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Thema: homokinetische Wellen, ja oder nein?

Hallo,

welche Erfahrungen habt Ihr zur Haltbarkeit homokinetischer Wellen? Unterschiedliche Informationen hierzu verunsichern mich:

Einige Fahrer haben zurückgerüstet auf alte Kreuzgelenke, weil die "Homos" angeblich nicht halten, obwohl diese ja eigentlich in modernen Autos über hunderttausende Kilometer völlig unproblematisch sind.

Andere haben ausgerechnet, dass die originalen Kreuzgelenke gar nicht lange halten KÖNNEN, weil unterdimensioniert.

Gibt es verschiedene - und ggf. empfehlenswerte und schlechtere - Hersteller?

Gruß, Ferdi

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Re: homokinetische Wellen, ja oder nein?

- Andere haben ausgerechnet, dass die originalen Kreuzgelenke gar nicht lange halten KÖNNEN, weil unterdimensioniert.

Woher die ihre weisheit haben steht in den sternen.
In berichten aus der epoche ist zu entnehmen das die org.wellen über 100'000km hielten.
Das eine billig revidierte welle nicht lange hält ist ja klar.

In der DM-zeit gab es händler die boten "revidierte" wellen für 150.00 DM an. Das die nichts taugen können ist ja bereits aus dem preis ersichtlich.

Die homo-wellen leiden vielfach an schlechten manschetten, was doch fragwürdig ist.
Dann gab es auch homo-wellen bei denen die radlagersitze nicht stimmten. Wenn das lager einfach so aufschiebbar ist, ist welle müll. Ebenso wenn zuviel kraftaufwand erforderlich ist
(dann besteht wenigstens die möglichkeit den sitz nachzubearbeiten). Was aber auch wieder etwas kostet.

Kürzlich sah ich welche bei denen stimmte die getriebeseitigeaufnahme nicht mit dem getriebeflansch überrein. Da kommt ja auch freude auf.

Ich für meinen teil fahre nur noch org.wellen. Mein mechaniker ist auch in der lage diese sauber zu reparieren. Was halt auch etwas kostet.
Das problem ist halt das eine sauber revidierte org.welle gleich teuer, oder teurer kommt als die nachgebauten oder umgebauten wellen.

Und schlussendlich geht es ja in den meisten fällen immer um den preis.

Das 11er fahren halt teurer ist als irgendein gebraucht Golf, Opel etc ist halt so.  Aber wer lächelt schon wenn so was daher kommt (höchstens mitleidig).

Was wichtig ist, so oder so, sind ausgewuchtete räder.

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Re: homokinetische Wellen, ja oder nein?

Hallo 11er Treiber,
in der Vergangenheit ist viel über die HOMO-Wellen geredet und geschrieben worden. Die Wellen sind soweit gut (Gelenke) bis auf den Konus und neuerdings gibt es auch Beanstandungen bei den Manschetten. Der Konus läuft an den Lagerstellen zu schnell ein oder reißt ab ( meistens am Konus oder  auch am Gewinde ), die Manschetten sind wohl aus minderwertigem Weichplastik hergestellt ( kein Gummi ) und haben so keine ausreichende Lebensdauer.
Bei meinem 11er sind drei Konusse abgerisen, also Vorderradverlust mit den daraus entstehenden Folgen. Die Manschetten haben bei mir gehalten.
Kreuzgelenke, wurde mir am Anfang meiner 11er-Fahrerei gesagt, sollte man in Kurven nicht mit zu heftiger Gasgeberei beaufschlagen, weil sonst die Kreuzgelenke brechen können. Wenn man, so wie ich damals im Voralpenland wohnt und oft im Gebirge unterwegs war, steigt man auf HOMO-Wellen um und erlebt dann das erstgenannte Fiasko!
Bei Kreuzgelenk-Wellen wird bei der Reparatur oft der Fehler gemacht, dass man aus Mangel an Neuteilen, die alten Kreuze nachbearbeitet und dann dickere Nadeln verwendet. Das führt zu sehr schnellem Verschleiß und hat so keinen Wert. Hat man keine neuen Kreuze, sollte man keine Überholung vornehmen. Ich fahre heute mit meinen alten Wellen ( neue Kreuze, aber das war reiner Zufall damals und ist bestimmt 25 Jahre her ), was aber heute bei Kurvenfahrt immer noch ein leichtes Knacken verursacht.  Die Schiebestücke sind noch im altem Zustand. Sie haben Luft und verkannten dadurch leicht.
Der 11er mit seiner guten Straßenlage verleitet den Treiber zu flotter Kurvenfahrt, das ist aber eventuell schlecht für die Antriebswellen alter Bauart.
Also in Kurven nicht zu viel Power und die Welt ist in Ordnung!

Ich wünsche allen eine bruchfreie Fahrt

Ulrich

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Re: homokinetische Wellen, ja oder nein?

Löbrogelenke haben aufgrund ihrer Abrollkonstuktion und der größeren Dimensionen eine deutlich längere Lebensdauer als Nadellager. Zudem vertragen homokinetischen Wellen größere Schräglaufwinkel ohne beim Einfedern zu hakeln.

Damit ist somit ein spürbar kleinerer Wendekreis unserer Fronttriebler möglich.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: homokinetische Wellen, ja oder nein?

Hallo Gelenkweller,
was Der Herr Frings da geschrieben hat, ist wohl war, was die Gelenktechnik angeht. Aber was nutzt es, wenn die auf die Wellen aufgebrachten Konusse nicht halten! Drei mal ist uns ein Vorderrad davon gepflogen, Gott sei Dank bei geringer Geschwindigkeit, ein tolles Gefühl! Das kann auch mal eine Rolle in Längsrichtung abgeben. Aber probiert es selber aus! Da fahre ich in Kurven lieber mit weniger Gas, da habe ich keinen verbeulten vorderen Kotpflügel und auch keinen abgerissenen Bremsschlauch. Auch spare mir viel Arbeit und eine Heimfahrt auf einem ADAC-Laster!
Der Wendekreis ist durch Anschlagschrauben begrenzt, da kann man zwar etwas rausholen, aber das lohnt meist nicht, da die Reifen anstehen. Die Mechanik ist nun mal für diese Wellen ausgelegt und damit muss man zurecht kommen!

Die Alternative ist ein neues Auto aus dem Schaufenster!
Das hat dann auch Leuchtdioden, eine Klimaanlage, Kopfstützen, Sicherheitsgurte, ABS usw....

Schmiert immer alles gut ab und fahrt mit eurem 11er seinem Alter entsprechend, dann ist alles in trockenen Tüchern!

Viele Grüße

Ulrich

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Re: homokinetische Wellen, ja oder nein?

Hallo Ulrich,
wenn die Konusse immer wieder brechen, stellt sich bei mir die Frage, ob jeweils die Bremstrommeln wieder verwendet wurden. Im Forum
http://groups.yahoo.com/neo/groups/TA-L/info wurde das Problem "Lost wheel" ausführlich diskutiert. Nach meinen - unbewiesenen - Überlegungen könnte es sein, dass das Verwenden eines falschen Abziehers dazu führt, dass die Bremstrommel nicht mehr sauber auf dem Konus sitzt, was im späteren Verlauf zu Ermüdungsbrüchen führt.
Könnte es nicht sein, dass bei Dir nicht die Welle(n) das Problem ist, sondern die Bremstrommel?
Lies dazu den Beitrag
www.tractionavant.ch/Berichte/Technik/Bremsenbastler/gefahr.php
Bin gespannt...
Daniel Eberli

7 Zuletzt bearbeitet von Pepe (16.09.2013 16:20)

Re: homokinetische Wellen, ja oder nein?

Ich habe homkinetische von E&W. Basis sind Wellen vom Audi 80. Das garantiert zukünftige Erstzteilversorgung. Die Koni sind sehr präzise aus geeignetem Material gefertigt: Null Probleme und mit gutem Gewissen Vollgas in den Kurvern, so wie es ein Frontriebler verlangt ;-)

Meine Kreuzgelenkwellen habe ich mal mit guten Altteilen aus 5 anderen Gelenken zusammengebaut. War ein großer Aufwand und es blieb ein Spiel. Die Schiebestücke gibts m.Wissens nicht neu-und überhaupt: die Erstzteilqualitäten! Da sind Homos, wenn gut gemacht, schon eine feine Sache.

Vor wenigen Monaten hielt ich eine homokinetische aus Belgien in der Hand.  Die Bohrungen der getriebeseitigen Flansche waren nicht entgratet, so dass der Flansch auf dem Grat aufegelegen hätte, wenn man hier nicht nacharbeitet. Solche Verarbeitungsqualitäten lassen bei mir die Alarmglocken schrillen.