Differential (?) defekt (Seite 1 von 2)

Nachdem ich heute die Magnetschraube inspiziert und das Öl gefiltert hatte, waren neben typischem Eisenmehl auch einige erschreckende Brocken dabei ...

... irgendwie sieht das nach der Kralle einer Blechsicherung für Kronenmuttern aus? Per Ersatzteilkataloge/Rep.-Handbuch etc. werde ich nicht fündig.

Erkennt jemand das Teil?

Danke im Voraus.

Ich gehe davon aus, dass Du die Koni der Bremstrommeln gecheckt hast.
Die Geräuschlosigkeit beim Antrieb spricht dafür dass das Tellerrad auf der Messingbuchse dreht, d.h. seine Befestigungsschrauben 408293 sind abgerissen. Dies scheint mir am wahrscheinlichsten. Eben jene Schrauben sind mir mal schon beim Losdrehen abgerissen - Originalgetriebe. Die Schrauben wurden rundum durch 12.9er ersetzt. Das angegebene Anzugmoment hätte schwächere Schrauben über die Streckgrenze gebracht. Hier wurde wohl äußerst grenzwertig dimensioniert. Ein unbedachter Getriebeüberholer, hätte vielleicht nicht nur ein ungeeignetes Sicherungsblech verwendet (das noch dazu irgendwo schabt) sondern auch die alten Schrauben wiederverwendet.
Ich habe etwas Mitleid, Du gibst Dir soviel Mühe mit Deinem schönen Auto (meins ist dagegen ein fahrendes Provisorium) und hast immer wieder solchen Trouble. Ziehen wir das an? Jedem Schrauber seinen Acker?

Ich dachte, nur ich hätte Leidensgeschichten...

Mein 11er überrascht mich nach 20 Jahren nicht mehr - es sei denn ich baue ein Neuteil ein ;-) Der Motor wurde mal schlecht überholt, aber er wird nicht schlechter, was man als gute Nachricht werten kann. Der Vorderachsaustausch gegen eine "gute" Gebrauchte war eine Idiotie - ich hätte meine alte überholen sollen. Aber es geht noch. Der Doppelvergaser ist eine nicht enden wollende Versuchsreihe - aber ich bin jetzt ganz bestimmt! auf der Zielgeraden. Die Überholung des Ventieltriebes steckt seit einem halben Jahr in der Recherche.

Aber die günstige DS ist neu: Antriebswelle gelöst und randaliert, Zündkerze rausgeflogen, und nun pleullagerverdächtiges Klappern. Die sehr aufwendigen und zunächst sehr gut gelungenen Lackreparaturen aus der Dose weisen nach einem Jahr feine Risse auf. Der Lackmischung war wohl Mist.

Damit es weiter Spass macht behrzige ich vor allen Dingen nichts zu ändern, was funktioniert. Es wird nichts mehr ohne Notwendigkeit geöffnet oder getauscht.

...

Rätselhaft (noch).

Und der wird bekanntlich durch Kerbspannungen oder schwingende Belastung übermäßig hoher Lastamplitude verursacht. Hat da was geeiert? Materialfehler? Und wo kam das Sicherungsblech her? Bin gespannt.

hallo Werner, gib ja nicht auf. Meine Erfahrung: Man hat 99.99 Prozent eines Fahrzeuges repariert oder überholt. Dann ist man es satt und verkauft unter Wert. Ein fröhlicher Käufer, fremd jedes Fachwissens kauft das gute Stück und fährt 10 Jahre damit unbehelligt durch die Lande. Nebenbei hat er mal eine Kleinigkeit von 0,01 Prozent repariert. Also - nicht verkaufen; und der Frau Gemahlin den Reiz eines ADAC Abschleppwagens schmackhaft machen. Erst das Liegenbleiben zeigt einem den Wert des Fahrens! Ansonsten bin ich der Meinung, dass es sich um einen schlichten Materialfehler handelt; sieht ein wenig nach Lufteinschluß oder Fremdkörper aus. Spaltlinien sehe ich nicht. Grüße aus dem Gebiet des Mont Tonnere, Martin von Bingen am Rhein

Die Untersuchung des Kegelradantriebs brachte Interessantes hervor:

Der Getriebeblock stammt aus einer 1947-er Gußform.

Tellerrad und Ritzel wurden 1962 gepaart. Also eine Ersatzteil(nach)fertigung von Citroen.

Das Schaltgetriebe hatte wenig Verschleiß.

Das Kegelrad sowie das Tellerrad waren extrem stark verschlissen. Die Flankenantragung verlief zugseitig über die gesamte Bogenzahntiefe und -länge! Die Abrollflächen wiesen Materialwalkungen auf und diese waren durch Verdichten stark verhärtet.

Dem Verschleißbild nach läge die geschätzte Laufleistung von Tellerrad und Ritzel jenseits von 400.000 km.

Jetzt kommt's: Da das radiale Spiel der beiden Antriebwellen "schön" klein war, ist zu vermuten, dass bei einer Getriebe"revision" zwecks Spielminimierung das bereits viel gelaufene Tellerrad sehr stark gegen das Ritzel verspannt wurde. Vielleicht derart (zu)viel, dass das Kegelrad durchwalkt wurde. (Ritzelschlag scheidet aufgrund des gleichmäßigen Tragbildes aus.)

Hallo Nachfrager,

das Getriebe wurde revidiert; neue Lager, neuer Satz Tellerrad & Ritzel. Bei der Gelegenheit dann auch 2 Simmerringe zur Kupplungsglocke montiert.
...

Hallo Werner,

Ach Mensch... Das ist ja insgesamt wirklich eine traurige Geschichte mit Deinem Wägele...
Wie können wir Dich denn jetzt wieder zum Weitermachen motivieren...?
Ist ja leicht gesagt: "Hey, alles nicht so schlimm..."- aber es kostet ja nicht nur 'nen Haufen Kohle, sondern auch viel Zeit und Nerven. Und dann kommt auch noch der Spott der Umgebung dazu. Das summiert sich dann eben.

Ich habe so ein ähnliches Objekt: einen Schwalbe-Roller. Die kleine Mistsau hält mich nun seit 1995 zum Narren! Schon alles Mögliche probiert, aber nach ein paar Kilometern ist Ende. Glücklicherweise kann ich immer bergab nach Hause rollen...
Ich war schon mehrere Male ganz knapp davor, das Ding in den nächsten Schrottcontainer zu kloppen- aber sie steht noch immer ganz hinten in der Garage.
Weil: Wäre schade um die investierte Knete, und dann gibt es da noch immer ein bißchen Ehrgeiz- "Irgendwann mußte das doch mal in den Griff kriegen, den verdammten kleinen Bock!"

Gut- ist nicht so ganz vergleichbar mit einem Gängster, weder von den Kosten noch von der Komplexität her.
Und ich hatte da eben auch schon diese Gedanken wie Du jetzt.

Aber ich kann Dir versichern: Wenn Du dran bleibst, wird der Wagen eines Tages tun, wofür er einst entwickelt und gebaut wurde, und dann macht er unglaublich viel Freude!
Ich habe meinen seit 1991, und habe damit schon einige Dinger gedreht! Für 3 Jahre war er mein einziges Auto, und da habe ich Rigipsplatten aus dem Baumarkt geholt, den Anhänger gezogen, bei 2 Umzügen geholfen, eine Norwegenreise gemacht, Leute in ganz Deutschland besucht und wasweißichnochalles.
Das Teil läuft eigentlich immer!
Naja- jetzt gerade nicht... seit 2 Jahren steht er jetzt dick verstaubt mit kaputtem Motor vor der Schwalbe- war ein Eigentor, die Schraube der Schmierleitung zum Kopf hatte sich gelöst. Öl weg, Pleuellager gefressen. Morgens um 2 auf der Autobahn auf dem Weg nach Dänemark. Aber spätestens diesen Winter schwarte ich ihn wieder zusammen, die Teile liegen alle schon lange parat. Zeit muß man haben...

Bei der Schwalbe hilft mir Folgendes:
In die Ecke packen und längere Zeit nicht angucken/anfassen.
Dann vergesse ich den Ärger und die dummen Sprüche, und es sammelt sich langsam, aber sicher der Wille zum Weitermachen an.
Wenn Du das auch kannst- so stellplatzmäßig- dann pack ein großes Laken drüber und laß ihn mal ein Jahr aus Deinem Bewußtsein verschwinden. Zwischenzeitlich immer mal wieder ins Forum schauen, Citroen-Bücher lesen, mit den Modellen spielen... Dann kommt irgendwann der Tag, wo Du das Laken 'runterreißt und mit ganz neuem Schwung 'rangehst...!

Viel Erfolg
Rolf

Moin Ostalgiefreunde,
auch ich habe mir eine Schwalbe zugelegt. Motor und Getriebe zerlegt und mit neuen Teilen wieder zusammengebaut. Geholfen hat ein Original DDR Fim, der bei Mopedfreunde Oldenburg kostenlos herunterzuladen ist. Einfach geil!!!
Grüße aus Hamburg