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Re: Motorenöl

Ja, wieder viel dazu gelernt und dann noch nachgefragt bei Rektol:


Unsere Unterlagen weisen für den Sommerbetrieb ein Regular Motorenöl der Klasse SAE30 für Ihre 11CV aus.
Bei hohen Laufleistungen des Motors (erhöhte Abnutzung) könnten Sie auch auf die Klasse SAE 40 umsteigen.
Unsere entsprechenden Öltypen sind Rektol Regular 30 oder Regular 40.
Hinweis: Regular Motorenöle sind unlegiert – enthalten keine chemischen Zusätze.


Verwendung von legierten Motorenölen (HD-Öle = mit Reinigungsmitteln).
Unsere Empfehlung Rektol SC 20W-40:
Wenn Sie bisher legierte Motorenöle gefahren haben und/oder eine komplette Motorrevision (inkl. Innenreinigung) durchgeführt wurde --- empfehlen wir Ihnen unsere mild legierten Motorenöle Rektol SB (Einbereich SAE30, SAE40) oder SC (Mehrbereich SAE 20W-40).
Hierbei bitte die üblichen Ölwechselintervalle halbieren, damit Abrieb und Verbrennungsprodukte frühzeitig (mit dem Ölwechsel) aus dem Motor entfernt werden. Dafür besteht eine gute Motorensauberkeit und ein verbesserter Verschleißschutz und die Spülungen der Ölwanne entfallen zukünftig.


Wenn Sie weitere Fragen haben, nehmen wir uns gerne Zeit

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Re: Motorenöl

Potter schrieb:

Ja, wieder viel dazu gelernt und dann noch nachgefragt bei Rektol:
...
...
...
Wenn Sie weitere Fragen haben, nehmen wir uns gerne Zeit

Na, so falsch liege ich wohl nicht mit meiner persönlichen Ölstrategie

meint
Thom

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Re: Motorenöl

@Trax Es ist nicht weiter überraschend, dass ein Hersteller von "Oldtimer-Ölen" diese zur Verwendung empfiehlt. Sonst wär er ja schön doof und bald pleite. ;-)

Aber er ist auch ehrlich genug, um zu sagen, dass es bei der Traction auch mit einem "legierten" Mehrbereichs-Öl geht. Allerdings kostet das empfohlene  20W40 API SC unverschämte 6 EUR/L (mineralische Öle norm. um 3,50 EUR/L). Für den Preis kriegt man auch ein ganz wunderbares vollsysnthetisches 5W40 mit schnellerer Durchölung, geringerer Verdampfungsneigung, weniger Verbrennungsrückstände, geringeren Reibwerten...

Von einem 40er würde ich weiterhin abraten- wissen die Ölverkäufer, dass wir in der Traction eine dünne Steigleitung zum Zylinderkopf haben? Mit einem 40er laufen bei jedem Kaltstart minutenlang die Kipphebel trocken.

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Re: Motorenöl

Ich mußte diesen Beitrag nochmal überarbeiten, gestern sind aus irgendeinem Grunde (Vin rouge?) nicht alle Texte angekommen.

Von einem 40er würde ich weiterhin abraten- wissen die Ölverkäufer, dass wir in der Traction eine dünne Steigleitung zum Zylinderkopf haben? Mit einem 40er laufen bei jedem Kaltstart minutenlang die Kipphebel trocken.

___Zumal das Öl auf seinem Weg durch die Steigleitung erheblich abkühlt. Bei der heutigen Messung bei Außentemperatur von ca. 18 °C ergab sich bei einer Sumpftemperatur von 85 °C eine Eintrittstemperatur in den Kopf von <65 °C.

Beim sommerlichen Kaltstart mit +15 °C Blocktemperatur ist ein SAE 40 etwa dreimal so zäh wie ein SAE 20. (Erst bei ca. 35 °C ist wäre die Viskosität gleichgezogen.)
Somit fließt nur ein Drittel der Ölmenge durch die Lager. Bei einer für die Öltemperaturerhöhung auf 35 °C geschätzte Fahrstrecke von 3 km/3 Minuten bedeutet das grob(e) >7000 Umdrehungen, die der kalte Motor mit dieser fortlaufenden Mangelschmierung absolvieren muß .

Die Viskositäten von Einbereichsölen richteten sich damals nicht hauptsächlich nach der erreichbaren Betriebstemperatur (die aufgrund der niedrigen Literleistung bei Alltagsfahrzeugen relativ gering war), sondern nach den Passungen. Je grober die Bauteile bezüglich Spiel und Oberflächengüte, desto höher mußte die Viskosität sein, um einen hydrodynamischen Schmierfilm aufbauen zu können.

Auch deswegen hatten typische Einlauföle eine nur geringe Viskosität (10W).

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner