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Beiträge [ 24 ]
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Thema: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Hallo Oldies. Im Laufe des nächsten Quartals werden unsere Benzin-Kraftstoffe mit Alkohol geblendet. „Super“ ist dann technisch genannt E 10 und enthält 10 % Ethanol. Der Ethanolanteil von „Super Plus“ wird von 0,5 auf 5 % angehoben, entspricht technisch somit E 5. Für unsere Gangster wird der neue Sprit nicht unproblematisch werden. Einer deutlich ausführlicheren Publikation im der übernächsten „Veteran“ aus aktuellem Anlass etwas vorgreifend, möchte ich kurz das Wesentliche aufzeigen. Hauptproblem der neuen Kraftstoffformulierungen ist die Unverträglichkeit von Zink mit Alkohol. Teilweise sind die Vergaser anstatt (original) aus Aluminium, aus Zinkspritzguß (nach)gefertigt. Zink reagiert aber absolut unverträglich auf Alkoholkontakt, es blühen Zinkalkoholate, die den Vergaser in kurzer Zeit lahmlegen, durchaus unrettbar! Zusätze von Zweitaktöl oder ähnlich Bauchtipps, sind nach dem momentanen Kenntnisstand nutzlos. Allerdings kläre ich zurzeit, ob die Inhibitoren, wie sie in Methanolkraftstoffen eingesetzt werden, auch für Benzin/Ethanol-Mixsprit geeignet sind. Kraftstoffschläuche mit Kennzeichnung ab 2005 und DIN 73379 sind alkoholfest. Probleme kann es mit Tanks geben, die innen beschichtet wurden, Alkohol löst beispielsweise schlecht vernetztes Epoxidharz an. Aufgrund des niedrigeren Luftbedarf des Ethanols wird nun das Kraftstoff-Luftgemisch bei gleicher Bedüsung zu mager. (Bei modernen Einspritzmotoren kompensiert das die Lambda-Regelung.) Bei CTA in Zeeland wurden mit eingebauter Lambdasonde verschiedene Versuche mit E 5 gefahren. Das stöchiometrische Mischungsverhältnis lag (Solex 32 PICB, originale Düsenbestückung) bei 1 : >17, also erheblich zu mager. Nachdem ich eine 5/100 größere Hauptdüse eingesetzt habe, lag dieses Verhältnis richtig bei ca. 1 : 14. Rat: Grundsätzlich kein E 10, sondern ausschließlich 'Super plus' tanken. Beim 32 PICB Hauptdüse von 135 auf 140 vergrößern, eventuell die Bremsluftdüse von 190 auf 185 verkleinern.
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
2. Versuch Bildanhang
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
2. Versuch Bildanhang
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- Registrierungsdatum: 18.05.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Danke Werner. Fundiert wie immer. Gruß, Harald
- Jörg Vowe
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- Registrierungsdatum: 25.05.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Hallo Werner, toller Beitrag zum Thema Vergaser. Fahre meinen 11er mit einem PBIC 34 schon seit Jahren mit Normal, seit Umstellung der Sorten mit Super ohne Probleme. Bezieht sich die Düsenumstellung nur auf den neuen Kraftstoff? Selbstverständlich sind meine Sitze der Auslaßventile gehärtet. Grüße aus dem kalten Hamburg
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Inzwischen habe ich festgestellt, dass sich bereits Veränderungen durch den Alkohol im Benzin in der Kraftstoffpumpe zeigen. Das Foto zeigt an noch kleiner Stelle eindeutig die Bildung von Zinkalkoholaten. Auch das Schauglas aus Kunststoff ist nicht mehr konzentrisch. Bei der Pumpe dürfte es sich um einen Nachbau handeln, da "Made in Spain" geprägt ist.
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- Registrierungsdatum: 04.06.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Vielen Dank für Deinen hilfreichen Beitrag. Wenn der Ethanol Anteil in Zukunft weiter steigt, werden wir wohl unsere alten Pumpen- und Vergasergehäuse entstauben und überholen müssen. Es wäre gut, wenn eine chemische Lösung auf der Basis von Inhibitoren gefunden wird.
8 Antwort von Friedrich 15.01.2011 21:26 Zuletzt bearbeitet von Friedrich (15.01.2011 21:27)
- Friedrich
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- Registrierungsdatum: 16.05.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
- Volker Müller
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- Registrierungsdatum: 19.05.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Liebe Oldiekameraden, ich habe beim Citroen-Kundenservice schriftlich nachgefragt, ob mein 11 CV BL, Bj. 1954, mit E10 betrieben werden kann. Hier die Antwort: Sehr geehrter Herr Müller, vielen dank für Ihre E - Mail. Alle Fahrzeuge aus unserem Hause die nach dem 1 Januar 2000 produziert wurden, können mit E10 betankt werden. Ihr Fahrzeug ist nicht für die Verwendung von E10 geeignet. Wir wünschen allzeit gute Fahrt! Freundliche Grüße CITROËN DEUTSCHLAND GMBH Kundenbetreuung Damit ist alles gesagt. Mit freundlichen Grüßen aus dem Wendland Volker Müller
- Juergen G
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- Registrierungsdatum: 16.05.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Hallo allerseits, die Nicht-Freigabe von E10 durch Citroen für Volker Müllers Fahrzeug würde ich nicht überbewerten. Die Antwort in genau dieser Form war zu erwarten. Warum? Ältere Fahrzeuge (speziell Oldtimer) sind seit sehr langer Zeit dem Einfluß des Herstellers bei der Wartung, Reparatur und Restaurierung entzogen. Es besteht keinerlei Kontrolle, ob originale Teile verwendet und gemäß Herstellervorgabe eingebaut wurden. Der Hersteller kann aber logischerweise nur für die von ihm produzierten oder vertriebenen Teile eine Ausssage treffen. Jeder Hersteller hat daher seine Freigaben zeitlich begrenzt, selbst wenn im Einzelfall auch ältere Fahrzeuge E10-tauglich wären oder mit bestimmten Maßnahmen (z.B. Änderung der Vergaserbedüsung/-einstellung) E10-tauglich zu machen wären. Um sich juristisch nicht angreifbar zu machen, kann es nur die Standardantwort "nicht für E10 geeignet" geben. Viele Grüße Jürgen Gnau
- Registrierungsdatum: 04.06.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Der Vorlagen-Antwort von Citroen würde ich eh keine Relevanz zumessen. Es ist doch fast peinlich, dass die in Anbetracht eines 60 Jahre alten Autos, eine Standard - Mail raushauen. Damit ist leider garnichts gesagt. Werner hat es aber ganz gut auf den Punkt gebracht: Alugehäuse beseitigen, Gummischläuche prüfen und evt ersetzen, Düsen ersetzen. Oder eben Super Plus.
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
RÜCKMELDUNG Hallo Vergaserbedüser, nun, am Ende der Saison, habe ich auch Zahlen, die sich auf den Mehrverbrauch durch die erwähnte andere Düsenbestückung ergeben. Die besten Fahrergebnisse mit Ultimate 102 ergaben sich mit einer von 135 auf 145 geänderten Hauptdüse und einer von 190 auf 185 verkleinerten Bremsluftdüse. Mit der geänderten Düsenbestückung bin ich in diesem Jahr knappe 8000 km mit einem Durchschnittsverbrauch von 11,6 l/100 km gefahren. Getankt wurde ausschließlich mit alkoholfreiem Ultimate 102. Im Vorjahr betrug der Verbrauch bei über 8000 km mit ausschließlich Normalbenzin und Originaldüsenbestückung 11,1 l/100 km. In dieser Berechnung ist die Tachometervoreilung von 5 % berücksichtigt. Fahrweise durchweg moderat.
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- Registrierungsdatum: 04.06.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Ist die Information, dass das Ultimate 102 ethanolfrei ist noch aktuell? Ich habe gehört dass es überhaupt keinen ethanolfreien Ottokraftstoff mehr gibt. Leider finde ich überhaupt keine verläßlichen Informationen darüber. Auch nicht bei den Hestellern. Vom Tankstellenpersonal mal ganz zu schweigen
14 Antwort von Plattfuss 28.01.2013 17:28 Zuletzt bearbeitet von Plattfuss (29.01.2013 14:22)
- Plattfuss
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- Registrierungsdatum: 02.12.2011
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Moin, in der Nachkriegszeit bis Mitte der 50er Jahre wurde sowohl in Frankreich als auch in Deutschland Benzin mit Alkohol versetzt. Teilweise bis zu 20%. D.h., dass die damals gebauten Motoren ab Werk alkoholtauglich waren, ohne dass das extra angegeben wurde. Bis in die 60er Jahre hinein war übrigens auch bleifreier Kraftstoff "normal"- guckt ihr hier: http://www.youtube.com/watch?v=EkaVxywY9Vw (evtl. gesamten Link in den Browser kopieren) Es ist aber auch richtig, dass es wohl kein Auto aus der Epoche gibt, dass heute noch zu 100% aus den Originalmaterialien besteht. Meine französischen Traction-Freunde (und ich) fahren alle seit Jahren die Enten und Perfos problemloas mit "SP95" (=unser 95er Super). Grüßles Rolf
- Registrierungsdatum: 04.06.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
<in der Nachkriegszeit bis Mitte der 50er Jahre wurde sowohl in Frankreich als auch in Deutschland Benzin mit Alkohol versetzt.> Ja, aber wie zuvor ausgeführt gibt es ein Problem mit den Zinkdruckgusgehäusen nachgebauter Benzinpumpen und Vergasern. Außerdem ist bei Ethanolanteil die Bedüsung anzupassen, weil sonst eine zu magere/heiße Verbrennung droht.
- Registrierungsdatum: 15.05.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
W. Frings schrieb:Inzwischen habe ich festgestellt, dass sich bereits Veränderungen durch den Alkohol im Benzin in der Kraftstoffpumpe zeigen. Das Foto zeigt an noch kleiner Stelle eindeutig die Bildung von Zinkalkoholaten. Auch das Schauglas aus Kunststoff ist nicht mehr konzentrisch. Bei der Pumpe dürfte es sich um einen Nachbau handeln, da "Made in Spain" geprägt ist.
Die "made in spain" plastik-schaugläser geben auch mit normalen treibstoff nach ca 2 jahren den geist auf. Halt üblicher nachfertigungsschrott.
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
___Ist die Information, dass das Ultimate 102 ethanolfrei ist noch aktuell? Ich habe gehört dass es überhaupt keinen ethanolfreien Ottokraftstoff mehr gibt. >>>Ja, ist noch aktuell. Aral destilliert den Alkohol noch eine Fraktionsstufe höher, es ergibt sich dann ein Ether. ___in der Nachkriegszeit bis Mitte der 50er Jahre wurde sowohl in Frankreich als auch in Deutschland Benzin mit Alkohol versetzt. Teilweise bis zu 20%. D.h., dass die damals gebauten Motoren ab Werk alkoholtauglich waren, ohne dass das extra angegeben wurde. >>>Nein, so einfach war das nicht. Die Alkoholzugabe war ein Kompromiss wegen der höheren Benzin-Nachfrage, als man zu jener Zeit des Neuaufbaus produzieren konnte. Konstruiert wurden die Motoren nie für alkoholhaltiges Benzin. Und daher gab es damals massenweise Motorenschäden und Ausfälle, die die Automobilisten und Kradfahrer an den Straßenrand zwangen. Wenn das alles problemlos geklappt hätte, wäre man gerne bei der (preisgünstigeren!) Alkoholvariante geblieben.
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
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Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Vielen Dank für die hilfreiche und beruhigende Info.
- Registrierungsdatum: 21.06.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Unter http://www.motor-talk.de/forum/aktion/A … tId=709262 gibts interessante Details zu Thema, u.a. auch zu Ultimate 102 Ferdi
- Registrierungsdatum: 21.06.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Mist! so funktioniert der Link nicht. Komplett lautet er: http://www.motor-talk.de/forum/aktion/A ttachment.html?attachmentId=709262
- Registrierungsdatum: 04.06.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Vielen Dank Ferdi, das ist das erste Mal, dass ich etwas Fundirtes von motor-talk.de höre. Damit wäre auch meine ergänzende Frage beantwortet: Aral Ultimate 102 ist der EINZIGE ethanolfreie Kraftstoff.
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Anbei eine Abbildung von Schrauben, die durch Alkoholgehalt korrodiert sind. Es sind die Verschraubungen des Gehäuses der Benzinpumpe. Das graue sind Zinkalkoholate.
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- W. Frings
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Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
. . . und damit ist es noch nicht vorbei mit der fraglichen Benzinresistenz. Während ich die Pumpe und deren Hitzeschild revidierte, lag das kurz gereinigte Schauglas knapp 3 Wochen schön verpackt "im Trockenen". Nun, beim Zusammenbau, passt es nicht mehr. Das Plastikteil ist geschrumpft. So etwas sind typische Folgen von ausgelösten Weichmachern. Die werden vom Benzin ausgewaschen, das Material wird weich und quillt etwas. Durch das Trockenliegen diffundiert das Benzin, das Material schrumpft und wird splitterhart. Hiervon zeugen auch die (hell sichtbar) Mikro-Spannungsrisse. Hier hat Meini wohl recht, das liegt an schlechter Materialqualität und vermutlich nicht (nur) an Benzinzusätzen. Nur Nothilfe ist, das Teil ein paar Tage in Benzin einzutauchen; das Schau"glas" quillt dann wieder. Es bleibt aber ein Risiko des Reißens, da das Material im laufenden Einsatz weiterhin arbeitet.
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Problematik ethanolhaltiger Kraftstoffe
Da die Gefahr des Reißens oder Undichtwerdens des benzinuntaugllichen Plasik-"Schauglases" durchaus besteht und die Folgen feurig sein können, bin ich bei der Ersatzsuche auf unseren guten Schäfer-Händler gestoßen. Uli Louis hat noch eine Handvoll dieser Schaugläser aus echtem Glas aufgetrieben! Das sind die richtigen Schaugläser, da schrumpft nix, da wird nix weich! Wer schnappt der hat - es ist nur noch ein Restbestand von 4 Gläsern vorhanden!
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
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