Tja, Friedrich, auch Du bist ein Genießer! So mache ich es auch gerne; beim Anrollen dann noch die Luftklappe gekurbelt und den Frontscheibensteller aufgedreht. -
Nochmal zu Haralds Thema. Da Membran-Spritpumpen ein Rückschlagventil haben müssen, wäre das Einsetzen eines separaten Rückschlagventils lediglich das Kaschieren eines bestehenden Fehlers.
Nachdem der Motor abgestellt ist, heizt sich der Vergaser auf, das Benzin in der Schwimmerkammer nimmt an Volumen zu, Benzin läuft über/ab. Nach der Abkühlung nimmt das Volumen ab, das Schwimmernadelventil öffnet sich, und da nun Luft durch das Ventil eindringen kann, kann die Benzinsäule in der Leitung zurückfließen, wenn das Rückschlagventil in der Pumpe nicht richtig sperrt.
Dies lässt sich bei Benzinpumpen mit Schauglas prüfen, indem bei k a l t e m Motor per Handhebel Benzin gepumpt wird, bis die Schwimmerkammer richtig gefüllt ist (gut als Gegendruck zu spüren). Dieses Niveau darf nicht sinken, ansonsten sind SNV und RSV undicht.
Hierzu ist anzumerken, dass es bei längeren Standzeiten (>2 Wochen) im Sommer zu Verdunstungen kommt, die ebenfalls das Niveau allmählich senken. Das ist normal.
Auch können Undichtigkeiten am Vergaser (Mit)schuld haben, diese sind dann sehr gut an den gelbbraunen Verfärbungen und auf dem Hitzeblech zu erkennen.
Da bei Vergaserkonstruktionen niedrige Niveaus mit eingedacht sind, ist die Mischdüsenkammer nebenbei so konstruiert, dass durch die Kapillarwirkung immer ein paar Benzintröpflein auch bei der niedrigen Startdrehzahl zur Verfügung stehen. Geschätzt, dass dies für 2 - 3 Laufsekunden genügt, würde in dieser Anlaufphase die Benzinpumpe runde 20 Hübe ausführen - genug, um die Schwimmerkammer reichlich zu fluten.
Das ist nun viel Text, dennoch nur oberflächlich angerissen, denn vom Tank- bus zum Auspuffstutzen liegt ein langer Kraftstoff-Weg mit vielen Tücken und Eigenarten. Aber gerade beim durchsichtigen Traction ist die systematische Fehlersuche dankbar einfach.
Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner