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Thema: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Moin,

mein BL (1952) springt, wenn Motor kalt, wunderbar an. 1/4 Umdrehung reicht. Wenn warm, kann das auch mal länger gehen. Trotz korrekter Zünd- Ein- und Verstellung. Geringfügige Verbesserung erfolgt von Fall zu Fall (aber nicht immer) durch Sprit-Nachpumpen. Durch die Krümmerhitze gibt das natürlich Blasen im Vergaser, und die braucht keiner.
Jetzt hat ein Bekannter,  langjähriger Velosolex- und Entenkollege sowie Besitzer zweier HY, mal nachgesehen und festgestellt, dass unter dem vertikalen Blech unterhalb des Vergasers eine ca 10 mm starke Pertinax(?)-Platte fehlt, die zumindest etwas zur Wärmeisolierung nach oben beiträgt. Seine HY (gleiche Motoren) haben sowas.
Bei mir ist unter dem Blech (bzw. mit diesem sandwichmäßig verbunden) eine etwas bröselige Isolierschicht (Asbest?) von ca. 5 mm Stärke. Siehe Foto.
Die beiden Befestigungsschrauben am Vergaser hätten noch genügend "Luft" für 10 mm Pertinax - aber gehört das an den BL-Motor (Perfo) oder ist das was HY-spezifisches?  Wäre nett, wenn ich auf diesem Wege etwas Aufklärung erhielte. Schon mal vorab dankeschön.

Grüßles
Rolf

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Moin Rolf,
Diese Tropfbleche sind mangelhaft gefertigt. Die Asbestschicht im Flanschbereich müßtest Du heraustrennen. Zwischen dem Ansaugflansch und dem Tropfblech kommt eine Bleidichtung. Zwischen Vergaser und Tropfblech gehört die dicke Kunststoffdichtung, welche beidseitig mit einer Papierdichtung versehen wird.
Grüße aus Hamburg

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Kaltstart ist bei mir wie bei Dir.

Warmstart: Ob Pumpen oder nicht, er startet immer beim dritten Mal. Nicht beim zweiten, nicht beim vierten, nein, immer beim dritten Mal. Aber damit kann man ja ganz gut leben.

Gibt es jemanden, bei dem der Wagen perfekt warmstartet?

Natürlich drück ich das Gaspedal ganz durch beim Warmstart, benutze keinen Choke und stelle die Zündung (wie beim Kaltstart) auf »spät«.

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Hallo Rolf,

das von Dir gezeigte Blech hatte im Originalzustand an  der Unterseite eine angenietete Asbestplatte. Asbest ist und war immer ein bröseliges Material. Es ist heute verboten und bei den Nachbauten wird nun ein feuerfestes Ersatzmaterial verwendet, aus dem üblicherweise auch Auspuffflanschdichtungen geschlagen werden. In Punkto Wärmeisolierung ist dieses Material jedoch Asbet i.d.R. unterlegen. Aber - was solls, man bekommt kein Asbest mehr.

Das von Dir genannte Pertinax ist nicht geeignet, um Strahlungswärme abzuhalten. Pertinax findet normalerweise im Elektrobau Verwendung und zeichnet sich durch elektrische Isoliereigenschaft aus.

Wenn Du also Deinem alten Vergasertropfblech etwas Gutes tun willst, niete das alte Asbest ab und hol Dir das beschriebene Plattenmaterial und schneide und verniete das wieder unter Deinem Blech. Oder kauf Dir bei unseren Teilehändlern ein neues Blech.

Der richtige Aufbau der Vergasermontage ist recht gut im Teilekatalog zu erkennen. (siehe Abbildung) Zwischen Vergaserfuß und Tropfblech kommt eine Papierdichtung und zwischen Tropfblech und Ansaugkrümmer kommt ein 5mm dickes Kunststoffteil mit der Nr. 481.481. Es dient der Wärmeisolierung des Vergaserfußes.


Zum Thema Warmstart verfahre ich auch so, wie Friedrich es beschrieben hat. Es klappt ganz gut, meistens läuft der Motor beim zweiten Versuch.
Ist die Motorthemperatur auf etwa 50° zurückgegangen, schon beim ersten Mal.

Mit Dampfblasen in der Benzinleitung habe ich auch Probleme gehabt.
Beim Wiederstart innerhalb 4 Min. kein Problem.
Beim Wiederstart nach 20 Min. auch kein Problem.
Dazwischen nerviges Anspringen-wieder absterben-neu starten-kurz anfahren-wieder absterben-usw.
Einfaches Abwarten hat das Problem dann nach einigen Minuten beseitigt.

Von Clubkameraden habe ich gehört, daß sie teilweise einen Dampfblasenabscheider montiert haben. Gutes System, setzt allerdings die Verlegung einer separaten Rücklaufleitung zum Tank voraus.

Das war mir zuviel Mühe und so habe ich mir aus dem Baumarkt einen superdünnen Überzugsschlauch geholt, den ich an den exponierten Stellen über den Benzinschlauch gezogen habe. (Das ist so ein Schlauch, den auch die Installateure beim Verlegen von Warmwasserleitungen verwenden).

Bei mir hat's zumindest geholfen, ich habe danach nie wieder Probleme beim Warmstart gehabt.

Gruß
Peter

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Hallo Vergaserheizer.

Wenn das Blech tatsächlich noch mit Asbest isoliert ist, dann ab und weg damit in den Sondermüll! Asbest ist ein sehr starker Treiber für Lungenkrebs, weil sich beim Hantieren damit feinste Partikel durch die Atemwege einschleusen, die sich resistent einnisten!

Die nachgefertigten Bleche mit Kunststoffisolierung schirmen tatsächlich nicht so gut ab wie Asbest. Ich habe daher die Unterseite zusätzlich komplett mit 1 - 2 mm Silikonkautschuk überzogen und Aluminiumfolie darauf geklebt. (Zusätzliche Wärmeereflektion.)

Die "Pertinax"-Dichtung war früher aus Bakelit und ist heute aus Hartplastik. Fehlt sie, heizt sich der Vergaser nach dem Abstellen (dann fehlt die Verdampfungskühlung) auf, ein Teil Benzin dehnt sich aus und läuft über den Ansaugkrümmer ab, ein anderer Teil verdunstet und bildet Gasblasen oberhalb des Nadelventils.

Ich montiere: Papier - 5 mm Plastik - Papier - Blech - Papier, dazwischen jeweils hauchdünn Curil T. Aufgrund der unterschiedlich nachgefertigten Dichtungsbohrungen etc. lohnt es sich, bei der Montage das gesamte Dichtungsgefüge auf Flucht zu überprüfen und ggf. nachzuarbeiten.

Bei einem gesunden Motor ist ein Heißstart meist etwas problematischer als ein Kaltstart. Kalt springt mein Motor immer auf den allerersten "Klick" an, warm dauert es etwa 1 Sekunde.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

6 Zuletzt bearbeitet von Plattfuss (26.06.2012 11:33)

Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Moin in die Runde,

zunächst besten Dank für die vielen sachdienlichen Hinweise. In der Tat: das Plastikteil ("Pertinax" war wohl nur wegen der bräunlichen Farbe erwähnt) fehlt. Korekte Bezeichnung, wie ich jetzt gelernt habe: Vergaserzwischenflansch.

Das erklärt auch die Überlänge der Schrauben/Stehbolzen an der Vergaserbefestigung oberhalb des Bleches.
Wegen des Asbests mache ich mir weniger Sorgen. Ist ja eigentlich nur gefährlich, wenn Fasern abgesondert werden und die dann anschließend eingeatmet werden. Passiert ja  eigentlich nur bei mechanischem Eingriff mit z.B. Säge oder Flex. Da das Teil aber fernab jeder spanabhebenden Werkzeuge liegt und ein Entfernen eher zu unnötigen Faseremissionen führen wird, werde ich es an Ort und Stelle belassen. Das macht an dieser Stelle nochmal locker weitere 60 Jahre und unterhalb der geschlossenen Motorhaube atmet außer dem Perfo auch niemand...

Grüßles
Rolf

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Na, ich hoffe doch, dass mein Motor gesund ist. Warm: Zündung auf spät, kein Gas, Druck auf den Anlasser, schon ist er sofort da. Beim ersten Lebenszeichen des Motors Gas geben und schon läuft er rund.
Kalt: Ohne Benzin pumpen geht gar nichts. Da kann ich orgeln so lange ich will. Ich muß pumpen, bis ich im Benzinfilter (aus Glas, bibt es beim Louis) sehe, dass der Saft sprudelt. Dann Anlassen wie bei warmem Motor.
Das Problem mit der Dampfblasenbildung bei heißem Wetter habe ich im Bereich der Benzinpumpe. Beim Anfahren bocket der Motor, man muß mit sehr viel Gefühl vorsichtig gasgeben. Dann geht es. Es gibt für die Benzinpumpe ja einen Hitzeschild, der aber bei mir nicht anzubringen ist, weil ich einen Block vom ID-19 habe, bei dem die Kurbelgehäuseentlüftung im Weg ist. Ich suche noch eine Möglichkeit, wie ich den Hitzeschild ausschneide o.ä.
Gruß, Harald

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8 Zuletzt bearbeitet von Plattfuss (26.06.2012 15:42)

Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Moin,

bei mir ist das Problem mit dem fehlenden Plastikflansch offensichtlich hinreichend eingekreist. Der Vergaserkörper wird, z.B.  nach dem Abstellen am Ende einer Bergfahrt, zu heiß und dann verabschiedet sich der Sprit aus der Schwimmerkammer.
Ansonsten halte ich es beim Starten, wie hier schon beschrieben, und wie auch auf dem "Waschzettel" aus dem Handschuhfach vermerkt. Sie Foto.

Blasen im Pumpenkörper (Glaskuppel) kann ich selbst bei höheren Temperaturen keine ausmachen.

Grüßles
Rolf

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Tach Harald.

<<<Ohne Benzin pumpen geht gar nichts. Da kann ich orgeln so lange ich will. Ich muß pumpen, bis ich im Benzinfilter (aus Glas, bibt es beim Louis) sehe, dass der Saft sprudelt>>> ...

... Dann ist an deiner Benzinpumpe das Rückschlagventil undicht, und der Kraftstoff kann aus dem Pumpengehäuse zurück in den Tank fließen.

Bei richtiger Funktion springt der Motor auch nach 2 Wochen Standzeit ohne vorzupumpen sofort an. Im Schauglas (glücklich, wer eins hat!) sollte sich auch dann ein Luftposter von maximal 20 mm befinden.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Moin Werner,
ich hatte mal ein defektes Rückschlagventil, da ist es dann aber so, daß man pumpen kann so viel man will, es kommt nichts in den Vergaser hinein, weil sich kein Druck in der Pumpe aufbauen kann. Selbst wenn das Benzin die Pumpe wieder verläßt, befindet sich noch Kraftstoff in  der Schwimmerkammer des Vergasers, welcher zum Starten ausreichen sollte.

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Bei einem gesunden Motor ist ein Heißstart meist etwas problematischer als ein Kaltstart.

Hallo Werner, mein Motor springt auch warm immer " auf den ersten Klick" an. Ist er deshalb jetzt ungesund? Und was heißt denn das?

Gruß, Ferdi

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Der Motor springt auch heiß sofort an? Um Himmels Willen, da hilft nur Totalrevision!

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Friedrich schrieb:

Der Motor springt auch heiß sofort an? Um Himmels Willen, da hilft nur Totalrevision!

Meiner verhält sich genauso. Muss ich jetzt einen Revisionstermin mit meinem Mechaniker aushandel?

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Ferdi schrieb:

Hallo Werner, mein Motor springt auch warm immer " auf den ersten Klick" an. Ist er deshalb jetzt ungesund? Und was heißt denn das?

Gruß, Ferdi

Hallo Ferdi,

ruhig Blut ... und tief durchschnaufen ... Mein 11er startet seit 1984 wenn er warm ist auch sofort. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen diesen "Mangel" zu ändern. Es wird immer Leute geben die Ihren Liebling zu Tode schrauben.

"Never run a touched system" sagt man in unserer Branche ... ;-)

Gruß
Wolfgang

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

War ja auch nicht ernst gemeint. Sorry, Werner!

Gruß, Ferdi

( Habe aber das Gefühl, es hängt irgendwie damit zusammen, dass ich das Spritablaufröhrchen am Ansaugkrümmer verschlossen habe. Mais peut-être pas, qui sait?)

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Hey,

gibt nix zu entschuldigen, habe die Kommentare durchaus als das verstanden, was sie sein sollten: witzige Untermalung.

Zurück zu Ferdis Bauchgefühl:
<<<Habe aber das Gefühl, es hängt irgendwie damit zusammen, dass ich das Spritablaufröhrchen am Ansaugkrümmer verschlossen habe.>>>

Das ist schlüssig, da dadurch beim Starten ein fetteres Gemisch zur Verfügung steht.

Ich habe an meinem Perfo zur Vermeidung blöder Bitumenflecken an das Überlaufröhrchen einen kleinen Auffangköcher fixiert. Beim Starten wird dann durch den Unterdruck das in den Köcher übergelaufenen Benzin sofort wieder eingesaugt.

So einen echt schlüssigen Grund für das Überlaufröhrchen gibt es (aus heutiger Sicht) eigentlich nicht, es sei denn, die damaligen Vergsaser waren genau so schlecht wie die aktuellen Nachfertigungen.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

17 Zuletzt bearbeitet von Plattfuss (04.07.2012 11:53)

Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

@ Werner:

Ist das "Ausgleichsgefäß" unten am Überlaufröhrchen hermetisch verschlossen oder ist irgendwo (oben?) ein Löchlein zwecks Druckausgleich vorhanden? Wenn das Ding "richtig zu" ist, kann ja kein Sprit reinlaufen (wo sollte denn die verdrängte Luft hin?) und somit auch kein rückgesaugter Sprit das Gemisch anreichern.
Habe mir jetzt auch so was aus einem stillgelegten und entkernten Edding-Marker geschnitzt. Aber mit dem Loch bin ich mir noch nicht schlüssig. Im Betrieb ist übrigens (noch) kein Unterschied zur Werksausführung zu bemerken.

Was tun?

Grüßles
Rolf

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

»stillgelegter« Edding: Hihi!

Mir wurde gesagt, daß das Überlaufröhrchen a) nötig ist, und b) bei der Gesamtanlage berücksichtigt ist, also geradezu als Düse wirkt.

Bei Startversuchen läuft bißchen Benzin raus bei mir. Tyler-überholter Originalvergaser (32 PBIC auf Perfo).

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Also wirklich nötig scheint es mir offensichtlich nicht, denn auch mit verschlossenem Röhrchen gibts ja keine Probleme.
Grundsätzlich zieht das Röhrchen allerdings im Betrieb immer Nebenluft, besonders wenn es am Ende zu stark aufgeweitet wurde. Original war es wohl ziemlich eng kalibriert, eben um Gemischabmagerung zu vermeiden.
Ferdi

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Hallo Benzintropfenmeider,

das Röhrchen ist oben offen. Der darin aufgefangene Überlauf wird beim nächsten Motorstart wieder eingesaugt.

Richtig, das Überlaufröhrchen ist insofern eine Düse, da der Motor darüber natürlich ständig etwas Falschluft zieht. Dehalb muß der Spalt auch extrem klein sein; Benzin soll gerade noch aussickern können und der angesaugte Luftanteil so gering wie möglich sein.

Bei der Vergasereinstellung wird der Luftanteil des Röhrchns kompensiert.

Ich habe oben in das Auffangröhrchen einen leichten Pfropfen aus Filtermatte gesteckt, damit kein Schutz hineingelangt.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Hallo Warmstarter,

anbei ein Hinweis zum Anlaßverfahren:
In diversen Bedienungsanleitungen wird für den Start eines heißen Motors empfohlen, das Gaspedal ganz durchzutreten. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Gemisch (infolge des Niveauanstieges durch die Ausdehnung innerhalb der Schwimmerkammer) überfettet ist. Bei ganz durchgetretenem Gaspedal ist der erzeugte Unterdruck sehr gering - es wird wenig Kraftstoff angesaugt, hingegen relativ viel Luft.

Es ist aber durchaus möglich, dass das Gemisch beim Startversuch zu mager ist. Dann ist das oben beschriebene Startverfahren kontraproduktiv. Daher sollte man ausprobieren, ob der Motor durch Gemischanreicherung besser anspringt. Das funktioniert bei den überwiegend montierten Vergasern mit Beschleunigerpumpe ( ...P...) ganz einfach, indem unmittelbar vor denm Anlassen das Gaspedal zügig 2 - 3 mal durchgetreten wird und man (oder Frau) beim Starten etwa  1/3 Gas gibt.
Vergaser mit Beschleunigerpumpe spritzen dabei einen feinen Benzinstarhl auf die Drosselklappe, und das Gemisch ist deutlich fetter.

Ansonsten etwas mit dem Startvergaser experimentieren.

Ausprobieren, vielleicht hilft's in einigen Fällen.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

22 Zuletzt bearbeitet von Plattfuss (11.07.2012 14:13)

Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

@ Werner: Bingo!
Das Spritsammelröhrchen am unteren Ende des Vergaser-Überlaufs hat keinen erkennbaren Fortschritt gebracht.
Aber den Tipp mit dem "halben Gas" und Betätigung der Beschleunigerpumpe beim Warmstart (anstelle "Vollgas", wie im Handbuch beschrieben) war der Volltreffer. Vielleicht auch beides erst zusammen.
Vorsichtshalber mit Zündverstellung wie beim Kaltstart aber ohne Sprit manuell nachzupumpen. Jetzt springt der Perfo problemlos kalt und warm ziemlich sofort an. Geht doch...
Am letzten Wochenende hat mir bei unser Ausfahrt ein BL-Besitzer noch den Tipp gegeben, den zwischen Ansaug- und Auspuffkrümmer unterhalb des Vergasers befindlichen Durchbruch mit etwas VA-Blech und dünnem hitzefesten Dichtungsmaterial zu verschließen. Da werde ich jetzt mal nicht drangehen, das Auto startet ja nunmehr ganz vortrefflich. Aber vielleicht kann jemand was zu diesem Thema beitragen. Bei dem, der mir das berichtet (und gezeigt) hat, funktioniert es jedenfalls. Auf dem Bild sieht man etwa, was gemeint ist

Grüßles
Rolf

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

___Das Spritsammelröhrchen am unteren Ende des Vergaser-Überlaufs hat keinen erkennbaren Fortschritt gebracht.

>>>Der Sinn des Benzinauffängers ist lediglich, damit nach dem Abstellen überlaufendes Benzin nicht schäbige Flecken hinterlässt, wenn der Oldtimer wieder weg ist.

___Tipp gegeben, den zwischen Ansaug- und Auspuffkrümmer unterhalb des Vergasers befindlichen Durchbruch mit etwas VA-Blech und dünnem hitzefesten Dichtungsmaterial zu verschließen.

>>>Davon würde ich abraten. Denn diese zusätzliche Isolierung bringt wenig. Auf jeden Fall ist anschließend die Flucht beziehungsweise die Ebene zwischen Ansaug- und Auspuffkrümmer hin und muß nachgearbeitet werden.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

@ Werner:
Gemeint ist nicht die Isolierung der beiden Krümmer voneinander, sondern das Verschließen der Öffnung, die die Verbindung zwischen beiden Krümmern bildet (bzw. bilden kann - ist  wohl fertigungsspezifisch?).
Grüße
Rolf

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Re: Pertinaxplatte unter dem Vergasertropfblech

Äh, Rolf,

<<<Gemeint ist nicht die Isolierung der beiden Krümmer voneinander, sondern das Verschließen der Öffnung, die die Verbindung zwischen beiden Krümmern bildet (bzw. bilden kann - ist  wohl fertigungsspezifisch?).>>>

___öh, verstehe jetzt nicht, was gemeint ist. Ich meinte die Verbindung zwischen Ansaug- und Auslaßkrümmer, da, wo die Dreiecksdichtung zwischengehört. Um dort das "Loch" zu schließen, mußt Du das Krümmerpaar trennen.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner