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Thema: Castrol oel

Hallo zusammen,
der Winter naht und die Einwinterung beginnt. Frage an die Oelspezialisten. Welches  Getriebeoel ist besser geeignet Castrol EPX 90 oder EP80W90?

Gruß Thomas Brand

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Re: Castrol oel

Tach Thomas,

EPX 90 ist nicht geeignet. EP 80W-90 ist geeignet.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Castrol oel

Hallo Werner,

woher nimmst Du Deine Weisheit, dass EPX 90 nicht geeignet sei?
Die darin enthaltenen Hypoidzusätze greifen laut Castrol keine Buntmetalle an, eigene Versuche über Jahre bestätigen das.

Winklige Grüße,
Ulli

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Re: Castrol oel

Weil ein GL 5 nicht geeignet ist. U. a. wegen Synchronringsschlupf.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Castrol oel

Hallo zusammen,

Ullis Frage ist eigentlich eine interessante Frage, und die Antwort „nicht geeignet, weil nicht geeignet“ ist doch etwas knapp mit Verlaub.

Die Theorie, die gegen GL5-Oel ins Feld geführt wird, geht m.E. in die Richtung, dass wegen des extrem stabilen GL5-Schmierfilmes der Schaltdruck und die Synchronisationszeit vergrößert werden und dies wiederum zu erhöhtem Verschleiß der Messing-Synchronringe in der Traction führt.

Nun könnte man als Laie denken: Wieso eigentlich? Wenn GL5 so toll schmiert, macht das doch nix, und man hat dafür aber den Superschmierfilm im Differential, wo man ihn braucht. Außerdem kann man durch intelligentes Schalten (also Zwischenkuppeln beim Hochschalten und Zwischengas beim Runterschalten)  Schaltdruck und Synchronzeit deutlich minimieren. Oder auch im Stand schaltet man vom Ersten in den Rückwärtsgang und umgekehrt mit nahezu null Schaltdruck und Synchronzeit.

Oder ist das alles falsch gedacht? Was spielt sich eigentlich zwischen den Synchronringen genau ab? Ist das Oel der Mitnehmer oder der metallische Kontakt?

Fragen über Fragen! Wär ja schon interessant, was unser Oelpapst Werner dazu sagen könnte.
Also Werner, gib Dir einen Ruck und erklär uns die Welt!

Ferdi

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Re: Castrol oel

Hallo,

entgegen der Literatur, auch von Citroen, hat das Traction-Getriebe keine Hypoid-Verzahnung mit Gleitbewegungen der Zähne, das heißt, die Achse von Differential mit dem Tellerrad und der Welle mit dem Kegelrad liegen beim Traction-Getriebe in einer Ebene. Insofern wäre grundsätzlich Getriebeöl API GL 4 ausreichend.

Aber: Sieht man sich gebrauchte Getriebe an, sieht man sehr schnell, dass in der eigentlichen Getriebebox die Zahnräder so gut wie keinen Verschleiß auf den Zahnflanken aufweisen, sie haben teilweise noch die Bearbeitungsspuren aus dem Werk, hingegen die Zahnflanken von Teller- und Kegelrad extremst eingelaufen sind, es ist in der Regel die komplette gehärtete Oberfläche abgetragen. Begünstigt wird dies zum einen durch die seinerzeit schlechte Materialqualität und die recht gerade Verzahnung von Teller- und Kegelrad, die dazu führt, dass überwiegend nur ein Zahn die Last trägt (ich baue nur noch Teller- und Kegelräder mit Oerlikon-Verzahnung ein, praktisch immer zwei Zähne im Eingriff, siehe Bild). Deshalb muss man sich die Frage stellen, ob an dieser Stelle eine bessere Schmierung möglich ist. Das ist grundsätzlich mit einem Hypoid-Getriebeöl möglich. Nachteil, wie Werner schrieb, könnte eine zu hohe Gleitwirkung bei den Synchronringen sein, was das Abbremsen der Zahnräder beim Schalten, insbesondere Herunterschalten vom 3. in den 2. Gang erschweren könnte.
Versuch macht kluch, sagte ich mir vor 25 Jahren. Ich konnte beim Traction-Getriebe keinen Unterschied im Schaltverhalten zwischen Getriebeölen API GL 4 und 5 feststellen (neuwertige Synchronringe; man muss aber wissen, dass die Schaltvorgänge beim Traction-Getriebe länger dauern als bei einem moderneren Getriebe).
Die Behauptung von Castrol, deren Hypoid-Getriebeöl greife keine Buntmetalle an, habe ich ebenfalls seinerzeit getestet, in einem Marmeladenglas lagert immer noch eine alte und eine neue Zahnradbuchse im EPX 90 API GL 5, zwischenzeitlich immer mal wieder auf 100 Grad erhitzt. Das Getriebeöl und die Buchsen zeigen keinerlei Verfärbungen.

Auf neuen Teller- und Kegelrädern mit Oerlikon-Verzahnung zeigte sich nach 3.000 km keinerlei Verschleiß an den Zähnen von Teller- und Kegelrad. Ich kann daher nur die Empfehlung geben, ein Hypoid-Getriebeöl API GL 5 zu verwenden. Da ich immer nur Castrol-Öl verwendet habe (EPX 90), kann ich zu anderen Herstellern nichts sagen. Castrol soll aber auch nur auf dem Weltmarkt zukaufen, der eigentliche Hersteller mag sicher ein anderer sein, Werner, Dein Part ;-)))

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Winklige Grüße,
Ulli

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Re: Castrol oel

...hier mal ein Tellerrad mit üblichen Abnutzungsspuren...

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Winklige Grüße,
Ulli

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Re: Castrol oel

Hallo,
erst einmal danke für prompte Antwort. Sa ich auf die Ausführungen von "Ölpapst" W.Frings viel gebe, habe ich erst mal um das Auto im Notfall bewegen zu könne, EP80-90W eingefüllt.

Aber die Ausführungen gerade von Ulli Franken sind sehr interessant und ich warte neugierig auf die Antwort von W.Frings.

Doppelwinkelgrüße Thomas Brand

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Re: Castrol oel

Hallo Ulli,

sind diese "Oerlikon"-Teile bei nem Händler erhältlich?

Grüsse
Tom

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Re: Castrol oel

Hallo Tom,

nein, das ist eigene Produktion. Das "Engineering" wurde in Deutschland von einem befreundeten Ingenieur gemacht. Alle Maße und Toleranzen sind genau abgestimmt, Verbesserungen wie z. B. 2 Nuten statt einer für die vordere Sicherungsscheibe wurden umgesetzt. Auch am Grundmaterial wurde nicht gespart.
Ich bin diesen aufwändigen Weg gegangen, weil die Nachfertigungen (zumindest früher??) einfach zu schlecht waren, die Maße waren alle nur "ungefähr", z. B. die Sitze für die Lager; die Nachfertigungen hatten noch nicht einmal die Einstellmaße angegeben, das Einstellen wurde dadurch sehr zeitintensiv.

Winklige Grüße,
Ulli

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Re: Castrol oel

Hallo Besseröler,

ich bin bei einigen Themen etwas müde geworden, weil sie sich ständig wiederholen. Unlegiertes oder legiertes Motoröl, Mineralöl oder Syntheseöl, Rizinisöl oder Polyglykolöl  . . .

Daher etwas knapp beantwortet. Da (nur) bei einer Hypoidverzahnung außer Rollreibung auch Gleitreibung entsteht, muß ein speziell darauf abgestimmtes Getriebeöl eingesetzt werden. Ein GL5 ist für diese besondere Beanspruchung additiviert und zwingend notwendig.

Das Traktiongetriebe hat keine Hypverzahnung. Es braucht somit nicht dieses Hochdrucköl, da diese Hochdruckzusätze nicht zum Tragen kommen.

In typischen GL5 Ölen wird die Druckfestigkeit des Film (u. a.) durch Schwefel-Phosphor-Additive erreicht. Diese Öle greifen aber Buntmetall an. Synchronringe, Bronzelager, Sinterlager. In GL5, die ausdrücklich für Buntmetalle freigegeben sind, werden andere Additivpakete eingesetzt (die nicht unbedingt besser, aber umweltfreundlicher sind).

GL5 stören im Traktiongetriebe den bei der Konstruktion definierten (von der Reibung abhängigen) Synchronvorgang. Der nur begrenzt erwünschte Schlupf der Synchronringe ist mit GL5 größer, das bedeutet eine langsamere Synchronisierung / längere Schaltzeit und einen deutlich kräftigeren Schalthebeldruck mit dem die Gabelflanken die Konusse der Synchroneinheit ineinander verschieben. Dadurch leiern die Synchronringe schneller aus, was wiederum eine Erhöhung des Schaltdrucks nach sich zieht, usw.

Kurzum, das Getriebe des Traktion hat nur geringe Anforderungen an das Schmieröl; GL4 ist richtig, GL5 ist falsch.

Obwohl ich beim Motoröl ein nahezu aschefrei verbrennendes Syntheseöl einsetze, fahre ich im Getriebe nur ein GL4. Da beim zu zügigen Einlegen des 1. Gangs (Ampel "springt" auf grün) die Zähne gelegentlich fies kratzten, habe ich das Öl mit einem Viertel Anteil SAE 140 aufgedickt.


<<< ... hingegen die Zahnflanken von Teller- und Kegelrad extremst eingelaufen sind, es ist in der Regel die komplette gehärtete Oberfläche abgetragen.>>>
___Das wäre mit GL5 nicht anders gewesen.

<<<Begünstigt wird dies zum einen durch die seinerzeit schlechte Materialqualität>>>
___Dann wären die anderen Zahnräder ebenfalls stark verschlissen.

<<<Deshalb muss man sich die Frage stellen, ob an dieser Stelle eine bessere Schmierung möglich ist. Das ist grundsätzlich mit einem Hypoid-Getriebeöl möglich.>>>
___Nein, die Hypzusätzen greifen nur da, wo die Gleitreibung der Hypverzahnung auftritt.

<<<Die Behauptung von Castrol, deren Hypoid-Getriebeöl greife keine Buntmetalle an, habe ich ebenfalls seinerzeit getestet, in einem Marmeladenglas lagert immer noch eine alte und eine neue Zahnradbuchse im EPX 90 API GL 5, zwischenzeitlich immer mal wieder auf 100 Grad erhitzt. Das Getriebeöl und die Buchsen zeigen keinerlei Verfärbungen.>>>
___Da hast Du falsch getestet. Beim Auslagern in einem Marmeladeglas tut sich nix, da sich auf den Buntmetalloberflächen ggf. Oxidschichten bilden. Erst wenn diese durch den harten Betrieb ständig abgewälzt werden, tritt der Verschleiß ein.

<<<Auf neuen Teller- und Kegelrädern mit Oerlikon-Verzahnung zeigte sich nach 3.000 km keinerlei Verschleiß an den Zähnen von Teller- und Kegelrad.>>>
___Nach 3000 km hättest Du auch mit Salatöl noch keine Verschleißspuren sehen können. Zumal die Zahnflächen von Tellerrad & Ritzel bei hochwertiger Fabrikation grundsätzlich geläppt werden.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Castrol oel

Danke, Werner.

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Re: Castrol oel

Werners Ausführungen sind für mich nachvollziehbar. Der korrosive Stress auf ein Lager macht sich est in Verbindung mit mechanischem Verschleiß bemerkbar. Der Test von Ulli bzgl. Schaltfreudigkeit GL4 und GL5 schwächelt vielleich, weil die Additive des GL5 auf den Oberflächen auch anderem Öl eine zeitlang wirksambleiben - umgekehrt es vielleicht eine Zeit braucht bis sie wirksam werden (meines Wissens handelt es sich um einen chemischen Prozess auf der Metallberfläche..).
Wenn man wie ich ein optimierte Verzahnung von Ulli fährt ist die Gefahr eines vorzeitegen Verschleiß wohl gebannt, aber könnte man nicht - um auf Nummer sicher zu gehen - ein so tolles "Alleskönneröl" verwenden, synthetisch mit GL4 und GL5 Freigaben, wie  z.B. schnell gegoogelt: http://www.unitedspareparts.com/Ravenol … ynthetisch ?

Nebenfrage @Werner: Welches aschefrei Öl verwendest Du und verhindert es Ölkohle?

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Re: Castrol oel

Waren die bei citroën evt technisch nicht so ganz à jour?
Das steht doch überall eine ziffer mit anhang "EP", und ich ich denke nicht weil da tippgeld bezahlt wurde.
Was die angegriffenen zahnräder betrifft. Woher weiss man mit welchen oel die über längere zeit in betrieb waren und ob die flankenspiele stimmten?
Sind es auch zahnräder von Citroën?
Wenn das zahnradmaterial ungeeignet ist, nützt das beste getriebeoel nicht viel.
Bei den REDA getrieben wurde, wenn mich nicht alles täuscht, motoroel empfohlen.

Ich sah eine ganze kiste voll gebrauchter TA pignon/tellerräder (habe eben an der Veterama auch eines gekauft) keines hatte nennenswerte einlauf-/fressspuren.
Da gebe ich Frings recht. Salatoel tut es bei 3000km leistung auch. Würde bio-oliven- oder palmoel empfehlen. Was die haut geschmeidig macht kann für so ein
paar zahnflanken auch nicht schlecht sein.
Übrigens, in einem 2CV reisebuch steht nachzulesen das die nach einer panne in der Sahara das getriebe mangels oel mit zermanschten bananen gefüllt haben.
Das zeug blieb drinnen weil man es so schlecht ablassen kann. Geht halt nichts über citroënzahnräder.

Ich meinerseits halte mich an die Citroën empfehlungen und das "hinterhof fach-/erfahrungs-/testwissen" ohne grössere tiefe und wirkliche belegung lässt mich kalt.
Das marmeladenglastestverfahrenpatent von Ulli würde ich an seiner stelle einer materialprüfungsanstalt verkaufen. Dann könnten die ihre teuren, unpraktischen prüfvorrichtungen
endlich ruhigen gewissens entsorgen und die freiwerdenden räume vermieten.

Also leute, haltet die alten ehrwürdigen Citroëningenieure doch nicht wirklich für blöder als ihr selber schon seit. Ist doch einfach peinlich.

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Re: Castrol oel

Waren die bei citroën evt technisch nicht so ganz à jour?
Das steht doch überall eine ziffer mit anhang "EP", und ich ich denke nicht weil da tippgeld bezahlt wurde.
Was die angegriffenen zahnräder betrifft. Woher weiss man mit welchen oel die über längere zeit in betrieb waren und ob die flankenspiele stimmten?
Sind es auch zahnräder von Citroën?
Wenn das zahnradmaterial ungeeignet ist, nützt das beste getriebeoel nicht viel.
Bei den REDA getrieben wurde, wenn mich nicht alles täuscht, motoroel empfohlen.

Ich sah eine ganze kiste voll gebrauchter TA pignon/tellerräder (habe eben an der Veterama auch eines gekauft) keines hatte nennenswerte einlauf-/fressspuren.
Da gebe ich Frings recht. Salatoel tut es bei 3000km leistung auch. Würde bio-oliven- oder palmoel empfehlen. Was die haut geschmeidig macht kann für so ein
paar zahnflanken auch nicht schlecht sein.
Übrigens, in einem 2CV reisebuch steht nachzulesen das die nach einer panne in der Sahara das getriebe mangels oel mit zermanschten bananen gefüllt haben.
Das zeug blieb drinnen weil man es so schlecht ablassen kann. Geht halt nichts über citroënzahnräder.

Ich meinerseits halte mich an die Citroën empfehlungen und das "hinterhof fach-/erfahrungs-/testwissen" ohne grössere tiefe und wirkliche belegung lässt mich kalt.
Das marmeladenglastestverfahrenpatent von Ulli würde ich an seiner stelle einer materialprüfungsanstalt verkaufen. Dann könnten die ihre teuren, unpraktischen prüfvorrichtungen
endlich ruhigen gewissens entsorgen und die freiwerdenden räume vermieten.

Also leute, haltet die alten ehrwürdigen Citroëningenieure doch nicht wirklich für blöder als ihr selber schon seit. Ist doch einfach peinlich.

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Re: Castrol oel

Hallo Meini,

immer wieder erfrischend, deine netten, sachlich fundierten Beiträge!
Wie kann man an einem sooo schönen Tag, um so eine frühe Uhrzeit, schon so schlecht drauf sein? "Kopfschüttel"

Ich gehe mal davon aus, dass du jetzt alles selber weißt, da der übliche Verweis auf deinen Haus- und Hofmechaniker schon seit längerem fehlt.
Gut so!

Tip aus dem Internet: Statt zerdrückter Bananen kann man auch Bananensaft nehmen. ;) Der geht dann auch besser wieder raus!

Ich geh dann jetzt mal mein Kupplungsseil wechseln. Das ist nämlich gestern gerissen. Ich hoffe, dass keine Rotationsbewegungen auf irgendwelchen Pariser Friedhöfen wahrnehmbar sind, wenn ich mich nicht 100% ans Reparaturhandbuch halte.

Also Meini, weiter so und lass dir nicht einreden, dass in 80 Jahren Automobilentwicklung irgendwelche neuen Erkenntnisse ans Tageslicht gekommen sind.

M(un-)fG Roger H. aus S.

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Re: Castrol oel

Irgendwie eine merkwürdige Diskussion. Warum nicht einfach so verfahren, wie es seinerzeit in den einschlägigen Handbüchern zu lesen war?

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Re: Castrol oel

Die letzten Beiträge waren ja nicht sehr konstruktiv. Es zwingt Euch niemand an dieser Diskussion, die ich bisher sehr erhellend fand, teilzunehmen. Wenn Ihr der Ansicht seid, alles sei den Handbüchern und den Hofmechanikern zu entnehmen, dann macht es bitte, aber trollt hier nicht herum.

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Re: Castrol oel

Nur mal so....
Ich habe mein Getriebe immer mit GL4 gefüttert.
Ewigkeiten kein Problem !!!

Habe vor kurzem einen kompletten Antrieb gekauft.
Unbekannte Quelle....angeblich alles überholt.
Der Motor läuft OK.
Das Getriebe ist (fast) unschaltbar !!!
Syncronisation ist... eher nicht... vorhanden !!!

Keine Ahnung was da für ein Zeug drin ist.........
Aber gut ist das nicht !

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Re: Castrol oel

Danke W.Frings, dem Ölpapst. GL4 ist eingefüllt, der Rest ist auch für den Winter vorbereitet. Gott sei Dank ist das Thema erst sehr spät abgerutscht. Bleibt fachlich, das hilft uns allen. Allen eine schöne Zeit mit ihrem TA,

Grüße T.Brand

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Re: Castrol oel

Hallo Werner,
besten Dank für deinen - mal wieder - qualifizierten und interessanten Beitrag, mit dem für mich in der Sache keine Fragen mehr offen bleiben.
Ferdi

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Re: Castrol oel

"Wenn Ihr der Ansicht seid, alles sei den Handbüchern und den Hofmechanikern zu entnehmen, dann macht es bitte, aber trollt hier nicht herum".
Jawoll, Herr Stabsunteroffizier. Erlaube mir die Bemerkung, dass Handbücher dafür da sind.

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Re: Castrol oel

Hallo Werner,

Deine unbestritten guten theoretischen Kenntnisse in Ehren, die Frage ist nur, ob sie in der Praxis 1 zu 1 auf das Traction-Getriebe übertragbar sind.

„Da (nur) bei einer Hypoidverzahnung außer Rollreibung auch Gleitreibung entsteht, muß ein speziell darauf abgestimmtes Getriebeöl eingesetzt werden. Ein GL5 ist für diese besondere Beanspruchung additiviert und zwingend notwendig. Das Traktiongetriebe hat keine Hypverzahnung. Es braucht somit nicht dieses Hochdrucköl, da diese Hochdruckzusätze nicht zum Tragen kommen.“      Im Anhang ein Bild eines Traction-Kegelrades. Es zeigt deutlich ein Bild von Gleitreibung. Genau so sehen viele Teller- und Kegelräder aus Traction-Getrieben aus.

<<<Begünstigt wird dies zum einen durch die seinerzeit schlechte Materialqualität>>>
“Dann wären die anderen Zahnräder ebenfalls stark verschlissen.“     Eine Behauptung, für die Du den Beweis schuldig bleiben wirst. Die Tatsachen sprechen ein anderes Bild, Teller- und Kegelrad sind stark verschlissen, die übrigen Zahnräder weisen an den Zahnflanken kaum Verschleiß auf (Erfahrung aus fast 30 Jahren Praxis mit über 100 geöffneten Traction-Getrieben. Wieviele Traction-Getriebe hast Du schon gesehen?).

“GL5 stören im Traktiongetriebe den bei der Konstruktion definierten (von der Reibung abhängigen) Synchronvorgang. Der nur begrenzt erwünschte Schlupf der Synchronringe ist mit GL5 größer, das bedeutet eine langsamere Synchronisierung / längere Schaltzeit und einen deutlich kräftigeren Schalthebeldruck mit dem die Gabelflanken die Konusse der Synchroneinheit ineinander verschieben. Dadurch leiern die Synchronringe schneller aus, was wiederum eine Erhöhung des Schaltdrucks nach sich zieht, usw.“    Auch hier nur allgemeine Theorie, es gibt Veröffentlichungen, die beschreiben, dass bei anderen Getrieben bei Verwendung von GL 4-Getriebeölen viel zuwenig Schlupf beim Synchronisierungsvorgang vorhanden ist, so dass es zu einem stoßartigen Kraftschluss kommt. Kannst Du verschlissene Synchronringe beim Traction-Getriebe nachweisen? Ich nicht. Ich wechsele selten einmal den Synchro aus, nämlich dann, wenn die Synchron-Ringe lose sind, ich habe kein Presswerkzeug, um sie wieder zu befestigen. Wie ich schon schrieb, ich konnte keine Störung des Synchronisierungsvorgangs beim Traction-Getriebe feststellen. Falsch ist, zumindest auf das Traction-Getriebe bezogen, Deine Behauptung, bei „ausgeleierten“ Synchronringen würde sich der Schaltdruck erhöhen. Es verlagert sich lediglich der Schaltweg in Richtung auf das Zahnrad 2. oder 3. Gang, mit dem der Kraftschluss erzeugt werden soll, die aufzuwendende Kraft bleibt gleich.

„Nach 3000 km hättest Du auch mit Salatöl noch keine Verschleißspuren sehen können.“   Das hat aber jetzt höchstens Bild-Zeitung-Niveau, passt nicht so ganz zu Deinen sonstigen fundierten Kenntnissen. Hand aufs Herz: Würdest Du 3.000 km mit Salatöl fahren? Ich glaube mal nein, so wie niemand hier im Forum. Das Differential ist die heißeste Stelle im Getriebe; erhitztes Pflanzenöl hat schon bei 80 Grad die Viskosität von Dieselkraftstoff……

“Da hast Du falsch getestet. Beim Auslagern in einem Marmeladeglas tut sich nix, da sich auf den Buntmetalloberflächen ggf. Oxidschichten bilden. Erst wenn diese durch den harten Betrieb ständig abgewälzt werden, tritt der Verschleiß ein.“    Deine Erklärung ist nicht ganz verständlich. Nach meiner Kenntnis ist es so, dass die Hypoidzusätze in GL 5-Getriebeölen zu der Oxidation an Buntmetallen führen können, was in der Folge verstärkten Verschleiß nach sich zieht, wenn diese Oxidation sich im Betrieb abnutzt. Ich hatte geschrieben, dass auch eine neue Buchse im Öl liegt, diese ist frisch vom Drehen, also mit offener Oberfläche, ins Öl gekommen, sie zeigt keinerlei Oxidation, auch nicht an dem Teil, der nicht immer vom Öl bedeckt ist. Insofern zeigt dieser einfache Test, dass die Aussage von Castrol, ihr GL 5 greife Buntmetalle nicht an, offenbar richtig ist. Sinn des Tests war es nicht, den Verschleiß zu untersuchen, wie Du offenbar unterstellst.

Wie bei jedem anderen Öl-Thread auch, wird es nie eine einheitliche Meinung geben, Werner wird weiterhin GL 4 einfüllen, ich GL 5 und Meini EP aus einem alten Fass seines Haus- und Hofmechanikers.

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Winklige Grüße,
Ulli

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Re: Castrol oel

Danke auch an Ulli,

denn das hört sich für Laien auch wiederum alles ganz logisch an. Ist für mich jedenfalls eine sehr interessante und das Forum bereichernde Diskussion.

Jedoch, frei nach B. Brecht:

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
Den Vorhang zu und alle Fragen offen.“

Gruß an alle Schmierer,  Ferdi

25 Zuletzt bearbeitet von Pepe (22.10.2012 22:22)

Re: Castrol oel

DanCit schrieb:

"Wenn Ihr der Ansicht seid, alles sei den Handbüchern und den Hofmechanikern zu entnehmen, dann macht es bitte, aber trollt hier nicht herum".
Jawoll, Herr Stabsunteroffizier. Erlaube mir die Bemerkung, dass Handbücher dafür da sind.

Sorry, aber der Hinweis auf die Handbücher ist wenig hilfreich. Nur in der englischen Anleitung steht eine Ölliste, die ICH nicht ohne weiteres in äquivalente neuzeitige Ölsorten übersetzen könnte:

Esso XP Compound 90
Shell Spirax 90 EP
Prices Energol EP SAE 90
Vacuum  Mobilube GX
Castrol Hypoy

Shell Spirax gibt es noch, ist ein GL4; Castrol Hypoy gibt es auch noch ist aber ein GL5. Dabei ist davon auszugehen, dass sich die Ölzusammensetzungen geändert haben dürften. Jetzt kommst Du.

Ich denke aber, es wird deutlich, dass ein GL 4 mit EP- und SAE 90 - Bezeichnung  die richtige Wahl ist.