Hallo Guenther,
die alten Stehbolzen sind relativ weich und häufig überdehnt. (Das merkt man beim Gewindenachschneiden, wenn nur noch ein schmaler Grat übrigbleibt, weil die Steigung nicht mehr stimmt). Daher sollte man sie durch durch neue ersetzen. Ich habe vor ein paar Jahren welche bei einem einschlägigen Händler erworben, die von der Zugfestigkeit besser waren als die originalen, also durchaus einsatzfähig und wahrscheinlich mindestens einer 8.8er Qualität ebenbürtig)
Von Schrauben kann ich Dir abraten. Die Gewinde in den Blöcken sind häufig korrodiert und verschlissen. Beim drehmomentgesteuertem Anziehen ergeben sich dadurch unterschiedliche Zugkräfte. Außerdem wird das Gewinde im Block beim Anziehen stark beansprucht und weiter verschlissen. Ein defektes Gewinde im Block gleicht einem Totalschaden. Die Stehbolzen werden einmal reingeschraubt (nicht bis zum Anschlag, aber mit Loctite zur Fixierung) und sollen dann drinnen bleiben. Die Schrauberei ist dann nur oben. Dann spielt sich die ganze Dreh-Zug-Reib-Geschichte in einem neuen Gewindegang auf neuen Muttern und Unterlegscheiben ab; die Zugkräfte sind gleich und der Block wird geschont.
Ich verwende zusätzlich MOS2 Paste im Gewinde und der Auflagefläche der Mutter damit sich das Drehmoment ohne Knacken sauber anziehen lässt. Dadurch steigt zwar auch die Zugkraft und Pressung des Kopfes etwas, was aber m.E. ok ist.
Muttern und Unterlegscheiben in 10.9er Qualität.