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Thema: Wasserpumpe überholen

Hallo Vielfahrer,

nach 25.000 km beginnt meine werkstattüberholte Wasserpumpe wieder zu lecken. Der Simmerring dürfte hinüber sein.

Die anstehende Revision mache ich daher zum Winter hin diesmal selbst.

Hat jemand einen Hinweis, bevor ich mit dem Zerlegen beginne?

Werkstattbücher etc. sind selbstverständlich reichlich vorhanden, aber dennoch sind eventuelle Praxiserfahrungen immer wertvoll.

Dankeschön vorab für jeden Tip!

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

2 Zuletzt bearbeitet von W. Frings (07.09.2013 15:56)

Re: Wasserpumpe überholen

Hallo Schraubers,

keiner hier, der die Wasserpumpe selbst revidiert hat?

Da ich die Pumpe erst im Winter zerlege, weiß ich nicht so recht, ob das ohne Presse etc. geht, das Handbuch machte dies damals jedenfalls recht spannend.

Die Kronenmutter ist kein Problem.

Für das gelbe Lager möchte ich ein '2 RS' nehmen, damit entfällt die offene Fettpamperei.

Grün ist die ehemalige Stopfbuchse; inzwischen wohl durch den (nun undichten) Simmerring ersetzt, den unsere Händler anbieten.

Geht die Überholung mit Geschick, aber ohne Spezial(press)gerät?

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Wasserpumpe überholen

Hallo Werner,

Herr Köhne senior in PB hatte wahrscheinlich auch diese Innereien schonmal in der Hand. Sollte sich niemand melden, der eine fundierte Antwort geben kann, würde ich dort anrufen.

BR

Michael

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Re: Wasserpumpe überholen

Hallo Werner,

2RS-Lager funktioniert bei mir einwandfrei.

Die Dichtung lässt sich auch mit "Hausmitteln" und ohne Spezialpresse montieren.

Gruß, Ferdi

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Re: Wasserpumpe überholen

Kein Hexenwerk, die Pumpe! :o)

Auch ich habe vorne ein geschlossenes Lager drin, aus demselben Grund. Geht völlig problemlos.

Die Dichtung ist kein Simmerring, sondern eine Gleitringdichtung.
Da übernimmt ein umlaufender Graphitring, der von einer Feder axial auf das stehende Gehäuseteil gedrückt wird, die Abdichtung.
Diese Dinger haben eigentlich das ewige Leben und sind beständig gegen Seewasser, Öl, Fremdkörper und hohe Temperaturen.
Nur Trockenlauf mögen die GAR NICHT, auch nicht 2 Sekunden!

Die "Kupfer"- Lagerbuchse hinten ist aus Sinterwerkstoff und kann sich mit Öl vollsaugen. Irgendein Schlauli hat mal geschrieben, er habe diese Buchse vom Klappöler her durchgebohrt...
Blöde Idee- damit ist der Ölsaugeffekt im Eimer. Einfach schön saubermachen und den Klappöler gelegentlich mit Öl füllen- gut is das. Kein Fett nehmen!

Salut   Rolf

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Re: Wasserpumpe überholen

Hier noch ein Bildchen:

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Re: Wasserpumpe überholen

Hallo Werner,

auch ich habe meine WaPu problemlos revidiert. Die Sache ist hier ja bereits gut beschrieben.

Bei dem geschlossenen Lager habe ich statt der Kunststoflippenvariante wegen der Wärmeentwicklung auf die Stahlippenvariante zurückgegriffen. (Die Lager heißen dann im AddOn: ...... 2 Z)

Außerdem ist das A und O bei dem Grafitgleitlager wohl die makellose Gegenlauffläche. Bei meiner WaPu war die sehr stark mit Rostnarben befallen. Ich habe mir dann eine Hilfswelle bebaut und entsprechend große Scheiben aus verschieden gekörnten Schleifpapier geschnitten. Damit dann per Bohrmaschine mühsam die Gegenlauffläche wieder geglättet.
Bei moderneren WaPu's kann nicht nur der Grafitring getauscht werden, sondern auch die Gegenlaufscheibe, die oft aus Teflon besteht. Aber leider waren die Entwickler in den 50ern ja noch nicht so weit. Ein Freund hatte mir damals geraten, den Gegenlauf auszufräsen und eine heutige Gegenlauffläche zu verwenden. War ich damals zu faul dazu und kann sagen, daß meine Pumpe auch so bis heute (24.000 KM) wohl dicht ist -schnell an Holz klopfen-.
Wichtig ist auch, wie Du sicher weißt, daß dann der Lüfterflügel wieder richtig herum angeschraubt wird. Sickenwölbung muß in Fahrtrichtung zeigen.

Viele Grüße und viel Erfolg
Peter

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Re: Wasserpumpe überholen

Tach Tippgeber,

das sind wirklich hilfreiche Hinweise! Dankeschön!

___ ... statt der Kunststofflippenvariante wegen der Wärmeentwicklung auf die Stahlippenvariante zurückgegriffen.

>>>ZZ-Lager sind nicht so gut geeignet wie 2 RS. Dichtscheibenlager sind auf geringes Ölnebel-Diffundieren ausgelegt.
Dichtlippenlager haben Lebensdauerschmierung und sind staubdicht.
Die Arbeitstemperatur wird im Wasserpumpenbereich 100 °C nicht übersteigen, zudem werden inzwischen Synthesefette eingesetzt, die 160 °C ohne Ausbluten vertragen.

___Außerdem ist das A und O bei dem Grafitgleitlager wohl die makellose Gegenlauffläche ... .
___ ... Gegenlaufscheibe, die oft aus Teflon besteht.

>>>Für solche Anwendungen bieten sich vielleicht Gleitlacke an? Spezielle Qualitäten sind resistent gegen Öl, Glykol und auch Kraftstoff.


___Die Dichtung ist kein Simmerring, sondern eine Gleitringdichtung.
___ ... Nur Trockenlauf mögen die GAR NICHT, auch nicht 2 Sekunden!

>>>Das wußte ich nicht. Somit ist die aktuelle Undichtigkeit nicht von der Werkstatt verschuldet, die die revidierte Pumpe verkauft hat (CTA), sondern von mir selbst.

___Die "Kupfer"- Lagerbuchse hinten ist aus Sinterwerkstoff und kann sich mit Öl vollsaugen.
___ ... Einfach schön saubermachen und den Klappöler gelegentlich mit Öl füllen- gut is das. Kein Fett nehmen!

>>>Bei der Gelegenheit ein paar Hinweise zu Sinterlagern.
Deren Funktion und Überleben ist von Sauberkeit und Porösität abhängig. Falsch sind neben Fett, wie Rolf bereits schrieb, auch alle Arten von Festschmierstoffen, egal ob PTFE, Graphit oder MoS2.

Finger weg von Waffenöl wie Balistol und ähnlichen Produkten, diese können die Oberflächenstruktur zerstören!

Richtig sind dünne Syntheseöle (0W-30, 5W-30), da sie kaum altern.

So aus dem Bauch heraus dürfte bei der Wasserpumpe 1 (!) Tropfen auf 1000 - 2000 km richtig sein.

Gereinigte Sinterlager sollten vor der Montage etwa 15 Minuten in heißem Öl gekocht werden. Erst nach dem Abkühlen aus dem Ölbad nehmen.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Wasserpumpe überholen

Möchte nochmal nachfragen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, sitzt zwecks Kühlwasserabdichtung ein Graphit-Gleitring (blau) fest auf der Welle, die Abdichtung erfolgt federbelastet rotierend gegen das Pumpengehäuse (Pfeil)?

Wo sitzt das Sinterlager?  So wie ich denkend (blau) eingezeichnet habe, wäre es ja auf der Wasserseite, das ist wohl falsch.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Wasserpumpe überholen

Es gab eine alte Variante mit Stopfdichtung statt Graphit. Deine Zeichnung zeigt die alt Variante. Daher vielleicht die Irrritation. Es ist richtig, dass der Gleitring auf der Welle festsitzt und gegen das Gehäuse rotiert. Meine Pumpe musste ich nach Undichtigkeit ein zweites Mal zerlegen und habe den Graphitring mit Ventileinschleifpaste auf das Gehäusestück eingearbeitet. Seitdem ist dicht. (Ich muss Dich nicht vor Eindringen der Paste ins Lager warnen...) Ich vermute, dass vorher die Form nicht gepasst hat und das Glykol mit etwas schmierenden Eigenschfaten das Einlaufen verhindert hat.
Ich habe das Sinterlager getränkt und die Welle mit MOS2 als Erstschmierung eingesetzt. Anschließend fülle ich bei jeder Gelegenheit synth. Motoröl in den Füller. Bisher alles spielfrei.

Beim ersten Anlaufen wär ich aufmerksam. Mir ist einmal unerwartet das Sinterlager bei Inbetriebnahme heißgelaufen-zu wenig Öl für Erstschmierung in Kombi mit knapp gehaltenem Lagerspiel..daher bin ich zu MOS2-Erstschmierung gegangen.

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Re: Wasserpumpe überholen

Hier noch ein Bild von beiden Pumpenarten, oben alt unten neu. Bei der alten schaut eine Messingbuchse vorne raus, die mit einer Schraube auf der Rückseite gesichert ist..

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12 Zuletzt bearbeitet von Pepe (15.09.2013 21:47)

Re: Wasserpumpe überholen

Die Laufläche der neuen Pumpe steht weiter zurück.

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Re: Wasserpumpe überholen

Die Stopfbuchse der alten Pumpe kommt weiter vor und berührt das Laufrad nicht sondern dichtet intern.

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Re: Wasserpumpe überholen

Noch ein Tip:

<<<Gereinigte Sinterlager sollten vor der Montage etwa 15 Minuten in heißem Öl gekocht werden. Erst nach dem Abkühlen aus dem Ölbad nehmen.>>>

Ein Kollege gab mir dazu einen guten Hinweis:

Das Sinterlager in Kettenfett kochen. (Wie früher die Motorradketten.) Das zieht prima ein, schwitzt bei Erwärmung schön aus, hat hohen Korrosionsschutz und ist ganz gut wasserresistent.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Wasserpumpe überholen

So, die Wasserpumpe ist in Arbeit. Der Graphitring war völlig und auch einseitig abgelaufen, die Sinterbuchse versifft, dadurch trocken gelaufen mit 0,2 mm Spiel, das "No Name" 2RS-Wälzlager klapperte und die Fettfüllung hatte sich vernetzt.

Eine Frage habe ich noch: Der Graphitring war innen dick mit Feststofffett gefüllt. (MoS2 und daher ungeeignet für diese Anwendung).

Meiner Meinung nach gibt es keinen Grund, dort Fett hinein zu "tuen", da es keine relativen Bewegungen zueinander gibt.
Richtig?

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Wasserpumpe überholen

Richtig. Der Graphitring soll mit der Welle auf dem Gehäuse laufen. Die entsprechende Gegenfläche frei von Rauhheiten. Wie bereits erwähnt muss sich der Graphitring etwas einlaufen bevor er dichtet-Glykol kann dem hinderlich sein. Ich habe einmal nachgeholfen und der Graphitring mit Schleifpaste eingearbeitet. Seitdem ist Ruhe. Ohne Fettapplikation.

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Re: Wasserpumpe überholen

>>>Die entsprechende Gegenfläche frei von Rauhheiten.<<<

___Die habe ich mit per Feingefühl aufgesetzten Proxon Trennscheibe und einer Zahnarztspindel fein plangeschliffen. Mit etwas Geduld dazu klappt das ausgezeichnet, siehe Endergebnis-Bild.

>>> ... Glykol kann dem hinderlich sein.<<<

___Polyglykole haben sehr gute Schmiereigenschaften. In unverdünnter Form plus Additiv-Paket überleben damit Modellmotoren immerhin >35.000 RPM.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Wasserpumpe überholen

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Fläche wirklich plan sein soll (Ich habe meine ausgebauten Wapus leider nicht mehr zuhause..ich guck mal morgen nach). Ist denn der (neue) Graphitring auch plan?

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Re: Wasserpumpe überholen

Ja, auf jeden Fall plan! War sie zuvor "eigentlich" auch, nur halt eingelaufen mit Radialriefen und auch Rostnarben.

Der Graphitring ist ebenfalls plan. Deutlich ist am alten Ring zu sehen, dass er nicht nur schief saß, sondern in der Mitte einen Kragen gebildet hatte und daher nicht nur per Rotation beansprucht wurde, sondern durch die radiale Mitnahme kreiste, Verständlichdeutsch also eierte.

Für den miesen Zustand war die Undichtigkeit erstaunlich gering, im Stillstand etwa 10 - 15 Tropfen/24 h. Problem ist nicht der geringe Kühlwasserverlust, sondern dass das Tropfwasser in den Bereich der Kupplungswelle sickern kann. Das ist vor ein paar Jahren passiert, Fazit war, dass der Kupplungsautomat nicht mehr ausrückte.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner