1

Thema: Blechbearbeitung mit Kleber

Moin Freunde des alten Bleches,
nach über 50 Jahren hat es nun auch meinen 11er erwischt. In der Ecke der hinteren Tür ist eine Lackblase. Bei genauerem runterkratzen finde ich ein Löchlein. Nun ist die Ecke, nahe der B Säule, mit einem Doppelblech versehen. Bei früheren Restaurationen habe ich dieses entfernt und gegen ein 2, 5 mm Blech ersetzt. Mein Gedanke ist , dieses Blech nicht mehr zu schweißen, sondern mit modernen Klebern zu ersetzen: also das Loch größer fräsen, bis gesundes Blech vorhanden und dieses mit einem neuen Stück Blech zu verkleben. Im modernen Karosseriebau und Reparatur wird dieses schon lange verwendet. Wer hat Erfahrung mit dieser Methode und welchen Kleber könnt ihr empfehlen? Die Vorteile liegen ja auf der Hand: Kein Verziehen des Bleches und auch keine Schwächung. Freue mich auf Antworten.
Gruß aus dem nasskaltem Hamburg

2

Re: Blechbearbeitung mit Kleber

Hallo Jörg,
werde bei meinem Lacker nachfragen.
Gruß,
Alf

3

Re: Blechbearbeitung mit Kleber

hallo Jörg, ich hatte die Motorhaube meines 11CV auf der Unterseite - diesen ca. 10 cm breiten Blechstreifen - geklebt. Dafür hatte ich vom Kfz Meister zwei Komponenten Kleber. Mir wurde gesagt, dass im modernen Kfz Bau sogar tragende Teile damit verklebt würden. Das war 2 Jahre lang Bomben fest und hat sich dieses Jahr bei großer Hitze und 8 stündiger Fahrt gelöst. Die Oberflächen hatte ich nur mechanisch so weit es ging von Farbe und Rost befreit. Vmtl. muß man da noch penibler arbeiten. Ansonsten finde ich das Schweißen mit Schutzgas doch einfacher. Ich wollte da halt den Lack durch das Schweißen nicht zerstören. Nächstes Frühjahr werde ich die Stelle erneut kleben und dann vielleicht mit Lösungsmittel vorher abwaschen. Gruß Martin von Bingen am Rhein.

4

Re: Blechbearbeitung mit Kleber

Hallo Blechkleber.

<<<zwei Komponenten Kleber. Mir wurde gesagt, dass im modernen Kfz Bau sogar tragende Teile damit verklebt würden.>>>

___Ja, das stimmt, bei sogenannter Verbundbauweise. (Auch Flugzeuge werden heutzutage zusammengeklebt.) Aber nicht jede Verbindung darf geklebt werden. Alu/Alu ist gut geeignet, Alu/GfK/CfK auch. Edelstahl bedingt, unedler weniger.

<<<Das war 2 Jahre lang Bomben fest und hat sich dieses Jahr bei großer Hitze und 8 stündiger Fahrt gelöst.>>>
___Dann lag wahrscheinlich ein Applikationsfehler vor.

<<<Die Oberflächen hatte ich nur mechanisch so weit es ging von Farbe und Rost befreit. Vmtl. muß man da noch penibler arbeiten.>>>

___Die Oberflächen müssen eine relativ feine Oberfläche haben und mit geringem Spaltmaß zueinander passen. Zudem ist es EXTREM wichtig, das Mischungsverhältnis haargenau einzuhalten. Binder und Härter müssen per Waage grammgenau zueinander bemessen werden, ansonsten bleibt die Vernetzung für immer immer unvollständig. Auch die Verarbeitungstemperatur darf während der Vernetzungsphase nicht unterschritten werden. Je nach Harztyp ist die Endhärte erst nach 7 Tagen erreicht.

Entfettet werden muß mit Aceton oder Bremsenreiniger, Nitroverdünnung ist ungeeignet.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner