelt sich um Sintermetal - wird vielleicht an der Stelle uberbeansprucht und plattgepresst. Nach meinen Recherchen ist CuSn8P oder 7P geeignet.

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Re: Ventilspiel einstellen, warm oder kalt?

Hallo miteinander,

ich habe es nun über den Winter ausprobiert:
Der Unterschied zwischem 5 °C kaltem und heiß gefahrenem Motor macht im Ventilspiel eine Veränderung von lediglich 0,05 mm aus.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Ventilspiel einstellen, warm oder kalt?

Hallo Rasselbande,

ich möchte an dieser Stelle einige meiner Aussagen zum "engen" Ventilspiel aus aktuell erfahrener Praxis etwas relativieren.

Theoretisch stimmt es zwar, dass das  t a t s ä c h l i c h e   Ventilspiel relativ klein und eng sein darf, da der mechanische Unterschied "Kopf heiß" oder "Kopf kalt" sehr gering ist.

Da aber aufgrund von Verschleiß Oberflächenunrundheit und Einlaufmarken entstehen, ist es sehr schwierig, letztendlich das statische Meßergebnis auf das tatsächliche dynamische Ergebnis während des Laufs 1 : 1 umzusetzen. (Da haben wir sie wieder einmal, die oft etwas graue Theorie und die tatsächliche Praxis.)

Die verschleißbedingten Schiefheit ist auch mit KlikAdjust und erst recht per Durchziehen der Lehre bei laufendem Motor nicht sicher zu erfassen.

Daher sollte sicherheitshalber das Ventilspiel immer etwas lockerer eingestellt werden, als die theoretische Lehre fühlen lässt.

Leichtes Rasseln erhöht zwar den Verschleiß am Ventiltrieb, aber das ist das kleinere Übel.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Ventilspiel einstellen, warm oder kalt?

Hallo Werner
Das Unterschreibe ich sofort. Ich habe genug Perfo oder DS Motore gesehen, die mit nur 0,05 - 0,1 mm zu geringem spiel aus dem Auspuff nach Trabbi geklungen haben. Nach richtiger Einstellung liefen die so ruhig wie ein modener Einspritzer. Nur das man halt den Ventiltrieb gehört hat. Wenn ich bei einem alten Motor kein geticker höre werde ich sehr Skeptisch.
LG Florian

Citroen 11CV,Citroen CX 25 TRD,  Citroen XM V6 24V, Peugeot 404