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Thema: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Hallo Nostalgiker,

wer weiß etwas über die Deckel für den Motoröl-Einfüllstutzen, auf denen Schmierstoffhersteller ihre Ölsorten prägten?

Ich gehe davon aus, dass Citroen die Autos mit neutralem Deckel auslieferten.

Aber es gibt Deckel, auf denen Ölmarken geprägt sind. Wie lief das damals ab? Der Kunde wird wohl kaum einen solchen Deckel mit Reklame drauf gekauft haben. Andererseits dürfte es unwahrscheinlich sein, dass der Schmierstoffhersteller solche Deckel zum Ölwechsel spendierte.

Vielleicht weiß hier jemand etwas mehr über die damalige Handhabung?

Dankeschön vorab für jede Information!

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Hallo Werner,
ich kenne das von meinem C6, da steht auch die Ölsorte auf dem Deckel. Habe auf Märkten auch schon andere Ölsortendeckel gesehen.
Ich vermute, dass der Deckel darüber Aufschluss geben soll, welches Öl gerade im Motor ist, damals hatte man im Winter eine andere Ölviskosität als im Sommer (Sommer-/Winteröl).
Oder Citroen hat damit eine Empfehlung eingeprägt, falls man sich beim Ölkauf an der Tankstelle unsicher ist bzw. dem Tankwart direkt das empfohlene Motoröl angibt...

Gruß
Martin

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Ja, das mit der Ölviskosität, das ist schlüssig. Aber die direkte Herstellernennung, die ist es, die mich stutzig macht. "Polar"- oder "Saharaöl" ist klar, aber wenn explizit ein Schmierstoffhersteller genannt wird, dann könnte es ja als eine bindende Angabe ausgelegt werden. (Garantieverlust.)

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Hallo Werner,

man achtet nicht so sehr darauf, aber nach deinem Beitrag habe ich festgestellt, dass auch ich derart geprägte Deckel habe. Tatsächlich den Grund kennen? Fehlanzeige! Doch ich vermute dahinter zwei mögliche Gründe.

Erstens: Citroen hatte wirtschaftliche Verbindungen zu ganz bestimmten Ölmarken/Lieferanten. Zum Beispiel dergestalt, dass man zur Erstausstattung/-befüllung der Fahrzeuge vertraglich fixiert große Kontingente bezog und hier eine, heute würde man sagen,  win-win-Beziehung vereinbarte. Ganz nach der Devise: Du bekommst für Deine Fahrzeuge mein Öl zu Vorzugskonditionen und ich darf im Gegenzug an der entsprechend prominenten Stelle in deinen Fahrzeugen aufmerksamkeitsstark dafür werben. Das Prinzip kennen wir Älteren doch noch von Renault. Die haben in Ihrer Werbung jahrelang einprägsam mit abgedruckt: "Renault empfiehlt elf". (Als Benzinmarke).

Oder zweitens: Citroen hat tatsächlich Ölmarken getestet, einige für besonders geeignet befunden und diese deshalb zielgenau als das Maß der Dinge definiert. Wohlgemerkt:  die Ölmarken, nicht die "inneren Werte" des Öls! Dieses Prinzip gibt es bis heute. So schreibt mir Porsche nicht nur die zulässige Reifendimension vor (was technisch gesehen natürlich außer Frage steht), sondern auch die gerade einmal eine Handvoll Markenhersteller! Mit der klaren Ansage: Bridgestone, Pirelli etc. darfst du fahren, den Rest nicht! Das steht sogar im KFZ-Brief. Ohne Wenn und Aber.

Vielleicht bringen dich meine Denkansätze ein wenig weiter...

Ein schönes winterliches Wochenende in die Runde!

Reinhold

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

So sieht der Deckel bei mir aus. Mobiloil, aber ohne Viskositätsangabe. Ich vermute rein wirtschaftliche Gründe: Die Beschriftung mit "Mobiloil" kommt auf den Deckel nund die Francs von Mobiloil in die Kasse von Citroen.

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Heutzutage gründet die Ölsortenbindung in der Spezialisierung der Schmierstoffe. Das betrifft im Kfz beispielsweise vermehrt Getriebeöle. Der Fahrzeughersteller benötigt für eine bestimmte Technik ein speziell darauf abgestimmtes Öl. Der Schmierstoffhersteller entwickelt ein solches Spezialöl für genau diesen Anwendungsfall. Die Kosten dafür nebst Freigabe liegen bei mehreren 100.000 €uro, die ausschließlich der Ölhersteller tragen muß.
Im Gegenzug verpflichtet sich der Fahrzeughersteller, diesen Schmierstoff für die Erstbefüllung einzusetzen; dessen markengebundene Servicewerkstätten sind ebenfalls verpflichtet, dieses Öl einzusetzen.

Vielleicht war das auch damals schon so ähnlich. -

Stutzig macht mich beim Tractionmotor , dass diese geprägten Öleinfülldeckel recht selten sind. Wenn mit Schmierstoffbindung, dann müßte diese einen bestimmten Serienabschnitt betreffen, dann hätten aber alle diesbezüglichen Fahrzeuge solch einen Deckel.

Merkwürdig ist zudem, dass es - wie bei Harald - auch Deckel ohne Öltypangabe gab. Denn nur mit beispielsweise "Mobiloil" ist keinerlei Spezifizierung vorgegeben. -


Noch eine Frage: Ich sehe, dass an dem Deckel von Harald die Schriftzüge dunkelrot hintergelegt sind. Weiß jemand, ob das damals so üblich war? Also nicht blank?

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Hallo,

kann es vielleicht sein, dass diese Deckel gar nicht ab Werk montiert wurden, sondern bei einem der folgenden Ölwechsel an einer Tankstelle? Heute gibt es z.B. Sammelpunkte für allerlei Artikel wie Kaffemaschine oder Bohrmaschinen....
In den 70er Jahren gab es z.B. Sammelpunkte für Münzen-Sets mit Motiven von Oldtimern oder Fussballern.
Vielleicht gab es damals für gute Kunden solche Öldeckel?

Viele Grüsse, Helmut

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Hallo,
mein 11 CV-BN von 1953 hat keine Deckelprägung. Auch bei Schraubertreffen und Oldtimertreffen sind mir diese bisher
auch nicht aufgefallen. Ist vielleicht doch nicht so häufig.
Beste Grüße
Dieter

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Vielleicht ist das ja ein Originaldeckel, wie er ab Werk verbaut war.

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Dieser Deckel macht unsere Öldeckelkunde zwar interessanter, allerdings nicht transparenter. Oder vielleicht doch?

Ein SAE 20 ist ein Winteröl, somit würde eine werkseitige Ausstattung diesbezüglich kaum Sinn machen.

Allerdings wurden früher "20-er" Öle als Einlauföl verwendet. Nicht undenkbar wäre hier in diesem Fall, dass ab Werk die Autos mit diesem Deckel ausgeliefert wurden und dieser nach der Einlaufphase anläßlich der Inspektion von der Citroenwerkstatt gegen einen neutralen Deckel getauscht wurde? Nur so eine Idee  . . .

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

11 Zuletzt bearbeitet von DanCit (27.02.2013 14:24)

Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

Merkwürdigerweise steht in meiner Betriebsanleitung von 1948 nichts über die Viskosität des zu verwendenden Motoröles drin. Aber in einer englischen Betriebsanleitung für den 11er (Light Fifteen, Big Fifteen) von 1950 ist zu lesen: "At all times use oil viscisity S.A.E. 20". Demnach könnte der Deckel der Standard-Deckel ab Werk sein.

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Re: Öleinfülldeckel mit Öl-Herstellerprägung

In knapp einer Stunde beginnt der kalendarische Frühling. Da hätte ich zuvor noch schnell eine winterliche Version...

Und ab morgen bitte: SONNE FÜR ALLE!

Grüße aus Franken!

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