Hi Motorenchefs,
ich weiß nicht, ob ich das mit den Kipphebellagern richtig verstanden habe. Die Kipphebel sollen mit Teflonschicht-Buchsen tatsächlich auf der Stahlwelle laufen?
Kaum vorstellbar, dass das lange funktioniert. Teflon ist sehr weiches Material, bei Raumtemperatur lediglich etwa 50 Shore, das ist weniger als bei einem Plastikeimer! Es wird mit zunehmender Temperatur zügig weicher, die Fließgrenze ist unter Druck somit schnell erreicht. Wer einmal versucht hat, die Ventilfedern mit der Hand zusammen zu pressen, kann in etwa ahnen, wie hoch die Druckbelastung des Lagers ist. Und das bei Nenndrehzahl mit über 60 Lastwechseln pro Sekunde! Die üblichen Stahl/Bronzelager weisen dagegen eine ungemein größere Härte auf und dennoch ist auch deren Lebensdauer nicht gerade üppig.
Falsch ist die Annahme der günstigen Trockenschmierung von Teflon, zumindest bei der gewünschten Anwendung. Bei der trockenen Reibung entsteht eine recht hohe Reibwärme, die Teflon unter Drucklast mit Wegschmieren quittiert.
Auch ist die Paarung von Teflon mit der Stahlwelle ungünstig, weil die Vollschmierung behindert wird, da das Motoröl an PTFE Oberflächen nur schlecht haftet. (Daher wird bei allen Reibparametern grundsätzlich eine gewisse 'min'-Rauhtiefe angestrebt, um den Druckaufbau des hydrodynamischen Schmierfilms zu unterstützen.)
Falsch ist auch die Annahme des Trockenlaufes der Kipphebel beim Motorstart durch verzögerte Ölzuführung. Es haftet auch nach Wochen immer etwas Restöl auf und in allen Gleit- und Lagerflächen - je dicker die Ölviskosität, desto mehr -, somit ist beim Motorstart die Erstschmierung gewährleistet, bis durch die Pumpe frisches Öl innerhalb 10 - 30 " nachgeführt wird.
Das Foto zeigt die Messung eines Federdrucks mit Meßdose.