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Thema: Tacho: Nadel hängt

Hallo zusammen,

Das Regenwetter brachte mich dazu, mich mal um den Tacho zu kümmern. Er hängt rechts außen unten, und so schnell im Ort bin ich noch nie gefahren.

Datiert ist das Teil auf den 7. Juli 1954, und mithilfe dieser Seite aus der Schweiz war es leicht, ihn auszubauen:

http://www.tractionavant.ch/Berichte/Ta … ometer.htm

Nun ist das Problem, dass ich das Innenleben rückseitig sehe, auch vorn die schwarze Fläche schon lose habe, aber nicht weiter komme.

Ich vermute ganz stark, dass die Nadel runter muss, mit der Plexischeibe.

Wie geht die ab ? Es könnte eine Klemmung im Instrument sein, die Achse der Scheibe geht in ein geteiltes Stück Messing, aber mit normaler Fingerkraft an der Scheibe ziehend ging da nix ab.

Leider schreibt der Ersteller des Berichtes aus der Schweiz nicht, wie er das hinbekommen hat.

Dann eine weitere Frage- wenn ich die Nadel 1x nach rechts überschlage, also die Drehfeder innen sozusagen überspanne, dann kommt sie auf Null / den Pin zurück. Bei einfachem Auslenken, also nur nach rechts bis 120 drehen und loslassen, kommt sie bis 60 km/h zurück, und knirscht dann, wenn man sie weiterstupst.

Also- da wird etwas Schmierstoff fehlen, und ich brauche die Info, ob ein oder zwei Überschläge notwendig sind, und wie ich da dran komme.

Danke !

Carsten

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Re: Tacho: Nadel hängt

Frag doch den Autor, Rudolf Weber, direkt an. Klick auf den Namen am Anfang des Artikels, ist mit mailadresse hinterlegt.

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Re: Tacho: Nadel hängt

Gute Idee.

Aber vielleicht hab ich es schon gelöst- Spülen mit Bremsenreiniger, vorsichtiges nach-ölen mit Nadel und Ballistol hat schon einiges gebracht.

Dann habe ich den Aufbau insofern besser verstanden, als das mir klar wurde, dass die Drehfeder einen einstellbaren kleinen Halter hat (seitlich durch den Schlitz sichtbar). Dieser regelt die Nullstellung, also wo die Feder bei Null Drehung der Tacho- Welle landet.

Ich habe diesen Hebel mit einem dünnen Schraubenzieher nun so weitergedreht, dass die Nadel da ruht, wo der Pin ist, mit ganz leichter Vorspannung. Wirklich wenig.

Vermutlich ist der über die Jahre langsam unter dauerndem Zug und Vibration mitgekommen, die Feder wird auch leicht erlahmt sein- das kann man durch Nachstellen kompensieren.

Und nun kommt sie immer sauber da hin zurück, und bei Andrehen der 4-Kant-Welle hinten läuft sie sauber aus und kehrt bei Ende auf den Pin zurück.

Demnach würde ich sie jetzt mal lose zusammengebastelt einbauen und probefahren oder so.

Was richtig richtig genial wäre: kennt jemand die Drehzahl der Tachowelle, 11 BL Koffer, bei der 60 oder so km/h anliegen ? Es gibt bei Jaguar eine Tabelle für diese Frage. Dann könnte man sauber die z. B. 600 rpm anlegen, und justieren. Damit wäre z. B. der Fahrversuch unnötig.

Carsten

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Re: Tacho: Nadel hängt

Hallo Carsten, ich konnte den Tacho nur justieren durch fahren. Ich stellte diesen nach meinen Navi ein, immer wieder stehen bleiben und mit einen kleinen Schraubendreher die Schraube immer klein wenig drehen, weis heute nicht mehr in welche Richtung. Der Tacho geht sehr genau jetzt, ich kontrolliere diesen manchmal mit den Zeitmessungen so mancher Gemeinde die sie aufstellen, der Tacho zeigt immer die gleiche Geschwindigkeit an wie auf der Anzeigetafel, ist ein Geduldspiel. So mancher Autofahrer hielt an und fragte ob ich eine Panne habe, wie er mich so neben der Fahrertür knien sah als ich den Tacho justierte. Viele Erfolg

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Gruß Viktor

5 Zuletzt bearbeitet von vmguzzi (07.02.2016 18:52)

Re: Tacho: Nadel hängt

Öffnung für den Schraubendreher zum einstellen

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Gruß Viktor

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Re: Tacho: Nadel hängt

Hi Viktor,

Jau, hatte ich beim Zerlegen entdeckt und instiktiv verdreht, als testfahren + einstellen mit GPS im iphone.

Carsten

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Re: Tacho: Nadel hängt

Jo

Gruß Viktor

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Re: Tacho: Nadel hängt

Leider hab ich jetz wohl den Auslöser des Problems gefunden:

Das von der Welle angetriebene Messingteil, das innen einen Teil der Wirbelstromübertragung bildt - sozusagen die äußere Scheibe- ist ein klein wenig lose. Das führt dazu, dass der Luftspalt zwischen den Scheiben bei Druck von außen auf den Vierkant wegfällt, und die Scheiben aneinander reiben. Dann dreht die Nadel vorn voll mit der Welle mit. Deswegen ist auch deren Grundstellung, siehe oben, total verdreht.

Also müsste ich entweder die Lagerung reparieren- das geht nicht, ich komme ja da nicht dran, weil die Nadel nicht abgeht- oder ich muss den Abstand anders einregeln.

Ich hab mir jetzt überlegt, den Abstand der Scheiben erstmal per Beilagscheibe leicht zu vergrößern, so dass es nicht mehr schleifen kann. Rechts ist ja eine Hülse, links eine Feder- die Hülse wird um 0.5 mm verlängert, und dann gucke ich, ob ich dann die Federseite so einstellen kann, dass trotzdem noch Antrieb da ist, ohne Schleifen.

Dummerweise ist dann ein Zeigerpendeln zu erwarten, denn über die Wirbelstromkupplung ist dann der Druck, den die Welle in den Tacho reinsendet, auslösend für die Koppelung der Nadel an die Welle- je weiter weg, je weniger Nadelweg, und je mehr es die Welle und damit die Scheibe in den Tacho drückt, je weiter schlägt es aus.

Ich probiere das trotzdem- muss man mal sehen.

Spätere Tachogenerationen (60er...) hatten übrigens außen eine Glocke und innen einen Magneten, da gab es dann konstrutkiv dieses Problem nicht.

Carsten