1 Zuletzt bearbeitet von Daniel Eberli (23.09.2013 11:14)

Thema: Schwarze Schlagsahne

Hallo Forumsteilnehmer,
vor einer Woche musste ich bei einem 11-er den Motor ausbauen wegen lauten Geräuschen. Wie sich im Laufe der Zerlegung herausstellte, hatten sich alle 4 Pleuellager verflüchtigt. Die Ursache dafür war klar: Schwarzer Schlagrahm statt Öl in der Ölwanne, und dies in grossen Mengen.
Der Grund für die schmierige Masse hingegen ist mir nicht klar. Beim Versuch, das Öl abzulassen, kam GAR NICHTS, weder Öl noch Wasser! Wenn Kühlwasser im Öl zum Schaum geführt hätte, hätte ich am Öleinfülldeckel grauen Schaum erwartet. War aber nichts.
Mehrere Sequenzen von Bildern gibt's hier:
www.facebook.com/OldtimerWerkstatt
Meine Therorie ist, dass ZUVIEL Öl (und wohl sehr lange...) in der Ölwanne war und dieses von der Kurbelwelle in Schlagsahne verwandelt wurde.
Ich würde mich freuen über interessante Kommentare.
Daniel Eberli

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Re: Schwarze Schlagsahne

Tach Daniel,

das ist ein sehr interessanter Fall! Ich habe schon viel gesehen, aber so eine Fettpampenansammlung nicht.

___Wenn Kühlwasser im Öl zum Schaum geführt hätte, hätte ich am Öleinfülldeckel grauen Schaum erwartet.
>>>Nicht unbedingt. Dazu bedarf es einiger Laufzeit im Kurzstreckenbereich.

___Meine Therorie ist, dass ZUVIEL Öl (und wohl sehr lange...) in der Ölwanne war und dieses von der Kurbelwelle in Schlagsahne verwandelt wurde.
>>>Gewiss nicht. Verschäumtes Öl oxidiert zwar durch den hohen Sauerstoffeintrag schneller, führt aber nie zu solch einer Pampe.

Das ist keine natürliche Ölalterung. Ich tippe auf eine chemische Reaktion.
- z. B. versehentlich pures Glykol eingefüllt?
- Oder mit MoS2 additiviert und dann kam Wasser dazu?

(Muß ich mal mit zwei Kollegen durchsprechen, falls sich die Bilder kopieren + weiterleiten lassen.)

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Schwarze Schlagsahne

Wir sind einer Meinung:

D A S  ist keine natürliche Ölalterung gewesen! Das Öl wurde kontaminiert.

Möglichkeit wäre vielleicht der Zumix von Feststoffschmierstoff (MoS2, Graphit) zum Öl und dazu ist reichlich viel Wassser gekommen.

Oder vielleicht versehentlich Glykol eingefüllt.

Die Kolbenhemden sehen auf den Bildern recht sauber aus, das könnte ein Hinweis sein, dass ursprünglich nicht mit Öl(wechseln) geschlampt wurde.

Aber das sind alles nur Fernvermutungen! Ein exaktes Ergebnis ließe sich nur mit einer Matschprobe per Gaschromatographen klären.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Schwarze Schlagsahne

Hallo Herr Eberli,
das von Ihnen gezeigte Innenleben eines 11er-Motors kenne ich auch von meinem Wagen.
Als dieser Wagen in Westfrankreich für den ungewissen ( man weiß ja nie, ob er durchhält ) Trip nach Oberbayern vorbereitet wurde, war auch das Öl dran. Es wurde soweit abgelassen wie möglich und durch neues ersetzt. Was aus der Ablassschraube heraus lief, war schwarz und dickflüssig. Der Wagen stand 10 Jahre abgestellt in einer Scheune und das Öl war vermutlich Einbereichsöl alter Machart im verbrauchtem Sehr-alt-Zustand!
Hier scheiden sich oft die Geister. Viele Leute sagen, man solle das alte Öl (von der Machart her) weiter benutzen, da neue Öle mit ihren Beimengungen die alten Verkrustungen lösen und dann der Dreck die Lager zerstört! Mein Motor war alt, lief gerade noch und musste irgendwann gemacht werden. Also gab ich heutiges Öl rein und fuhr Richtung Heimat. Es ging wunderbar und nur marode E-Leitungen und Benzin-Schläuche zwangen zur Fahrtunterbrechung. Endlich Daheim und da auch nicht gleich, ging ich die Restaurierung an.
Der Motor kam mit Getriebe raus, wurden äußerlich penibel gereinigt und ersterer komplett zerlegt.
Hier eine Zwischenbemerkung für eventuelle Mitleser.
Meine Garage damals hatte Wasseranschluss warm/kalt und Gullies im Garagenboden und in einer großen Grube, sowie dafür einen Öl- / Benzinabscheider. Dieser war baulich genehmigt und wurde nach solchen Arbeiten durch eine Spezialfirma leergepumpt und gespült.
Nun wieder zum Motor. Was ich nach der Demontage sah, war in etwa das von Ihnen gezeigte Bildmaterial. Dicke Verkrustungen im Schmierölbereich sowie Gleiches auch im Kühlbereich! Zum Teil waren Kanäle zugewachsen, so zum Beispiel die Steigleitung zum Kopf. Hier kam fast nichts mehr durch. Auch alle anderen Kanäle waren nahezu dicht! Kurbelwelle, Pleuel und Nockenwelle wurden gereinigt mit viel Dieselöl zum Aufweichen, dann mit Pfeifenreinigern die Kanäle gesäubert und mit einem Hochdruckreiniger sorgfältig abgespritzt. Die Kurbelwelle wurde dann nitriert und bekam neue Lager. Die Pleuel erhielten auch neue Lager und die Nockenwelle ein Facelifting.
Der Motorblock wurde entbeint, also die Laufbuchsen gezogen und bei der Wiedermontage durch neue ersetzt. Auch alle Verschraubungen/Deckel sowie Anbauteile wurden entfernt. Kopf und Block sind mittels Spachtel und anderen Reinigungswerkzeugen, Dieselkraftstoff zum Abwaschen und Einweichen im Ölbereich, Kalkentferner für den Kühlbereich sowie Spezialdüsen für den Industriestaubsauger gereinigt worden. Für die Kanäle habe ich mir verschieden große Flaschenbürsten besorgt und zum Teil mit längeren Stiehlen versehen. Die Reinigung muss gründlich sein, es dürfen keine Rückstände übrig bleiben! Die unteren Auflager der Zylinderbuchsen dürfen nicht beschädigt werden, sonst erlebt man nichts Gutes. Für die Kurbelwellen-Abdichtung sind noch neue Abstreifdichtungen eingeschabt worden Das Getriebe ist gespült worden unde hat neue Dichtungen und neues Öl bekommen. Da wurden nur die Verriegelungen in Ordnung gebracht.
Das Ganze ist jetzt ungefähr 30 Jahre her. Alles funktioniert einwandfrei und läuft wunderbar. Das Motoröl ( 10W40 ) ist keine schwarze Pampe mehr und beim Wechsel relativ sauber  (alle 3000 Kilomer ). Der Motor läuft sehr ruhig, ölt nicht, die Kühlung ist sehr gut auch bei hohen Außentemperaturen,kein Kühlmittelverlust. Die gefahrenen Kilometer kratzen an der 300000 Marke.
Helfer, wie der berühmte SCHRAUBER DES VERTRAUENS gab es nicht, nur Claus Schäfer im weit entfernten Aurich und ein paar Clubkameraden im Oberbayrischen CVC haben damals mit Rat und Teilen zur Seite gestanden.
Also ran, es lohnt sich.
Alle anderen Modifikationen, wie Öldunstabsaugung (ergibt außer keiner Straßenverschmutzung mehr, eine feine Schmierung der Drosselklappe), vorderes Wasserpumpenlager (voll gekapselt), Drehstromlichtmaschine, Sicherungen, neuer Kabelbaum mit ausreichenden Querschnitten, breiteren Radlagern ( von 17 auf 19mm ), geschlossenes Kühlsystem (kein nicht enden wollendes Nachfüllen von Kühlwasser), Silikonbremsflüssigkeit um nur einige zu nennen, ergeben ein altagstaugliches Auto.
Das stand weitgehend schon in der VETERAN und in vorrausgegangeden Forumsbeiträgen!

All Zeit gute Fahrt
Ulrich                   jetzt LB 2-2

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Re: Schwarze Schlagsahne

Hallo,

folgende Info hatte ein Freund von mir von SETRA erhalten. Sein SETRA Bus hatte vor 3 Jahren den gleichen Modder in der Wanne ...

"Ölschlamm tritt entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht nur bei einer defekten Zylinderkopfdichtung oder ähnlichem auf. Vielmehr kann sich dieser Ölbrei, welches in seiner Konsistenz schwarzbraunem Yoghurt ähnelt, durch Zersetzungsprozesse der synthetischen und mineralischen Bestandteile im Öl unter Hitze und Druck entstehen. Hauptursache sind meist sehr überzogene Ölwechselintervalle, zu starke Motorbelastung und lange Standzeiten ohne vorherigen Ölwechsel."

Vielleichts hilfts ...

Gruß
Wolfgang

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Re: Schwarze Schlagsahne

Hallo Schwarzseher.

Wolfgang hat zwar einerseits mit seinem Hinweis 100 % recht, andererseits gilt er aber nicht für unsere Traction-Motoren.

Was Wolfgang beschreibt, trifft ausschließlich auf Dieselmotoren zu. Durch den Rußeintrag von der Dieselölverbrennung verdicken diese Schmierstoffe im Laufe der Zeit erheblich. (Als Grenze gilt max. 4 % Rußgehalt.) Bei sehr, sehr vernachlässigten Ölwechseln bildet sich (nur!) im Dieselmotor tatsächlich letztendlich abspachtelbare Pampe.

Dies hat übrigens nichts mit üblicher Schwarzschlammbildung zu tun, diese entsteht betriebsbedingt und ist anteilmäßig begrenzt.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

7

Re: Schwarze Schlagsahne

Wenn man Motoröl und Getriebeöl mischt, soll es übel schäumen.
Das hat evtl. mit dem Phosphoranteil des G-Öls zu tun.
Ich habe das aber noch nicht in echt gesehen.
Es besteht also die Gefahr von nicht richtig verstandenem Halb/Viertel-Wissen....


BR

Michael

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Re: Schwarze Schlagsahne

<<<Wenn man Motoröl und Getriebeöl mischt, soll es übel schäumen>>>

Nein, das passiert nicht. Die Öle sind sich sehr ähnlich. Ein 80-er Getriebeöl entspricht der Viskosität etwa der eines 30-er Motorenöls. Sie sind allerdings deutlich höher additiviert. Deswegen schmieren sie besser, würden aber im Verbrennungsmotor zu viele V-Rückstände hinterlassen.

Phosphor- und Schwefeladditive sind prima Verschleißschutzadditive, die aufgrund von Umweltgründen heute - wenn überhaupt - den Motorölen nur noch sehr mager zugesetzt werden. (Daher schmierten die einfachen Motorenöle vor 10 Jahren besser.)

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Schwarze Schlagsahne

Wenn sich die Pleuelllager pulverisiert haben, ist es denkbar, dass dem ein extrem ölbeanaspruchender Prozess vorausging, der zu der beschriebenen Ölzersetzung führt? In einem Lager das frisst, geht es nun einmal heiß zu...

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Re: Schwarze Schlagsahne

Hallo Ölpampe-Analysten,
jeder Motor erzeugt durch die Verbrennungsvorgänge Rückstände, die bei zu schlampig geführten Ölwechseln und nicht selbstreinigen Motorölen zu dieser Pampe führen! Das ist nicht nur bei Dieselmotoren so!
Ölkohle gibt es bei jedem Verbrennungsprozess!
Also richtige Pflege des Motors mit heutigen Betriebsstoffen und die Welt ist in Ordnung!
Negativ wirken sich auch verbrauchte Altöle aus, noch dazu wenn sie sich über Jahre im Motor befinden.
Auch unser Citroen 5HP, sowie unser B12 hatten verschlammte Motoren, wenn auch nicht so schlimm wie die gezeigten 11er-Bilder. Doch diese schlechte Versorgung der Vorbesitzer hat auch hier für Lagerschäden gesorgt!
Beim Kühlwasser ergeben sich ähnliche Anzeichen. Hier ist es der immerdauernde Nachfüll-Vorgang durch offne Kühlsysteme. Bei diesen Motoren läuft bei hoher Betriebstemperatur das Kühlwasser auf die Straße, auch der Frostschutz mit seiner Kalkschutzwirkung.
In den Wasserräumen lagern sich Sand (?) und sonstiger Schmutz sowie Kalk ab und verhindern eine gute Motorkühlung.
Das alles gilt auch für die Abschmiervorgänge. Hier sollten hochwertige Fette zum Einsatz kommen, die nicht so leicht durch Wasser, Temperatur und mechanische Belastungen außer Betrieb gesetzt werden. Denn auch hier gehen Lager kaputt!
Heutige Wartungsintervalle sind auf viel mehr Kilometer ausgelegt, da die Betriebsstoffe und auch die Motormaterialien sehr viel besser geworden sind. Die heutigen Betriebsstoffe können wir aber bei unseren alten Autos auch verwenden und so ein besseres Autoleben ermöglichen.

Wer gut smert, der gut fährt!
Ulrich

11

Re: Schwarze Schlagsahne

Zu dieser Frage ... <<< Wenn sich die Pleuelllager pulverisiert haben, ist es denkbar, dass dem ein extrem ölbeanaspruchender Prozess vorausging, der zu der beschriebenen Ölzersetzung führt? In einem Lager das frisst, geht es nun einmal heiß zu... >>> ...  ein fachlich fundierter Beitrag aus den Grundlagen der Tribologie:

Der zerstörende Ablauf ist umgekehrt. Zuerst bricht die Schmierung zusammen, daraufhin erfolgt ohne Ölanwesenheit die "Pulverisierung". Letzteres ist ein tatsächliches Verschweißen und anschließendes Abreißen der zueinander gleitenden Oberflächen. Das erfolgt aber nur und erst dann, wenn zuvor an den Schmierparts kein trennender Ölfilm mehr vorhanden ist. (Dazu die Anmerkung, dass sich die trennende Hydrodynamik im µm-Bereich bewegt!)

Abrasionsschäden entstehen nur durch Mischreibung mit anschließendem Trockenlauf. Dabei werden Temperaturen um 2000 °C erreicht. Der hydrodynamische Schmierfilm wurde unmittelbar zuvor durchbrochen, entweder durch Schmierstoffüberlastung oder -mangel. Ölreste in den mikroskopischen Nestern (z. B. durch Honen) verdampfen je nach Qualität zwischen 180 und 260 °C.

Daraus folgt, dass das Schmieröl selbst nicht von derartigen Abrasionskollapsen berührt wird, weil es bereits zuvor abgedampft ist. Lediglich das Umfeld der Fressstellen - die Anlauffarben bezeugen auch dort noch locker 600 °C - tangiert das Öl, welches wiederum lediglich verdampft.

Kurzum, ein Motorkollaps führt nie dazu, dass durch die dabei auftretenden Überhitzungen das Schmieröl nennenswert oxidiert. Das, was überhitzt, verdampft lediglich. Dabei bildet sich natürlich - güteabhängig - etwas Asche. Mehr nicht.

Nicht der Fresser verändert das Öl, sondern das Versagenden der Schmierung bewirkt den Motorkollaps.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

12 Zuletzt bearbeitet von Spitzkühler (01.10.2013 10:23)

Re: Schwarze Schlagsahne

Hallo Schmierfilmer,
der Schmierfilm wird also dringend gebraucht!
Es gehen dann nicht nur die Lager kaputt, auch alles andere.

Füllt gutes Öl ein und kein Kollaps jeglicher Art, ob verständlich oder nicht für einen normal Sterblichen, zerstört eure Motoren!

Doch zurück zu Herrn Eberli: Er hat Pampe im Gebälk, wo kommt die her?
Oder anders - wie kommt Kuhschei.e aufs Dach, eine uralte Frage? Das können nur die beurteilen / beantworten, die selbst dabei waren.
Alles andere ist gesagt und geschrieben.

Gruß  Ulrich

13 Zuletzt bearbeitet von Die Veteranenscheune (28.09.2013 18:29)

Re: Schwarze Schlagsahne

Moin,

viele schöne, und sicher auch einige sinnvolle, Theorien !

Ich habe ähnlichen Schlamm in einem ID19 Motor gefunden, der nachweislich nicht viel gefahren wurde.
Ungefähr 2 Jahre und ca. 2000 km nach dem Ölwechsel hatte der auch so eine Pampe.
Aber nur am Boden der Ölwanne....
Da ich selbst den Ölwechsel zuvor gemacht habe, und vorher der Motor, teilweise, zerlegt war ( Ölwanne ab) kann ich mir das nicht erklären !?!?!?

Nach Reinigung und Ölwechsel läuft die Kiste ( wie vorher mit der Pampe und genug Öl ) Prima !
Nur...WIE LANGE ???

nachdenklich...
Torsten

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Re: Schwarze Schlagsahne

Schlamm auf dem Boden der Ölwanne hatte ich auch-nach 500km in einem Jahr. Kurzstreckenfahrten+lange Standzeit+leichten Kühlwasser/Glykol Zufluss hat dies wohl befördert. Öl war LiquiMoly 20-50.
Die Partikellast (kein Ölfilter) und Glykol ist vielleicht für manches Öl zuviel und es verklumpt trotz Dispergenten (die das vermeiden sollten-aber wegen Glykol versagen?!). Vielle Tracs verlieren über die Füßdichtung oder der Kopfdichtung etwas Kühlwasser ohne dass es unbedingt auffällt. Das Wasser verdampft, übrig bleibt das Glykol.
Das ist nur noch sone Theorie..

@Daniel Eberli
Wie lange war das Öl denn drinnen und um was für ein Öl hat es sich gehandelt?

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Re: Schwarze Schlagsahne

hallo Daniel und Kommentatoren, mir ist beim Anblick der Masse ein verrückter Gedanke gekommen, der vielleicht von Kennern des Öls weiter verfolgt werden kann. Ich habe unweigerlich an Mayonaise und deren Herstellung gedacht. Auch an die Verwendung von Glykol seinerzeit im Wein (die Österreicher waren es). Durch ständiges Umrühren und kleinen Beigaben von Öl entsteht Mayonaise. Nun ist Motoröl doch irgendwie organisch. Durch das Altern und Erhitzen können sich die Stukturen verändern. Sollten nun wie auch immer Eiweiße, dazu gekommen sein ?
Oder hat sich das Glykol verändert und ist im alten Wasser sauer geworden, vergoren und hat Alkohol gebildet ? Ferner könnten mit Verbrennungsrückständigen weitere organische Stoffe (z.B. Blütenpollen)  ins Öl gelangt sein.  Bakterien könnten eine weitere chemische Veränderung hervorgerufen haben.
Es wäre sicher interessant, eine Probe in ein Lebensmittel Labor zu geben.
Grüße vom Mittelrheintal, Martin Werner

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Re: Schwarze Schlagsahne

Hallo zusammen,
zuerst mal vielen Dank für die vielen interessanten Beiträge. Ich habe mich so lange nicht gemeldet, da ich noch keine Antwort vom Motorenspezialisten hatte.
- Die Vorstellung, dass ZUVIEL Öl die Ursache war, habe ich aufgegeben.
- Dass die zerstören Pleuellager zur Pampe geführt haben, schliesse ich aus. Der Zeitraum zwischen den ersten "auffälligen" Geräuschen und dem Stoppen des Motors, weil der Lärm unerträglich geworden war, war meiner Ansicht nach zu kurz, um die schwarze Schlagsahne so gründlich überall hin zu verteilen. Ich konnte in der Pampe drin hellere Partien ausmachen, die ich als Spuren der Pleuellager interpretierte. Eine Ursache für die gründliche Zerstörung der Pleuellager liesse sich damit aber nicht erklären. Ich bin (auch) der Meinung, dass das Ei hier vor dem Huhn war, dass die Schmierung zusammenbrach und als Folge davon die Pleuellager zerstört wurden.
- Der Motorenspezialist ist der Überzeugung, dass die Pampe entstand durch chemische Zersetzung des Öls. Ob dies durch Benzin (evtl. durch eine zum Motorblock hin nicht ganz dichte Benzinpumpe), durch Frostschutz aus dem Kühlkreislauf oder durch menschliches Versagen (sprich Falscheinfüllen) oder eine Kombination davon entstanden ist, lässt sich im Nachhinein nicht mehr sagen, da der aktuelle Besitzer das Auto ja erst kurz vorher erstanden hat. Mit beigetragen hat sicher, dass das Öl wohl seit Jahren (oder gar Jahrzehnten?) nicht gewechselt worden ist, da der Vorbesitzer ja "nur ganz selten" gefahren ist und es deswegen vermutlich nicht als nötig erachtete, irgend welche Wartungsarbeiten vorzunehmen oder machen zu lassen.
- Eine chemische Analyse der Sahne wäre natürlich interessant. Sie wäre aber auch kostspielig, würde nichts ändern und wäre nur bedingt aufschlussreich, da wir dann immer noch nicht wüssten, was der Vorbesitzer gemacht respektive nicht gemacht hat. Dazu kommt, dass ich - soweit möglich - die schmierige Masse weggeputzt und entsorgt habe. Dem Motorenschleifer hat sie sogar die Motorenwaschanlage verstopft! Sowas sei ihm noch nie vorgekommen, obwohl er schon ähnliche Schweinereien - vor allem bei Dieselmotoren - gesehen habe.
- Fazit für mich: Auch bei geringer Kilometerleistung spätestens nach 2 Jahren das Öl wechseln - und bei der Beurteilung von Kaufangeboten noch vorsichtiger sein und den Ölmessstab genau unter die Lupe nehmen!
Daniel Eberli